Hamburgs Denkmäler sind über die ganze Stadt verteilt und prägen sie auf eine besondere Art und Weise. Das kann ganz offensichtlich geschehen, wenn es sich beispielsweise um bekannte Sehenswürdigkeiten handelt. Es kann aber auch ganz unterschwellig sein. Die Talente jener Denkmäler offenbaren sich mitunter erst auf dem zweiten Blick oder benötigen eine entsprechende Vermittlung. Der Tag des offenen Denkmals gibt Interessierten an einem ganzen Wochenende die Möglichkeit, die Besonderheiten in Hamburgs Baukultur zu entdecken. Das Programm mit seinem vielfältigen Angebot ist dabei ein hilfreicher Wegbegleiter und Ideengeber. Ganz individuell können sich Besucherinnen und Besucher daraus eine Route durch die Stadt zusammenstellen und die Denkmäler erkunden.
Gemeinsam mit Eigentümerinnen und Eigentümern und vielen anderen Aktiven des Denkmalschutzes machen Stiftung Denkmalpflege Hamburg und Denkmalschutzamt am Wochenende vom 8. bis 10. September die vielen Talente der Denkmäler sichtbar und zeigen, wie vielfältig, herausfordernd und gesellschaftlich relevant die Denkmalpflege ist.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Der Tag des offenen Denkmals gehört in Hamburg fest zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt. Das vielfältige Programm öffnet uns jedes Jahr aufs Neue nicht nur die Türen zu Hamburgs Denkmälern, sondern hält auch wertvolle Informationen über die Baukultur bereit. Auch in diesem Jahr ist es wieder reich gefüllt und unter dem Motto ‚Talent Monument‘ lässt sich bereits beim Lesen des Programms erahnen, dass in diesem Jahr so manch einem Denkmal ein verborgenes Talent entlockt werden wird. Das Programm macht jetzt schon Lust auf das zweite Wochenende im September und das Entdecken unserer außergewöhnlichen Baukultur.“
Dr. Ulrike Pluschke, Stiftung Denkmalpflege Hamburg: „Rund 170 Veranstaltungen laden in diesem Jahr dazu ein, die Hamburger Denkmallandschaft zu entdecken. Unter dem bundesweiten Motto „Talent Monument“ dreht sich beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals alles um die außergewöhnlichen und versteckten Eigenschaften, die Denkmäler ausmachen: Ob groß oder klein, ob glanzvoll oder unscheinbar – was macht ein Denkmal einzigartig und besonders? Eine große Anzahl der präsentierten Denkmäler wurde mit Unterstützung der Stiftung Denkmalpflege Hamburg restauriert oder erhalten. Im Programmheft des Denkmaltags sind sie mit einem Türmchen markiert.“
Eröffnet wird der Denkmaltag in Hamburg am Freitag, den 8. September, mit der Auftaktveranstaltung des Denkmalschutzamtes in der Hauptverwaltung der Techniker Krankenkasse in Barmbek-Nord. Das Gebäude wurde im Zuge des Inventarisationsprojekts „Architektur in Hamburg von 1975-1995“ unter Schutz gestellt und gehört damit zu einem der jungen Denkmäler der Postmoderne. Über die Talente dieses Gebäudes können sich Interessierte direkt am Freitag, dem 8. September, in Führungen ab 16.30 Uhr informieren. Ab 18 Uhr stimmen Vorträge und ein Podiumsgespräch zu aktuellen Denkmalthemen weiter auf das Wochenende ein. Teilnahme nur nach Anmeldung per E-Mail bis 31. August unter dapublic@bkm.hamburg.de möglich.
Wer gleich am Freitag noch mehr von Hamburgs Denkmallandschaft erkunden möchte, kann bei der St.-Michaelis-Kirche in Sülldorf, die nach einem Entwurf von Otto Rehder erbaut wurde, vorbeischauen und an einer Führung teilnehmen oder sich am Nachmittag einem Rundgang durch den Alten Elbpark anschließen. Dort entstand übrigens die große Tradition der Gartenbauausstellungen mit der ersten 1869 eröffneten „Internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Hamburg“.
