„Im Bildungssystem spielen Qualifikationen und Titel eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Kompetenzen und beruflichem Erfolg“, sagt Alexander Dirks, Leiter des Geschäftsbereichs Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald. Das Problem: Durch die Vielzahl der unterschiedlichen Abschlüsse im deutschen und europäischen Kontext sei es für Personalverantwortliche im Laufe der Zeit immer komplexer geworden, die mit einem Abschluss verbundenen Kompetenzen zu bewerten. „Deshalb wurde im Jahr 2008 der Europäische Qualifikationsrahmen eingeführt, um auf europäischer Ebene eine bessere Vergleichbarkeit und mehr Transparenz zu erreichen“, so Alexander Dirks. Durch den EQR werde gewährleistet, dass Qualifikationen in den Mitgliedsstaaten vergleichbar sind und die Mobilität von Arbeitskräften innerhalb Europas erleichtert wird. Eingestuft werden die Abschlüsse unter anderem nach Lernergebnissen und der damit verbundenen beruflichen Handlungsfähigkeit. Nah an den EQR angelehnt, hat die Bundesregierung 2013 den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) für lebenslanges Lernen als Instrument zur Einordnung von Qualifikationen implementiert.
„In diesem Zusammenhang wurden vorrangig alle bundeseinheitlichen Aus-, Fort- und Weiterbildungen einer der acht Niveaustufen zugeordnet“, erklärt der Experte der Handwerkskammer. Der Meistertitel wurde dabei auf Niveau 6 und damit gleich zum akademischen Bachelorabschluss eingestuft. Auch im Europäischen Qualifikationsrahmen ist der Meister auf Niveaustufe 6 eingeordnet.
„Mit der Einführung der Bezeichnung ‚Bachelor Professional‘ als Ergänzung zum Meistertitel im Jahr 2020 hat auch die Einstufung in den DQR und EQR an Aufmerksamkeit gewonnen“, so Alexander Dirks. Ein zusätzliches Zertifikat zum Meisterbrief werde es jedoch nicht geben. „Für uns ist der Meistertitel auch ohne die Ergänzung des Begriffs Bachelor ein Qualitätssiegel“, sagt er.
Fragen rund um den Meister im Handwerk beantwortet Alexander Dirks, Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Telefon 0621 18002-140 oder E-Mail: alexander.dirks@hwk-mannheim.de. Informationen auch auf www.hwk-mannheim.de unter der Rubrik „Weiterbildung“ / „Der Handwerksmeister“.
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