Gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen als solche gekennzeichnet sein. Dies wünscht sich eine große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland. Eine aktuelle repräsentative Studie zeigt: Das gilt ebenso für die sogenannte ‚neue‘ Gentechnik, für die die EU die Regeln aufweichen will. Demeter unterstützt die Forderungen des Bündnisses „BIO für Alle“: Keine Gentechnik durch die Hintertür! 

Die Mehrheit der Deutschen lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel nach wie vor ab und verlangt eine Kennzeichnung auch solcher Lebensmittel, deren Erbgut mit sogenannter ‚neuer‘ Gentechnik gezielt verändert wurde. Zu diesem klaren Ergebnis kommt die aktuelle von Foodwatch beauftragte Forsa-Umfrage. Doch nach einem Gesetzesentwurf der EU-Kommission soll es im Ladenregal trotzdem bald Produkte geben, die gentechnisch verändert wurden. Und dies ganz ohne Kennzeichnung und Risikoprüfung!  

Das Aktionsbündnis „BIO für Alle!“, zu der sich die Andechser Molkerei Scheitz, der Bund Naturschutz in Bayern und die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) zusammengeschlossen haben, setzt sich dafür ein, dass es auch in Zukunft keine Gentechnik durch die Hintertür gibt. Auf dem Politischen Frühstück „BIO für Alle – für Klimaschutz, Ökolandbau und gutes Essen“ am 29. September macht sich das Bündnis am Brandenburger Tor mit anschließender Großdemonstration unter anderem gegen den Gesetzvorschlag stark.  
 
„Die aktuell geplante Aufweichung des Gentechnikgesetzes will Kennzeichnungspflichten, Risikobewertung und Haftung abschaffen. Eine solche Deregulierung bedroht den Ökolandbau!“, warnt Dr. Ute Haimerl, Geschäftsführerin von Demeter Bayern und Mitglied im Demeter-Gesamtvorstand. „Deswegen verlangen wir in der LVÖ gemeinsam mit anderen bayerischen Bioverbänden: Nicht nur muss die ‚neue‘ Gentechnik weiterhin gekennzeichnet bleiben, sondern es muss zudem eine Risiko- und Sicherheitsprüfung gewährleistet werden.“  
 
„Der aktuelle Gesetzentwurf widerspricht allem, was die Bürger:innen wünschen. Diese haben sich nun wieder klar gegen Genfood ohne Kennzeichnung gestellt“, bekräftigt Jörg Hütter, der beim Demeter e.V. den Bereich Politik verantwortet. „Demeter erwartet ebenso wie die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, dass sich Landwirtschaftsminister Cem Özdemir klar gegen den Gesetzesentwurf der EU zur Neuen Gentechnik stellt“, fordert er, und wendet sich direkt an den Minister: „Herr Özdemir, machen Sie sich in Brüssel für Verbraucherschutz stark statt für die Chemielobby – und lehnen Sie den aktuellen Gesetzentwurf ab!“   

Hintergrund: 

„BIO für Alle – für Klimaschutz, Ökolandbau und gutes Essen“ – Politisches Frühstück am 29. September 2023 von 11-13 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin 

Mit dem Politischen Frühstück mit anschließender Großkundgebung in Berlin machen die LVÖ, der Bund Naturschutz in Bayern und die Andechser Molkerei Scheitz gemeinsam darauf aufmerksam, was Bio für die Gesellschaft leistet. Das Bündnis veranstaltete bereits im Juli eine Aktionswoche. Der Zusammenschluss „BIO für Alle“ fordert von der Bundesregierung  
– für fairen Wettbewerb eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel auf 0%  
– für ein gentechnikanbaufreies Deutschland: keine Gentechnik durch die Hintertür 
– sowie mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung: 50% Bio in öffentlichen Kantinen.  
www.demeter-bayern.de/veranstaltungen/bio-fuer-alle-politisches-fruehstueck-grosskundgebung 

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