Danach ist die Zahl der Auszubildenden in der Pflege im Land innerhalb eines Jahres um elf Prozent gesunken. Bundesweit hatte das Statistische Bundesamt vor einigen Wochen einen Rückgang um sieben Prozent errechnet.
„Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, Personal fehlt jetzt schon an allen Ecken und nun bricht die nächste Generation von Pflegekräften in Baden-Württemberg weg. Das ist ein Desaster, für das die Landesregierung nur beschönigende Worte findet“, sagt die neugewählte baden-württembergische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Nicole Schliz.
„Baden-Württemberg steuert auf eine massive Unterversorgung in der Pflege zu und die Landesregierung hat keinen Plan, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Leidtragende sind Pflegebedürftige und deren Familien, die immer weniger die Versorgung finden, die sie brauchen und wollen“, so Schliz. Das Land müsse jetzt Sofortmaßnahmen zur Stärkung der Pflegeschulen ergreifen und gleichzeitig im Bund auf Vereinfachungen der generalistischen Pflegeausbildung drängen. „Pflegeeinrichtungen müssen aufwändig sogenannte Praxiseinsätze für ihre Auszubildenden organisieren, zum Beispiel in Kinderkliniken oder Akut-Krankenhäusern. Entsprechende Kooperationen sind gerade für kleinere Träger und ambulante Dienste kaum aufzubauen. Hier müssen die Vorgaben deutlich entschlackt werden.“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.200 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.
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