Folgen der DDR-Jahre wirken bis heute nach
„In dem Teil unseres Landes, in dem Christen und Christinnen mehr als 40 Jahre lang aus dem öffentlichen Leben gedrängt wurden, ist es für uns eine Freude, dass wir heute auch dort ein vitaler Teil der sozialen Infrastruktur sind,“ so Welskop-Deffaa mit Blick auf die über 1.400 Einrichtungen und Dienste, 36.000 hauptamtliche Beschäftigte und Tausende Ehrenamtliche der Caritas in den östlichen Bundesländern.
Die Folgen der DDR-Jahre und der Transformationszeit wirken bis heute nach. „Gebrochene Erwerbsbiographien mit niedrigen Alterssicherungsansprüchen, geringere Privat-Vermögen, demographische Dellen – das alles macht es in diesem Teil des Landes besonders wichtig, dass die Zusage sozialer Sicherheit verlässlich eingelöst und glaubwürdig beibehalten wird. Wer in seinem Leben bereits mehrfach erleben musste, dass zentrale Institutionen zusammenbrechen, ist nach Pandemie, Energiepreisschock und Kriegsbildern aus der Ukraine besonders empfänglich für Abbruch-Geräusche im Gebälk des sozialen Gerüsts,“ so die Caritas-Präsidentin. „Die von der Bundesregierung geplanten Einschnitte im sozialen Bereich gefährden im Osten das, auf das wir stolz sind – ein Netz sozialer Infrastruktur, das für Menschen in Not passgenaue Angebote vorhält – von der Schuldnerberatung der AWO über die Migrationsberatung der Diakonie, Altenhilfeeinrichtungen der Caritas und viele andere wichtige Angebote mehr,“ stellt Eva Maria Welskop-Deffaa fest.
Wer die Knoten des sozialen Netzes durchschneidet, spielt demokratiefeindlichen Kräften in die Hände
„Ich appelliere mit allem Nachdruck an die, die in diesen Tagen die Erfolge der deutschen Einheit feiern, diese Erfolge nicht leichtfertig zu gefährden. Die Menschen in den Umbruchsregionen Deutschlands, gerade im Osten, aber auch im Ruhrgebiet und in den strukturschwachen Regionen des Saarlandes, Hessens oder Bayerns, brauchen die Sicherheit, dass das soziale Netz sie bei Notlagen auffangen wird.“
„Die Bundesregierung will mit dem Bundeshaushalt 2024 die Knoten des sozialen Netzes durchschneiden. Wer das tut, hat am Ende kein Netz mehr, sondern lose Fäden, und verspielt Vertrauen und das Gefühl der Sicherheit. Das spielt anti-demokratischen und populistischen Kräften in die Hände.“
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