„Kie-wit“: Der Ruf des Kiebitzes hat ihm seinen Namen eingebracht. Sein metallisch grün oder violett glänzendes Gefieder und die Federtolle auf dem Haupt lassen den neuen Vogel des Jahres besonders schick und auffallend erscheinen. „Mit dem Kiebitz haben die Menschen einen Vogel gewählt, der durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft stark bedroht ist. In den letzten drei Jahrzehnten hat der Kiebitzbestand in Brandenburg jährlich abgenommen. Mittlerweile ist ihr Bestand hier um zwei Drittel eingebrochen.“, teilt Björn Ellner, Vorsitzender des NABU Brandenburg, mit.
Beeindruckend sind die Flugmanöver zur Balzzeit: Die „Gaukler der Lüfte“ drehen Schleifen über ihrem Revier, stürzen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und singen dabei weit hörbar. Die Kiebitz-Männchen versuchen ihre Auserwählte außerdem mit sogenanntem „Scheinnisten“ von ihren Nestbau-Qualitäten zu überzeugen: Sie scharren kleine Mulden in den Boden und rupfen Gräser.
Heute machen vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen der Art schwer zu schaffen. Besonders in Brandenburg ist die Landschaft durch ein weitverzweigtes Netz von Gräben und Drainagen entwässert worden. Ellner merkt jedoch an: "Der Lebensraum des Kiebitzes kann wiederhergestellt werden, beispielsweise durch den Verschluss von Gräben, die Stilllegung von Felddrainagen oder die Reaktivierung alter Stauanlagen. Davon profitiert nicht nur der charmante Kiebitz, sondern es stärkt auch das Klima und sichert langfristig die Trinkwasserversorgung für uns Menschen."
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Der Kiebitz war bereits im Jahr 1996 Vogel des Jahres und kehrt nun als Symbol für den Schutz unserer heimischen Feuchtgebiete zurück.
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