Weniger Krebsdiagnosen und eine geringere Krebssterblichkeit: Eine Vision, die Realität werden könnte, wenn Bonn – Im Monat Oktober wird das Thema Brustkrebs in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Erkrankung ist unter allen Krebsarten der am häufigsten diagnostizierte Tumor. Auch wenn Brustkrebs heute zu den sehr gut behandelbaren Krankheiten gehört und mehr als 80 Prozent der Erkrankten nach fünf Jahren als geheilt gilt, ist die psychische Belastung nach der Diagnose sehr hoch. Hier benötigen die Patienten meistens mehr Unterstützung, als es das Gesundheitssystem bieten kann. Seit über vier Jahrzehnten fängt die Frauenselbsthilfe Krebs (FSH) Betroffene in dieser Situation auf, informiert und begleitet sie. Die Deutsche Krebshilfe fördert die FSH seit vielen Jahren finanziell und ideell und informiert ebenfalls.

Jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Anders als bei vielen anderen Krebsarten sind die Heilungschancen angesichts der Behandlungsmöglichkeiten generell sehr gut. Doch trotz aller Fortschritte im therapeutischen Bereich bleibt die individuelle Situation für die Betroffenen und auch für deren Angehörige sehr belastend. „Eine Brustkrebsdiagnose löst elementare Ängste aus und krempelt das bisherige Leben von einem auf den anderen Tag komplett um“, weiß Hedy Kerek-Bodden, Bundesvorsitzende der FSH, aus eigener Erfahrung. „Die Strategien des bisherigen Lebens reichen dann meist nicht mehr aus, um einen guten Umgang mit der Situation zu finden.“

Krebs-Selbsthilfeorganisationen bieten Erkrankten, Angehörigen und Ratsuchenden im gesamten Krankheitsverlauf vielfältige Unterstützung an. Dazu gehört insbesondere die Möglichkeit zum Betroffenenaustausch. „Einfach einmal offen über die eigenen Ängste und Sorgen sprechen zu können, über Dinge zu lachen, die Gesunde nicht verstehen, oder auch zu weinen und wütend zu sein, ohne Familie und Freunde zu beunruhigen, kann eine große Last von den Schultern nehmen“, so Kerek-Bodden.

Eine Krebserkrankung kann das Vertrauen in den eigenen Körper erschüttern, Zukunftspläne müssen verschoben oder liebgewonnene Sportarten aufgegeben werden. Die Krebs-Selbsthilfe kann dabei unterstützen, auch langfristige Änderungen, wie ein neues Körperbild oder neue Alltagsabläufe, anzunehmen. Neben den Gruppen vor Ort, die von erfahrenen Teams geleitet werden, bietet die FSH Online-Selbsthilfetreffen an, in einer Telefonberatung stehen geschulte Ansprechpartnerinnen für ein Gespräch bereit und in einem moderierten Forum kann zu jeder Tages- und Nachtzeit ein offenes Ohr gefunden werden.

„Krebs-Selbsthilfeorganisationen und -gruppen sind für viele Patientinnen und Patienten wichtig für Austausch, Begegnung und Hilfe“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Daher war es uns immer ein Anliegen, die Krebs-Selbsthilfe zu fördern und zu unterstützen. Wir möchten die Patienten sowie ihre Angehörigen aber auch darüber hinaus ermutigen, sich aktiv und umfassend über die Erkrankung zu informieren. Denn ein Patient, der gut informiert und aufgeklärt ist, kann sich bestmöglich an Entscheidungen zu seiner Behandlung und weiteren Gesundheitsfragen beteiligen.“

Die Deutsche Krebshilfe steht Krebsbetroffenen persönlich mit Rat und Tat zur Seite. Mit ihrem telefonischen Informations- und Beratungsdienst, dem INFONETZ KREBS, bietet sie Patienten und Angehörigen nach einer Krebsdiagnose individuelle Beratung an, die allgemeinverständlich auf Basis des aktuellen Erkenntnisstandes von Medizin und Wissenschaft erfolgt. Von montags bis freitags können sich Betroffene unter der Rufnummer 0800 80708877 an das INFONETZ KREBS wenden.

Neben der individuellen Beratung stellt die Deutsche Krebshilfe unabhängige und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Informationsmaterialien zur Verfügung. Dazu zählen die Serie der „Blauen Ratgeber“, Patientenleitlinien und Faltblätter. Sie beinhalten weiterführende Informationen zu verschiedenen Krebsarten und Behandlungsformen sowie zu übergreifenden Themen zum Leben mit Krebs. Die Informationsmaterialien können bei der Deutschen Krebshilfe kostenfrei bestellt und heruntergeladen werden. Eine Übersicht des kompletten Informationsangebotes ist in der Infothek abrufbereit: www.krebshilfe.de/infomaterial

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