Der Bayerische Rundfunk stärkt mit seiner Programmreform wie geplant die Kulturberichterstattung – nun stehen weitere Eckpunkte fest.

BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth sieht die geplante Kulturoffensive als wichtigen Schritt,um mehr Menschen in Bayern mit hochwertigen Kulturinhalten zu erreichen. Mit Blick auf dieProteste gegen vermeintliche Kürzungen fordert sie „einen klaren Blick auf die Fakten“. Die Programmreform stärke die bayerische Kulturberichterstattung durch bessere Sendezeit im Linearen, neue Formate im Regionalen und Digitalen sowie mehr Zusammenarbeit in der ARD.

In den letzten Wochen haben sich Kulturschaffende öffentlich um die Zukunft der Kulturberichterstattung beim BR gesorgt. Heute wurde dem zuständigen Programmdirektor Kultur, Björn Wilhelm, ein offener Brief mit rund 150 Unterschriften von Künstlerinnen und Künstlern übergeben – „Bayern 2: Kulturprogramm künftig ohne Kultur?“, heißt es darin. Die Intendantin dazu: „Wir teilen die Leidenschaft für Kultur! Unser Freistaat ist ein Kulturstaat, und der BR engagiert sich mehr als jeder andere Sender. Dazu gehört heutzutage selbstverständlich auch eine ständige Weiterentwicklung unseres Programms.“

Kulturoffensive statt Kürzung

Bereits am Wochenende hatte Programmdirektor Björn Wilhelm versichert: Es geht um den Ausbau der Kulturberichterstattung, nicht um die Kürzung von Budgets. Kulturinhalte werden von wenig genutzten Randplätzen und dem Wochenende in die Kernzeit des Hörfunks gehoben, um damit noch deutlich mehr Menschen im Programm von Bayern 2 zu erreichen. Hiervon profitieren unter anderem Literaturbeiträge, wie sie bislang die Sendung „Diwan“ präsentiert. Durch die Verlegung der Inhalte auf eine neue werktägliche Sendestrecke von 14 bis 16 Uhr werden bis zu sieben Mal mehr Hörerinnen und Hörer erreicht.Das liegt auch im Interesse von Autorinnen und Redakteuren, die mit ihren Inhalten möglichst viele Menschen erreichen möchten. Darüber hinaus nimmt Bayern 2 Kulturbeiträge künftig verlässlich bereits ab 6 Uhr zur Hauptsendezeit ins Programm, immer zu festen Zeiten.

Mehr bayerische Premieren, weniger Blockbuster

Die Kulturberichterstattung des Bayerischen Rundfunks wird sich künftig noch mehr als bisher auf den Freistaat konzentrieren, nach dem Motto: mehr bayerische Premieren, weniger bundesweite Blockbuster. Dadurch, dass sich die Redaktionen im ARD-Verbund weiter in Richtung Kooperation und Komplementarität entwickeln, um so eine größere Vielfalt abzubilden, kann der BR sein Engagement in Bayern noch weiter intensivieren. So ist zum Beispiel noch vor Weihnachten ein neues Literaturformat mit Publikumsbeteiligung angedacht, in dem Bayerns Lieblingsbücher von Hörerinnen und Hörern rezensiert werden. Darüber hinaus ist eine neue Veranstaltungsreihe mit prominent besetzten Lesungen geplant, die ab Oktober auf Tour durch die bayerischen Regionen geht – und Kultur vor Ort erlebbar macht.

Fortsetzung Programmreform, Gremieninformation im Oktober

Die Weiterentwicklung der Kulturberichterstattung wird in den nächsten Wochen und Monaten fortgesetzt. Im Oktober werden Details der Programmreform in einer erweiterten Sitzung des Programmausschusses den Aufsichtsgremien des BR vorgestellt.

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