Proteste und Streiks wegen steigender Lebenshaltungskosten haben sich in ganz Pakistan ausgebreitet. Besonders kritisiert wird die jüngste Entscheidung der Regierung, die Stromkosten zu erhöhen, um die Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) angesichts der extrem schlechten öffentlichen Finanzen zu erfüllen. Pakistan kämpft nach wie vor mit einer Wirtschaftskrise, deren Ende nicht absehbar ist und die bei den nächsten Parlamentswahlen ein beherrschendes Thema sein wird.

Der europäische Kreditversicherer Credendo beobachtet weiter zunehmenden Druck auf die neue Übergangsregierung. Vor einem Monat übergab Premierminister Shehbaz Shariff die Regierungsgeschäfte an Anwar ul Haq Kakar, einen Politiker aus Belutschistan, als geschäftsführenden Premierminister bis zur Durchführung von Parlamentswahlen. Der Wahltermin ist noch nicht bekannt, wird aber wahrscheinlich nicht vor dem ersten Quartal 2024 liegen. Während der Ausgang der Wahlen sehr ungewiss ist, darf der Oppositionsführer und beliebteste Kandidat des Landes, der ehemalige Premierminister Imran Khan, nicht an den Wahlen teilnehmen, nachdem er im August wegen Korruption zu drei Jahren Haft verurteilt wurde.

In der Zwischenzeit wird sich die geschäftsführende Regierung bemühen, ein Gleichgewicht zwischen dem Druck der Straße und den Anforderungen des IWF herzustellen. Im Juni sicherte sich Islamabad ein neunmonatiges Darlehen des IWF in Höhe von 3 Mrd. USD – mit einer sofortigen Auszahlung von 1,2 Mrd. USD – zur Stützung der Zahlungsbilanz und zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit des Landes und verpflichtete sich damit, die wichtigsten Auflagen des IWF zu erfüllen. Die Senkung der Stromsubventionen war eine der geforderten Maßnahmen zur Stützung der schwachen Haushaltslage und des Energiesektors Pakistans, erwartungsgemäß ist diese Maßnahme sehr unpopulär. Die anhaltend hohen Lebenshaltungskosten in Verbindung mit der hohen Inflation (27 % im August) und einer der schwächsten Währungen der Welt in diesem Jahr (die pakistanische Rupie hat gegenüber dem US-Dollar um mehr als 30 % abgewertet) belasten die ohnehin schlechten sozioökonomischen Bedingungen. Daher sieht Credendo im Vorfeld der nächsten Wahlen und darüber hinaus eine große Herausforderung für die Regierungspolitik. Die Liquiditätslage hat sich seit Juli vorübergehend verbessert, nachdem verschiedene Finanzhilfen (insbesondere vom IWF, von China, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten) es ermöglicht haben, die Devisenreserven auf den Gegenwert von sechs Wochen Importen ansteigen zu lassen.

Angesichts des bevorstehenden hohen Schuldendienstes, des erschwerten Zugangs zu den Finanzmärkten und der anhaltenden Rezession wird der Druck auf die Regierung, die Liquidität, die Rupie und die Staatsverschuldung in nächster Zeit jedoch nicht nachlassen. Credendo geht daher davon aus, dass das schwache Länderrisiko-Rating in den kommenden Monaten unverändert bleibt.

Über Credendo Short-Term Non-EU Risks

Credendo ist eine europäische Kreditversicherungsgruppe, die auf dem gesamten Kontinent vertreten ist. Wir sind in allen Bereichen der Warenkreditversicherung und der Versicherung von politischen Risiken tätig und bieten Produkte für die weltweite Abdeckung Ihrer Risiken.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Credendo Short-Term Non-EU Risks
Luisenstraße 21
65185 Wiesbaden
Telefon: +49 (611) 504052-02
http://www.credendo.com

Ansprechpartner:
Karsten Koch
Country Manager Germany and Austria
Telefon: +49 (611) 504052-02
E-Mail: k.koch@credendo.com
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel