Ca. 1 Prozent der Menschen weltweit leidet an Epilepsie. In Zahlen sind das jeder 100ste bis 150ste Mensch. Bei 30 Prozent davon ist die Krankheit sogar unheilbar. Das heißt, dass sie nicht in der Lage dazu sind, ihre Anfälle mit Hilfe von Medikamenten zu kontrollieren. Wiederkehrende Anfälle sind die Folge.

„Die Anfälle, die während des Schlafs auftreten, sind offensichtlich die gefährlichsten, da sie nur begrenzt überwacht werden können.“, erklärt Danny Reiffers, Product Specialist bei LivAssured. Nach Angaben der ILAE (International League Against Epilepsy) bleiben durchschnittlich 86 % der nächtlichen Anfälle unbemerkt.

Reiffers führt weiter aus, dass Menschen, die häufig nächtliche schwere motorische Anfälle erleiden, ein höheres Risiko für SUDEP haben. Das steht für „Sudden Unexpected Death in Epilepsy“ und geschieht bei einem von 1000 Menschen mit Epilepsie und im Falle von Medikamentenresistenz sogar bei einem von 330 Menschen.

„Es hat sich auch gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit eines SUDEP um 70 % sinkt, wenn die Person mit Epilepsie während des Schlafs in einem Raum überwacht wird. Das kann ein Elternteil sein, das neben seinem Kind schläft, aber auch ein zuverlässiges Gerät zur Erkennung von Epilepsieanfällen.

Und hier kommt NightWatch, das Produkt von LivAssured, ins Spiel: Dabei handelt es sich um ein zuverlässiges System, welches Fernhelfer im Falle eines Anfalls alarmiert. Entwickelt wurde das Produkt durch eine einzigartige Kooperation von unterschiedlichen Institutionen. So haben sich bereits im Jahr 2011 das Universitätsklinikum Utrecht, SEIN und Kempenhaeghe/die Technische Universität Eindhoven zusammengetan und das Tele-Epilepsie-Konsortium gegründet. Auch Patientenvertreter des Epilepsie-Fonds wurden mit einbezogen. Im Jahr 2013 wurde dann LivAssured gegründet, um die Technologie, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben hat, zu kommerzialisieren.

Das Produkt: ein Armband zur Früherkennung von Anfällen

Das Herz der Lösung ist ein einzigartiger Algorithmus, der spezifische Herzfrequenz- und Bewegungsmuster erkennen kann, die auf einen klinisch dringenden Anfall hinweisen. Dafür wurde eine Gruppe von Patienten über mehrere Jahre begleitet und überwacht, sodass eine große Menge an Daten vorhanden war. Da NightWatch sowohl die Herzfrequenz als auch die Bewegungen misst, kann das Gerät verschiedene Arten von Anfällen mit einem hohen Maß an Präzision erkennen.

„NightWatch ist für Patienten, Eltern, Pflegepersonal und Betreuer gedacht, die eine wirksame Möglichkeit suchen, rechtzeitig vor epileptischen Anfällen im Schlaf gewarnt zu werden.“, beschreibt Reiffers. „Das Produkt wurde in mehreren klinischen Studien bei Kindern und Erwachsenen umfassend klinisch validiert, was die Leistungsfähigkeit des Systems beweist.“

Wie auf dem Bild zu sehen ist, besteht das NightWatch aus einem kabellosen Armband, das die Herzfrequenz sowie Bewegungen des Trägers überwacht. Wird nun ein potentiell schwerer epileptischer Anfall gemessen, wird ein Alarmsignal an die Basisstation gesendet. So können auch Personen in einem anderen Raum rechtzeitig gewarnt bzw. geweckt werden. Das Risiko medizinischer Komplikationen kann gesenkt werden, da frühzeitig angemessene Hilfe geleistet werden kann.

Die Anforderungen: eine zertifizierte und zuverlässige Batterie

Das kabellose Armband wird durch eine Batterie mit Strom versorgt. LivAssured hatte bereits eine Lithium-Polymer Batterie im Einsatz, war jedoch auf der Suche nach einem europäischen Lieferanten, der über eine zuverlässige und transparente Lieferkette verfügt sowie mehr Einblicke in die Lebensdauer der Batterie geben kann, um sie besser zu verstehen. Die neue Batterie sollte in das bereits vorhandene Design passen und dafür möglichst flach sein. Die Wahl fiel auf den 450-mAh-Jauch-Akku LP503030JU.

Da es sich bei NightWatch um ein medizinisches Gerät handelt ist es wichtig, dass die Batterie den strengsten Sicherheitsregularien entspricht. Aus diesem Grund haben wir speziell für den Akku eine Schutzelektronik mit zusätzlicher Sicherheitsebene (Second Protection) entwickelt, damit sie die strengen Anforderungen des IEC-Tests besteht.“, erklärt Jérémie Deloof, Sales Manager bei Jauch. Der IEC-Test ist ein Muss für die Batterie medizinischer Geräte.

„Um die Zertifizierung haben wir uns bei Jauch ebenfalls gekümmert. Wir haben die Batterie in unserem hauseigenen Testlabor nach UN 38.3 und IEC62133 getestet und zertifiziert. Damit ist sie sogar schon optimal für das Bestehen des UL2054 Tests vorbereitet, welcher eine Voraussetzung für den US-amerikanischen Markt ist.“, so Deloof.

Und wie verlief die Zusammenarbeit?

„Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit, Jauch hat uns alle Antworten und Spezifikationen gegeben, die wir brauchten. Mit der Batterie sind wir natürlich ebenfalls sehr zufrieden.“, Danny Reiffers.

Wie geht es nun mit NightWatch weiter? Danny Reiffers verrät uns, dass das Produkt aktuell vor allem in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich verkauft wird. Selbstverständlich möchte LivAssured nach und nach mehr Märkte erobern und noch mehr Menschen mit dem Gerät im Schlaf vor den Folgen schwerer unerkannter Epilepsie-Anfällen zu schützen.

Übrigens: Auf der Website von NightWatch gibt es bewegende Geschichten von Patienten in jedem Alter über ihren Umgang mit der Krankheit. Beim Durchlesen der Berichte wird deutlich: NightWatch hilft nicht nur den Patienten, sondern vor allem auch den Eltern, bzw. dem Umfeld, ruhig und mit einem Gefühl von Sicherheit einzuschlafen. Hier geht’s zu den Stories.

Über die Jauch Quartz GmbH

Die Jauch Quartz GmbH ist Spezialist für frequenzgebende Bauteile und Batterietechnologie. Das Produktportfolio des 1954 gegründeten Familienunternehmens umfasst hochpräzise Quarze und Oszillatoren. Darüber hinaus hat sich der Mittelständler als zuverlässiger Distributions- und Entwicklungspartner für Batterielösungen einen Namen gemacht. Das Unternehmen fokussiert sich insbesondere auf Lithium-Batterien.

Mit seinen Tochterunternehmen in Frankreich, Großbritannien und den USA verfügt die Jauch Quartz GmbH über ein weltweites Vertriebsnetz.

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