Große Bühne für den Laufnachwuchs beim BMW Berlin-Marathon: Die Hauptstadt ist am kommenden Samstag Schauplatz des großen Finales der R5K-Tour für Lauftalente in Deutschland. Das Rennen findet auf den letzten fünf Kilometern des Original-Marathonkurses zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor statt.

Das Fünf-Kilometer Rennen, das am Samstagnachmittag um 14:55 Uhr am Potsdamer Platz gestartet wird, bildet den Abschluss einer Rennserie von vier Fünf-Kilometer-Rennen in vier deutschen Städten, die 2023 die R5K-Tour gebildet haben: Hannover, Paderborn, Hamburg und am Ende das große Finale beim BMW Berlin-Marathon.

Am Start sind beim Fünf-Kilometer-Rennen der R5K-Tour Talente zwischen zwölf und 22 Jahren. In den Klassen U23 (Jahrgänge 2001 bis 2003) und U20 (Jahrgänge 2004 bis 2007) geht es in der Gesamtwertung der vier Rennen um Preisgelder und um die kostenlose Teilnahme an einem Trainingslager des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Die Serie wurde von DLV und German Road Races (GRR) gemeinsam initiiert, um neue Talente zu entdecken. GRR ist als Vereinigung der großen Laufevents im deutschsprachigen Raum die Interessenvertretung für den Laufsport auf der Straße. 

Fortsetzung angestrebt

„Nachwuchsrennen finden häufig in leeren Stadien statt. Wir wollen den jungen Talenten Sichtbarkeit geben und haben daher die Rennen bewusst in große Events eingebunden. Fünf Kilometer sind die perfekte Distanz für diese Altersgruppen und eine solche Serie bietet die Möglichkeit, die eigene Verbesserung der Zeiten zu erleben. Nach dem erfolgreichen Start der Serie in diesem Jahr planen wir für 2024 gemeinsam eine Fortsetzung“, sagt Jürgen Lock.

Als Geschäftsführer von SCC EVENTS, den Organisatoren des Berlin-Marathons und Initiatoren des Marathon Teams Berlin, war er maßgeblich daran beteiligt, dass das Finale der neuen Serie im Rahmen des Marathons in Berlin am 23. September ausgetragen werden kann. „Damit eröffnen wir den jungen Talenten die größte Bühne, die der deutsche Laufsport zu bieten hat“, freut sich Werner Klein, der als Teamleiter für den Elite-Laufsport im DLV verantwortlich ist.

Tristan Kaufhold und Sven Wagner in Führung

Bei der großen Talentschau auf den letzten fünf Kilometern des Originalmarathonkurses zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor werden einige der größten deutschen Lauftalente starten. Dazu zählt Tristan Kaufhold. Der Läufer vom SSC Hanau-Rodenbach ist über zehn Kilometer auf der Straße der schnellste unter 18-Jährige, den die deutsche Leichtathletik je hervorgebracht hat. Mit 30:19 Minuten stellte er 2022 bereits eine neue deutsche U18-Bestleistung auf, die er dieses Jahr noch einmal auf 30:04 Minuten gesteigert hat. Über 5.000 Meter auf der Bahn ist er in diesem Sommer in 14:22,63 Minuten der deutschen U18-Bestleistung ganz nah gekommen, die der DDR-Läufer Hansjörg Kunze bereits seit 1975 mit 14:20,2 Minuten hält. 

Beim dritten R5K-Rennen in Hamburg war er Anfang September in 14:55 Minuten nur wenig langsamer als der gut vier Jahre ältere U23-Sieger Sven Wagner vom Königsteiner LV, der sich im Rahmen des BARMER Alsterlaufs mit 14:50 Minuten in der U23 genauso eine gute Ausgangsposition für den R5K-Gesamtsieg sicherte wie Tristan Kaufhold in der U20. 

Wer in der R5K-Gesamtwertung ganz vorn landen will, muss in Berlin antreten – das gilt auch für alle, die in der insgesamt vier Fünf-Kilometer-Rennen umfassenden Serie bereits drei Ergebnisse abgeliefert haben. Denn am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen vorne liegt (2+1-Regel).

Linda Meier und Kiara Nahen vor dem Sieg

Bei den Frauen kam es zuletzt in Hamburg zu einem Duell zwischen den Gesamtführenden in der U23 und in der U20: Paderborn-Siegerin Kiara Nahen (U23) traf auf Linda Meier (LAC Passau), die Anfang August bei den U20-Europameisterschaften in Jerusalem Siebte über 5.000 Meter auf der Bahn geworden ist. Beim Paderborner Osterlauf hatte Lokalmatadorin Kiara Nahen in 16:23 Minuten noch die Nase vorn gehabt, als Linda Meier in 16:33 Zweite wurde. 

In Hamburg drehte die erst 19 Jahre alte Linda Meier den Spieß um und sicherte sich in 16:32 Minuten den Sieg vor der zwei Jahre älteren Kiara Nahen (16:34 min). „Ich konnte lange mit Linda mitlaufen, aber hintenraus haben meine Sprintfähigkeiten nicht gereicht“, sagte Kiara Nahen, die dennoch als Gesamtführende der U23 nach Berlin kommen wird. 

Linda Meier dürfte der U20-Gesamtsieg in der ersten R5K-Serie kaum noch zu nehmen sein: Sie führt jetzt mit 33:05 Minuten aus der Addition ihrer Ergebnisse von Paderborn und Hannover mit 1:30 Minuten Vorsprung auf Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg/34:35 min), die das erste R5K-Rennen in Hannover gewonnen hatte und in Hamburg U20-Zweite in 17:06 Minuten wurde. „Das Rennen war genauso wie die vorherigen der R5K-Tour wieder ein cooles Event, bei dem man durch die super Stimmung motiviert wird“, schwärmte Linda Meier, die nach dem Finale beim Berlin-Marathon auch 2024 wieder mit der R5K Tour durch ganz Deutschland reisen will – dann als U23-Athletin.

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