Zu den September-Zahlen für den Arbeitsmarkt erklärt Alexander Schirp aus der Hauptgeschäftsführung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB):

  • „Die Schönwetterphase auf dem Arbeitsmarkt ist vorbei. Der Wirtschafts-Abschwung, hohe Inflation und Zinsen zeigen sich längst in den Zahlen der Arbeitsagenturen. 15.000 Arbeitslose mehr in der Region als vor einem Jahr machen deutlich, dass die Unternehmen der Krise Tribut zollen müssen. Die Bereitschaft der Unternehmen, neues Personal einzustellen, ist deutlich zurückgegangen.
  • Vor diesem Hintergrund passen die neuen Sparpläne des Bundesarbeitsministeriums überhaupt nicht in die Landschaft. Vorgesehen ist, dass in Zukunft die Arbeitsagenturen für die Weiterbildung der Empfänger von Bürgergeld zuständig sein sollen und nicht mehr wie bislang die Jobcenter. Damit will der Bund die Kosten auf die Beitragszahler der Arbeitslosenversicherung verschieben. Zudem sind erhebliche Umsetzungsprobleme zu befürchten. Derartige Reibungsverluste können die Arbeitsagenturen, die arbeitslosen Menschen und die Firmen, die auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind, angesichts der aktuell schwierigen Lage überhaupt nicht gebrauchen.
  • In Berlin tritt die Wirtschaft auf der Stelle, mit dem Arbeitsmarkt ist es ebenso. Die Beschäftigung wächst noch, allerdings in weit geringerem Maße als noch 2022. Es steht zu befürchten, dass wir bei der  Arbeitslosenquote noch länger mit einer Neun vor dem Komma werden  leben müssen. Trotz aller Erfolge in der Vergangenheit.
  • Auch in Brandenburg zeigt der Arbeitsmarkt-Trend nach Süden. In der Industrie läuft es zwar gut. Andere Branchen mit einer größeren Abhängigkeit vom privaten Konsum erleben dagegen schwierigere Zeiten.“

Mehr zum Arbeitsmarkt in der Hauptstadtregion erfahren Sie hier.

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