Im kommenden Jahr feiert der Campingplatz sein 70-Jähriges. In dieser Zeit ist der familienfreundliche Platz am Rande des Sees immer wieder erweitert worden, berichtet Daniel Heitzenröder. Camping-Fässer, Spielplätze oder moderne Sanitär- und Entsorgungsstationen sind nur einige Punkte, die Heitzenröder bei der Tour über das Gelände aufzählt. Allerdings stehen nun einige Investitionen an. Beispielsweise sollen das Restaurant renoviert werden, und die Strom- und Wasserversorgung auf dem Camping-Gelände erneuert werden. „Da kommt einiges auf uns zu“, ist sich Heitzenröder sicher. Und zusätzlich sind, trotz der sehr guten Entwicklung des Platzes, Unwägbarkeiten im Spiel.
„Große Sorgen machen uns die Blaualgen“, sagt Geschäftsführer Appel. Der See ist aufgrund seiner geringen Tiefe und Umweltbedingungen sensibel. Auch weißt, so Appel, der Ober-Mooser See einen erhöhten Phosphat-Wert auf, was „Nahrung“ für die Blaualgen ist. Das Absenken des Wasserspiegels des Ober-Mooser Sees für eine bestimmte Vogelart Ende Juli – mitten in der Badesaison – verschlechtert dann die Wasserqualität im Nieder-Mooser See und lässt die Blaualgen dort aufblühen. Über die Moosbach sind beide Seen miteinander verbunden, weshalb die Wasserqualität an beiden Seen zu betrachten ist. Hierfür hat die Camping Heitzenröder GmbH eigene Untersuchungen veranlasst, die zunächst über ein Jahr laufen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die DLRG-Station am See. Denn um dort in einem abgegrenzten Bereich baden zu dürfen, braucht es eine Badeaufsicht. Doch die ehrenamtlichen Kapazitäten der örtlichen DLRG-Gruppe sind begrenzt. „Wir haben zwar eine zusätzliche Badeaufsicht eingestellt, trotzdem kann die Station nicht immer besetzt werden“, sagt Appel. Und die Kosten für die Badeaufsicht laufen durch – auch in einem kühlen und regnerischen Sommer, merkt Heitzenröder an.
Das Campen, Urlauben und Verweilen am See ist sehr naturnah. Darauf legen die Betreiber großen Wert. „Es gilt den Kompromiss zu finden, zwischen Naturschutz, baurechtlichen Punkten, den Anforderungen der Gäste und den Interessen des Betreibers“, sagt Appel und bezieht sich dabei auf Überlegungen, zusätzliche Zeltbereiche zu schaffen. Auch deswegen sei man immer wieder mit verschiedenen Behörden, Hessen Forst, dem Regierungspräsidium oder der Gemeinde im Austausch, um gemeinsam Lösungen zu finden, unterstreichen Heitzenröder und Appel. Ein Ansatz, der auch bei Wirtschaftsdezernent Dr. Mischak Anklang findet: „Denn der Platz ist ein bedeutender Wirtschafts- und Tourismusfaktor. Um die 20 Arbeitsplätze in der Saison, ein bis über die Region bekanntes sehr attraktives Freizeitangebot, eine imposante Übernachtungs-Zahl, die Kaufkraft der Gäste und ein Portfolio, das sich stimmig ins naturnahe touristische Angebot des gesamten Vogelsbergkreises einfügt, sprechen eine deutliche Sprache“, merkt er an. Lösungsorientierte Vorschläge seien dort geboten, betont er abschließend.
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