Menschen mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) können jetzt durch eine neuartige Brille wieder auf fokussiertes Sehen hoffen. Mit der individuell angefertigten Brille „NuCentro“ eröffnet sich AMD-Patienten die Perspektive, das „normale Sehen“ ein Stück weit zurückzugewinnen. Trotz der weiten Verbreitung von AMD gab es bislang für Betroffene nur wenig Licht im Dunkel. Mit „NuCentro“ soll sich dies ändern, indem der Blick der Patienten um das „schwarze Loch“ im Sehfeld herumgeleitet wird.

Laut des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschland ist die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) die häufigste Ursache für eine schwere Sehbehinderung. Die Makula – der Bereich des schärfsten Sehens auf der Netzhaut – wird bei dieser Krankheit schrittweise zerstört. Betroffene sehen im Zentrum ihres Blickfeldes ein regelrechtes Loch – oder schlichtweg: gar nichts mehr. Die Brille „NuCentro“, die speziell für Menschen mit AMD angefertigt wird, ist in ihrer Form in Deutschland einzigartig. Die neuartige Sehhilfe lenkt den Blick ihrer Träger an dem blinden Fleck vorbei.

„Blinder“ Fleck bringt enorme Einschränkungen mit sich

Bei der Altersbedingten Makuladegeneration liegt ausgerechnet der Teil des Sichtfeldes im Dunkeln, auf den sich das Auge gezielt richtet, um möglichst klar und deutlich zu sehen. Dieser Fokus kann etwa auf dem Gesicht eines Gesprächspartners, auf einem Text beim Lesen, den Händen bei Handarbeiten oder auf wichtige Objekte im Straßenverkehr fallen. Objekte im Fokus können sowohl auf kurze wie auch auf weite Distanzen „hinter“ dem blinden Fleck im Auge verschwinden. Der Blick auf das Telefon ist damit ebenso behindert wie das Erkennen von Schildern und Ampeln im Straßenverkehr.

Einen „peripheren Lichtblick“ gibt es aber für AMD-Betroffene, denn rundherum um ihren leeren Fokus können sie normalerweise noch klar sehen. Am Rande des Blickfeldes, im Bereich des sogenannten peripheren Sehens, bleibt die Netzhaut in der Regel von der Degeneration verschont. So bleibt Menschen mit Makuladegeneration meist nicht vielmehr übrig, als zu lernen, am blinden Blickzentrum vorbeizuschauen. Damit Gesichter, Texte oder Objekte also dorthin „rücken“, wo sie für Betroffene noch erkennbar sind, muss eine Schräglage des Kopfes eingenommen werden.

Spezialbrille lässt Betroffene deutschlandweit hoffen

Die Eigenschaft der Erkrankung, dass nur das Zentrum und nicht das periphere Blickfeld betroffen ist, hat Augenoptik Geldmacher bei der Entwicklung der neuartigen Spezialbrille „in den Fokus gerückt“. Das Besondere und Neuartige an dieser Brille ist der spezielle Schliff ihrer Gläser. Dieser lenkt das zu fokussierende Element im Blickfeld auf den nicht AMD-geschädigten Bereich der Netzhaut um. Vor Anfertigung der neuen AMD-Brille werden genaue Untersuchungen durchgeführt. um diese Netzhautbereiche ausfindig zu machen. Die Gläser werden aufbauend auf den Untersuchungsergebnissen individuell angepasst. Eine im Glas integrierte Vergrößerung soll das Seherlebnis der Brillenträger zusätzlich verbessern.

Je nach individuellem Fall können Patienten mithilfe der Brille in natürlicher Körperhaltung einen großen Teil ihrer gewohnten Sehqualität wiedererlangen. Augenoptiker Horst Geldmacher in Bad Salzdetfurth ist der Erfinder des neuen, zum Patent angemeldeten Brillensystems. Im „LowVisionCenter“ für Sehbehinderte sind diese Brillen erhältlich. Das vielversprechende Konzept führt Kunden aus ganz Deutschland nach Bad Salzdetfurth. Terminvereinbarungen sind unter 05063-95960. Möglich. Die Kosten (ca. 1.600 Euro pro Brille) müssen derzeit noch selbst gezahlt werden. Verhandlungen mit den Krankenkassen finden bereits statt.

Weitere Informationen unter www.geldmacher.com

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