Jakob Timpe wurde in Würzburg geboren. Er studierte bis 1994 Architektur in Berlin und Darmstadt und arbeitete danach mehrere Jahre in den Architekturbüros Schürmann und Bonell + Gil in Köln und Barcelona.1999 wurde er Wissenschaftlicher Assistent an der TU Darmstadt. Dort begann er, Möbel, Leuchten sowie Innen- und Außenräume für europäische Auftraggeber zu gestalten. 2005 wurde er für seine Design-Arbeiten mit dem einjährigen Stipendium der ­Villa Massimo in Rom ausgezeichnet. Anschließend ging er mit seinem Studio jakob timpe spaces + objects nach Berlin. 2012 gründete er das Label vondingen. Ab 2012 lehrte er Produktgestaltung an der OTH Regensburg. 2018 ­erschien mit der Publikation „Un/Applied Arts” eine erste Gesamtdarstellung seiner Arbeiten.

Mit „Design-Grundlagen", wie sie Timpe ab dem Wintersemester 2023/24 in Weißensee unterrichten wird, beschäftigen sich Studierende des Fachgebiets Produkt-Design nach einem einjährigen interdisziplinären künstlerisch-gestalterischen Grundlagenjahr. „Den Studierenden dabei einen eigenen, zeitgemäßen und interdisziplinären Zugang zum Design zu ermöglichen und diesen auch zu dokumentieren, auf möglichst vielen Ebenen zugleich und mit der ganzen Komplexität des Entwerfens das habe ich mir vorgenommen. Natürlich greife ich dabei auf meine Erfahrungen als Designer und Lehrer zurück, setze aber auch auf das Lernen durch Lehren und natürlich auf die Praxis des aufmerksamen ‚Gestaltens mit der Welt᾿.“ (Jakob Timpe). Er freue sich auf die neue Aufgabe, denn alles in Weißensee weise darauf hin, dass hier Offenheit und Fokussierung zugleich möglich sind. An der weißensee kunsthochschule berlin sei es erwünscht, mit wachem Blick auf bestehende und kommende Szenarien Produkt-Design als Disziplin weiter zu denken, so der neuberufene Professor.

Dr. Angelika Richter, Rektorin der weißensee kunsthochschule berlin: „Ich freue mich außerordentlich, Jakob Timpe an der weißensee kunsthochschule berlin ab 01.10.2023 begrüßen zu können. In dieser Position folgt er auf Prof. Susanne Schwarz-Raacke, die im Jahr 2021 emeritiert wurde, und auf die Gastprofessor_innen Ania Hrecka und Sebastian Reichel. Als Architekt, Designer und langjähriger Hochschullehrer, der den Studiengang Industriedesign an der OTH Regensburg aufbaute, bringt Prof. Jakob Timpe herausragende Qualifikationen für das Fachgebiet Produkt-Design mit. Seine zukunftsweisende Lehre und die Vermittlung nachhaltiger Designstrategien werden ein großer Gewinn für unsere Hochschule sein."

Über weißensee kunsthochschule berlin

Als Gegenentwurf zur traditionellen Akademie wurde die weißensee kunsthochschule berlin 1946 gegründet. Aus der Lehre und Idee des Bauhauses hervorgehend, zeichnet sich die Hochschule durch ihr einzigartiges Profil aus: Sie bietet mehr als 800 Studierenden aus dem In- und Ausland ein einjähriges interdisziplinäres Grundlagenstudium. Den künstlerisch-gestalterischen Grundlagen folgen Diplomstudiengänge in der Freien Kunst sowie Bachelor- und Master-Studiengängen im Design. Das klassenfreie System wird flankiert von der vertiefenden, forschungsbasierten Lehre in Theorie und Geschichte. Abschließen können Studierende in den Studienrichtungen Bildhauerei, Bühnen- und Kostümbild, Malerei, Mode-Design, Produkt-Design, Textil- und Flächendesign und Visuelle Kommunikation. Komplettiert wird das Lehrangebot von den zwei weiterbildenden Masterstudiengängen Kunsttherapie und Raumstrategien.

Die Designstudiengänge arbeiten in zahlreichen überregionalen Forschungs- und Kooperationsprojekten an zukunftsweisenden und innovativen Gestaltungsprozessen und Lösungsansätzen zu den Themen Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit, Textil, Mode, Wohnen und Mobilität. Angesichts der Optimierung unserer Lebens- und Arbeitswelt und einer radikalen Kultur des Algorithmus adressieren die Freien Künste gesellschaftliche, kulturelle und kunstimmanente Themen, produzieren widerständiges Denken und entwickeln alternative Strategien und Visionen. Durch Förderinitiativen für Alumni, dazu gehören Existenzgründung, das Atelierprogramm und Stipendien der Mart Stam Gesellschaft, eröffnet die Hochschule beste Voraussetzungen für den Übergang vom Studium in den Beruf. Sie trägt damit maßgeblich zur Stärkung des kreativen Nachwuchses bei und zur Entwicklung der Kunst- und Kulturlandschaft der Wissenschaftsstadt Berlin.

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