Tierkontakt erhöht den Oxytocin-Spiegel
„Menschen fühlen sich von Natur aus zu Tieren hingezogen. Die zutrauliche Art von Tieren hilft vielen Menschen, sich schneller zu öffnen und ihr Wohlbefinden zu steigern“, erklärt Ott. Auch in puncto Sozialverhalten profitieren Menschen vom Kontakt mit Tieren, sie werden bindungsoffener. Grund dafür ist die Freisetzung des Botenstoffes Oxytocin beim Menschen, wenn sie Kontakt zu Tieren haben. Oxytocin ist auch als Bindungshormon bekannt. „Das bedeutet, je höher der Oxytocin-Spiegel bei einem Menschen, desto offener sind sie für Beziehungs- und Bindungserfahrungen“, ergänzt Ott. Zudem haben Tiere auf Menschen eine beruhigende Wirkung und verbessern ihre empathischen Fähigkeiten.
Interaktion mit Hunden aktiviert Kommunikationsfähigkeit
In der tiergestützten Therapie haben sich Hunde durch ihre artspezifischen Eigenschaften als idealer Interaktionspartner durchgesetzt. Ihre Lernfähigkeit, differenzierte Kommunikationsfähigkeit und zutrauliche Art, können den Zugang zu Patient*innen erleichtern. Über die Wirkung von Hunden in der tiergestützten Therapie sagt Ott: „Menschen aktivieren bei der Interaktion mit Hunden ihre Fähigkeit, zu kommunizieren und zu interagieren. Dadurch steigt die Bereitschaft und Motivation zur aktiven Teilnahme an Übungen.“
Das zeigt sich zum Beispiel in der spielerischen Interaktion von Mensch und Tier. Die Patient*innen verbessern zum Beispiel die Beweglichkeit der Arme durch Übungen, in denen Sie den Hunden Bälle zuwerfen, die die Tiere anschließend zurückbringen – und somit die Patient*innen anregen, die Übung zu wiederholen. Auch die Merkfähigkeit kann in der tiergestützten Therapie trainiert werden, indem sich Patient*innen Abläufe beispielsweise durch das An- und Ausziehen des Hundegeschirrs einprägen. So können Therapieziele in einer spielerischen Behandlungsumgebung schneller erreicht werden. „Hunde bauen bei Menschen nachweislich Ängste ab und können den Patient*innen helfen, ohne Erwartungsdruck in eine Ergotherapie zu starten“, erklärt Ott.
Ergotherapie mit Therapiebegleithunden
Das Reha-Zentrum Bad Orb bietet seit Ende August einmal wöchentlich eine tiergestützte Ergotherapie an. Diese findet in einer Kleingruppe, der sogenannten Aktivierungsgruppe statt. Inhalte der Aktivierungsgruppe sind die motorische und kognitive Aktivierung, dazu gehören Rumpfstabilität, Ausdauer oder auch Hirnleistungstraining. In der tiergestützten Therapie sind Patient*innen im Umgang mit den Hunden an Regeln gebunden. Gehorsam und Respekt sind wichtige Umgangsformen in den Therapiestunden. Patient*innen lernen dadurch auch außerhalb der Gruppe auf Regeln und Abläufe zu achten.
Während der Übungen interagieren die Patient*innen mit den Therapiehunden Lando und Laya. Madeleine Ott holte den fünfjährigen Lando und die sechsjährige Laya vor wenigen Jahren aus rumänischen Tierheimen und bildete sie selbst in einer Ausbildungsstätte aus. Die Arbeit mit den Hunden ist nicht nur für Patient*innen eine Freude, sondern auch für die Ergotherapeutin selbst. Über Ihre Arbeit mit den Hunden sagt sie: „Meinen Beruf mit meiner Leidenschaft für meine Hunde kombinieren zu können, ist ein großes Privileg. Jede Möglichkeit Therapieziele mit dem Einsatz der Hunde erreichen zu können, ist für mich eine große Freude und eine Bereicherung für meine therapeutischen Arbeit.“
Über das MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Orb
Das MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Orb umfasst eine Fachklinik für neurologische Rehabilitation und klinische Neuropsychologie, eine Klinik für neurologische Frührehabilitation Phase B und eine Fachklinik für orthopädische Rehabilitation. Unter dem Dach der Klinik befindet sich außerdem ein interdisziplinäres neurologisch-orthopädisches Kompetenzzentrum, in dem Patient*innen mit neurologischen und orthopädischen Funktionsstörungen fachbereichsübergreifend behandelt werden. Die Klinik verfügt über 292 Betten und beschäftigt rund 235 Mitarbeiter*innen.
Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 32 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.300 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.
MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.
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