Am Sonnabend, den 9. September, geht es mit einem vielfältigen Programm weiter, das viele Möglichkeiten offeriert, die Talente der Denkmäler in der Stadt auszuloten: Die Pavillons Bahrenfelder Marktplatz, die 1928/29 nach Plänen von Karl Schneider und Karl Zöllner erbaut wurden, gehören mit den gebogenen Ganzglasfenstern dazu. In Rundgängen können sich Interessierte von der denkmalgerechten Sanierung selbst überzeugen. Ein Kulturdenkmal deutsch-jüdischer Geschichte ist das Ensemble des ehemaligen Israelitischen Krankenhauses, das 1841 bis 1843 auf dem Gelände eines ehemaligen Pesthofes entstand und 1939 von den Nationalsozialisten enteignet wurde. In Rundgängen über das Gelände wird diese Geschichte zum Tag des offenen Denkmals erzählt. Quizvorträge, ein Virtual Reality Kino und sogar einen Goldbarren zum Anfassen gibt es am Sonnabend in der Deutschen Bundesbank Hamburg in der Altstadt zu bestaunen. Der Solitär, ein freistehendes Gebäude, wurde 1981 im Stil des Brutalismus erbaut. Sein Grundriss basiert auf dem Konstruktionsraster eines gleichseitigen Dreiecks, das sich auch in den Deckenelementen im Foyer, Kasino und Vorstandsbereich wiederfindet.
Am Sonntag, den 10. September, können Interessierte musikalisch in den letzten Tag des Hamburger Denkmalwochenendes starten und in der 1873 geweihten Kirche St. Johannis in Altona Orgelmusik mit anschließendem Rundgang lauschen. Für Interessierte an Industriedenkmälern kann eine Führung zum Liebherr Portalkran von 1972 spannend sein. Dieser symbolisiert die industriell-gewerbliche Epoche der etwa 1.000-jährigen Geschichte des Harburger Binnenhafens. Bis 2006 von der Firma Mulch Güterservice für Schüttgutumschlag genutzt, wurde er von der KulturWerkstatt Harburg gerettet und ist nun integriert in den Museumshafen Harburg. Den Kran sowie andere Harburger Denkmäler erreicht man zum Tag des offenen Denkmals übrigens bequem mit einem Shuttle mit der Barkasse Buenos Aires.
Zusätzlich bieten ein buntes Kulturprogramm und Angebote für Familien die Möglichkeit, ausgewählte Denkmäler neu zu erleben. Ein besonderes Angebot ist unter anderem die „DenkMalNachtRadTour“ am Freitag, bei der Interessierte auf einer geführten Radtour zu Denkmälern radeln, die ein besonderes Talent zeigen. Während der Tour mit dem eigenen Fahrrad werden Erläuterungen per Telefonkonferenz übertragen. In der ehemaligen Kirche St. Maximilian Kolbe in Wilhelmsburg wird am Freitag anlässlich des Denkmaltags ein Film gezeigt, zu dem eine Live Performance aufgeführt wird. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, an einem Trommelworkshop teilzunehmen. Wer Hamburgs Denkmäler gern vom Wasser aus betrachten möchte, kann am Sonnabend an einer alternativen Alsterfahrt teilnehmen und während einer zweistündigen Kanalfahrt über Binnen- und Außenalster schippern. Unter dem Motto „Nationalsozialistische Gewaltherrschaft, Widerstand und Verfolgung 1933–45“ berichtet der Historiker Herbert Diercks über Industriegeschichte und Kriegswirtschaft, Macht und Opportunismus, aber auch von resistentem Verhalten bis zum Widerstand. Zudem lädt die Restaurierungswerkstatt St. Jacobi am Sonntag Kinder und ihre Begleitung in die Mini-Werkstatt ein, bei der eine mittelalterliche Steinskulptur untersucht, erforscht und restauriert wird.
Das ausführliche und tagesaktuelle Programm aus Hamburg ist unter www.denkmalstiftung.de/denkmaltag zu finden. Im Programm finden Sie auch alle Informationen zur Auftaktveranstaltung des Denkmalschutzamtes am Freitag, dem 8. September, sowie zu den Anmeldebedingungen der einzelnen Veranstaltungen.
Koordiniert wird der Tag des offenen Denkmals in Hamburg gemeinsam von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg und dem Denkmalschutzamt. Bundesweit wird der Denkmaltag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Er steht als Teil der „European Heritage Days“ unter der Schirmherrschaft des Europarats und findet jedes Jahr europaweit im September statt.
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E-Mail: denkmaltag@denkmalstiftung.de
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