Die humanitäre Krise und das Regime der Taliban, das insbesondere die Menschenrechte der weiblichen Bevölkerung ignoriert, erschwere die Hilfe der in Afghanistan arbeitenden humanitären Organisationen, sei aber umso notwendiger. Rund 20 Mitgliedsorganisationen des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), die vor Ort mit lokalen Partnern tätig seien, arbeiteten mit immer weniger Unterstützung. Aber die Hilfe sei existenziell für die Bevölkerung. Millionen Menschen würden weiterhin mit steigender Tendenz nicht erreicht, beklagt VENRO anlässlich des zweiten Jahrestages der Machtübernahme der Taliban in dem Land.

„Die Versorgung mit Hilfsgütern für die leidende Bevölkerung darf nicht abreißen. Sonst stehen wir wieder vor einer massiven Hungersnot, die im vergangenen Jahr gerade noch vermieden werden konnte“, gab Martina Schaub, Vorstandsvorsitzende von VENRO, zu bedenken. „Die Bundesregierung muss sich intensiv dafür einsetzen, dass ausreichend Mittel zur Verfügung stehen.“

Humanitäre Hilfe trotz Herausforderungen möglich

Bisher sei lediglich 23 Prozent des internationalen Hilfsplans gesichert. Die wirtschaftliche Isolation und die immer neuen menschenverachtenden Gesetze, insbesondere gegen Frauen, schafften zusehends Leid und Hunger. Die humanitären Organisationen hätten Wege gefunden, wie sie trotz aller Herausforderungen helfen könnten. Dazu gehörten auch die Kontakte mit lokalen Behörden. „Wir können es uns nicht leisten, die über die letzten zwei Jahre aufgebauten Strukturen für humanitäre Hilfe aufs Spiel zu setzen, weil die Finanzierung fehlt. Und da schaue ich auch auf die geplante Milliardenkürzung im kommenden Jahr“, sagt Schaub.

Frauen in Afghanistan sind nach der sechsten Schulklasse von Bildung per Gesetz ausgeschlossen, am Arbeitsleben dürfen sie nahezu gar nicht mehr teilnehmen. Die Hilfsangebote bei der Gesundheitsversorgung wären aber lebensnotwendig, vor allem in ländlichen Gebieten. Auch die noch bestehenden Bildungsangebote würden vielfach von internationaler Unterstützung abhängen.

„Die Kürzung humanitärer Hilfe für Afghanistan kann kein Mittel sein, um Druck für Frauenrechte auszuüben“, so Schaub. „Die afghanische Bevölkerung braucht unsere Hilfe jetzt. Die Stimmen von afghanischen Frauenorganisationen und sozialen Organisationen müssen bei der weiteren Planung von Mitteln und Maßnahmen gehört werden.“

Über VENRO

VENRO (www.venro.org) ist der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 140 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland ist Gründungsmitglied von VENRO. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Informationen: www.adra.de

ADRA konnte noch nach einem Erdbeben Ende Juni 2022 im Osten Afghanistans im besonders schwer betroffenen Distrikt Gayan, in der Provinz Paktika, etwa 5.000 Personen drei Monate lang mit Lebensmitteln versorge

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