Die Europäische Union fördert die Unterstützung krebskranker Menschen im dünn besiedelten Ostseeraum. Sie stellt dem Zusammenschluss AMBeR 3,3 Millionen Euro zur Verfügung. Der Auftakt findet am 14. September in Greifswald statt. Wissenschaftsministerin Bettina Martin hält eine Dinner Speech.

Schwere Krankheit, weite Wege – die Situation für Krebspatienten ist in dünn besiedelten Regionen oft nicht optimal. Um die Versorgung der Erkrankten im ländlichen Raum zu verbessern und eine bestmögliche Thera­pie und Rehabilitation zu gewährleisten, haben sich medizinische Forschungseinrichtungen und klinische Zen­tren aus dem Ostseeraum zusammengeschlossen. Sie wollen E-Health-Lösungen in der Krebsbehandlung entwickeln und erproben. Das Innovationsprojekt namens AMBeR (Advanced Modeling of Baltic Cancer e-CaRe), das die Digitalisierung in der Krebsversorgung zum Schwerpunkt hat, wird nun mit 3,3 Millionen Euro vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung über das EU Interreg South Baltic Programm gefördert. Ziel ist es, die Zahl der Krankenhausbesuche zu reduzieren und die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern.

Am 14. September findet von 15 bis 18 Uhr das öffentliche Kick-off des Projektes am CCC-Standort Greifswald in der Uni­medizin statt. Hier werden die Projektpartner die Aktivitäten des Projekts vorstellen. Wissenschaftsministerin Bettina Martin wird die Veranstaltung am Abend mit einer Dinner Speech berei­chern.

Im September 2023 startet das dreijährige AMBeR-Projekt unter der Leitung der Abteilung für Onkologie des Universitätsklinikums Zealand (DK) und testet in Pilotprojekten digitale Tools für die Heimüberwachung und die Rehabilitation. Zu den Inhalten gehören die Erprobung eines digitalen Monitorings für eine Krebsbehand­lung zu Hause, ein Projekt für Bluttests, die Gewährleistung des sicheren Datentransfers ins Klinikum sowie die Rehabilitation zu Hause. Prof. Christian Junghanß, Direktor der Klinik für Onkologie der Unimedizin Ros­tock und Sprecher des beteiligten Comprehensive Cancer Center Mecklenburg-Vorpommern (CCC-MV) be­tont, dass besonders die ländlichen Regionen in den beteiligten Ländern von neuen digitalen Möglich­keiten profitieren können: „Uns allen liegt die bestmögliche Krebsversorgung unserer Patienten am Herzen. Das CCC-MV steht für Spitzenforschung, die einen Mehrwert für Krebspatienten über die Regelversorgung hinaus bietet.“

Das landesgeförderte CCC-MV mit den Unimedizinen Greifswald und Rostock ist Teil des EU-geförderten Konsortiums. Diese umfasst insgesamt acht Partner aus fünf Ländern des Ostseeraums (Dänemark, Schwe­den, Polen, Litauen und Deutschland) im Interreg-South Baltic Programme 2021-27.

Für Prof. Christian Schmidt, Direktor des CCC-MV am Standort Greifswald ein großer Schritt: „Wir freuen uns, dass die stand­ort­übergreifende Zusammenarbeit mit internationalen Partnern in eine erste Förderung durch die EU mündet. Wir werden diese Kooperationen weiter vertiefen und ausbauen. Sie bilden die Basis für viele weitere ge­mein­same Projekte.“

Für weitere Informationen zur Eröffnungsveranstaltung am 14. September stehen zur Verfügung:

Dr. Steffen Krüger (CCC-MV Greifswald), steffen.krueger@med.uni-greifswald.de
Dr. Carolin Gabler (CCC-MV Rostock), carolin.gabler@med.uni-rostock.de.

Projektpartner:

–           Abteilung für klinische Onkologie und Palliativpflege, Universitätsklinikum Seeland (federführender
Partner, Dänemark)

–           Krankenhaus Ängelholm, Region Schonen (Schweden)

–           CCC-MV, Standort Rostock, Universitätsmedizin Rostock (Deutschland)

–           CCC-MV, Standort Greifswald, Universitätsmedizin Greifswald (Deutschland)

–           Abteilung für Hämatologie und Transplantation, Pommersche Medizinische Universität (Polen)

–           Universitätsklinikum Danzig (Polen)

–           BISER – Baltisches Institut für europäische und regionale Angelegenheiten (Polen)

–           Fakultät für Gesundheitswissenschaften – Universität Klaipėda (Litauen)

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