Im Sommer 2021 ließ Starkregen von bis zu 150 Litern pro Quadratmeter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Ganze Ortskerne wurden überflutet. Autos wurden weggerissen, Wohnhäuser zerstört, Kindergärten konnten nicht mehr betrieben werden, ein Seniorenheim wurde für lange Zeit evakuiert. Mehr als 183 Menschen starben (134 in Rheinland-Pfalz und 48 in Nordrhein-Westfalen), Zehntausende verloren ihr Hab und Gut. Die AWO am Mittelrhein half sofort – und ist immer noch für die Menschen in den Hochwassergebieten da.

Schnelle Hilfe

Unmittelbar nach der Katastrophe gingen die Mitarbeitenden der AWO Kreisverbände und des AWO Bezirksverbandes und vor allem Ehrenamtliche der AWO in den Hochwassergebieten von Haus zu Haus und sprachen die Menschen dort aktiv an. Sie fuhren teilweise weite Strecken, um mit Rat und Tat anzupacken.

Fluthilfebüros als Rettungsanker

Im Bezirk der AWO Mittelrhein wurden in den betroffenen Gebieten AWO-Fluthilfebüros eingerichtet. Durch die aktive Unterstützung von ehrenamtlichen Ortsvereinsmitgliedern und über die Antragstellung in den Beratungsbüros konnten über die Fluthilfebüros der AWO Mittelrhein Spendengelder der Aktion Deutschland Hilft, von AWO International und der AWO Rheinlandstiftung in Höhe von bislang rund 4.265.000 € Hilfen an Betroffene ausgezahlt und somit 3.800 Menschen damit unterstützt werden.

Wie wichtig diese Hilfsangebote waren, beschreibt Elisa Frauenkron vom Fluthilfebüro Schleiden: „Viele der Menschen, die zu uns gekommen sind und noch immer zu uns kommen sind zutiefst traumatisiert und mit der Antragstellung auf staatliche Hilfsgelder völlig überfordert. Für diese Menschen sind wir da – immer noch. Wir helfen beim Ausfüllen von Anträgen, geben Rat und hören zu. Gerade alte oder körperlich eingeschränkte Menschen haben es besonders schwer und sind manchmal sehr verzweifelt. Für sie sind die Flutbüros echte Rettungsanker.“

Dank für außergewöhnliche Leistungen

Axel Heiner Dabitz, Präsidiumsvorsitzender des AWO Bezirksverbands Mittelrhein zeigt sich von der großen Hilfsbereitschaft und dem selbstlosen Engagement tief bewegt. Er sagt: „Die Katastrophe hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass es die AWO gibt. Wir helfen wo es uns möglich ist. Am heutigen Tag blicken wir auf das, was geschafft wurde. Auf ganz viel Zusammenhalt, gegenseitige Anteilnahme und Unterstützung. Auf selbstloses, couragiertes, und vorbildliches Handeln, auf eine Zeit, in der die Stärkeren den Schwächeren Trost gespendet und beigestanden haben.“

Stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer dankte Axel Heiner Dabitz am Freitag, dem 29.09.2023 im AWO Marie-Juchacz-Zentrum im Rahmen einer Feierstunde den 53 Fluthelferinnen und Fluthelfern aus dem Raum Schleiden, Euskirchen, Bonn, dem Swisttal, Stollberg, Düren, Eschweiler, Heinsberg und dem Rhein-Oberbergischen mit der höchsten Auszeichnung, die der Bezirksverband vergeben kann – der AWO Mittelrhein Medaille.

Über den AWO Bezirksverband Niederrhein e.V.

Die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Mittelrhein e.V. ist einer von vier Bezirksverbänden der AWO in Nordrhein-Westfalen und einer der größten in Deutschland. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Aachen bis Gummersbach und von Heinsberg bis Euskirchen. In den mehr als 600 Einrichtungen und Diensten des Bezirksverbandes und seiner acht Mitgliedsverbände sind rund 8.000 Menschen beschäftigt, überwiegend in Einrichtungen und Diensten der Alten-, Jugend- und Behindertenhilfe. Die AWO am Mittelrhein hat 180 Ortsvereine, 23.000 Mitglieder und rund 3.800 ehrenamtlich Tätige. Die Arbeiterwohlfahrt ist ein anerkannter Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.

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