Beim diesjährigen AGIT Forum Mitte August diskutierten rund 100 Expert:innen, Unternehmer:innen und Kommunalpolitiker:innen im forum M in Aachen, wie Gewerbeflächen in Zukunft ökologischer, sozialer, effizienter und ressourcenschonender werden können.

In mehreren Vorträgen und Talkrunden wurde thematisiert, wie Gewerbegebiete vor dem Hintergrund der Leitbilder Nachhaltigkeit und Resilienz entwickelt und revitalisiert werden können, um der Ressourcen- und Flächeneffizienz Rechnung zu tragen. In einer Talkrunde skizzierten Bürgermeister Patrick Haas aus der Kupferstadt Stolberg, Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst, Gemeinde Weilerswist. Und der Bürgermeister der Stadt Düren, Frank Peter Ullrich die kommunalen Herausforderungen und Chancen der  Gewerbegebietsentwicklung.

In verschiedenen Ansätzen und Möglichkeiten erhielten die Teilnehmenden außerdem Einblicke darüber, wie erste wirtschaftlich sinnvolle Anpassungen im Sinne energetischer Optimierungen anzugehen sind. Im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, bei der es das Ziel ist, bis zum Jahr 2030 die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr auf unter 30 Hektar pro Tag zu verringern, ist insbesondere der Weiterentwicklung von Gewerbegebieten eine tragende Rolle zuzuweisen. Um Gewerbegebiete für die Zukunft zu rüsten, muss deren Entwicklung entlang einer ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Dimensionen forciert werden.

„Wir besitzen bereits heute das Rüstzeug, um Gewerbegebiete nachhaltiger, ökologischer, sozial verträglicher, freundlicher und offener zu gestalten, kurzum besser zu machen“, betonte Sven Pennings, Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft AGIT. „In Zukunft wird es maßgeblich darauf ankommen, wie wir gelerntes Wissen in die Praxis und konkrete Maßnahmen umsetzen können“, so Pennings weiter. Die Notwendigkeit, Gewerbegebiete zukunftsfähig zu machen, sei jedenfalls unumstritten.

Die Herausforderungen sind groß

Die Auswirkungen des Klimawandels, die sich mitunter in Extremwetterereignissen zeigen, unerwartete Schocks, die klimatischen oder wirtschaftlichen Ursprungs sein können, sowie die unmittelbaren Folgen des Strukturwandels in der Region des Rheinischen Reviers, stellen die Akteure vor große Herausforderungen. Speziell in Gewerbegebieten, in denen Unternehmen in räumlicher Nähe zueinander tätig sind, können die Auswirkungen fatal sein. Auf der anderen Seite bieten Gewerbegebiete aufgrund der Größe der versiegelten Fläche sowie der wirtschaftlichen Bedeutung großes Potenzial, Erfordernisse der Nachhaltigkeit und Resilienz in deren Entwicklung und Revitalisierung einzubinden.

Vorhandenes Potenzial heben

Während die Verfügbarkeit marktreifer Gewerbeflächen in der Region weiter abnimmt und es ohne nachhaltige und zukunftsorientierte Flächenentwicklungen zu einem drastischen Engpass kommen wird, zeigt sich darüber hinaus auch, dass vorhandenes Potenzial in bestehenden Gewerbegebieten nicht gehoben wird. Hierzu zählen Möglichkeiten für kompakte Stadtstrukturen, energetische Optimierung, Klimaanpassung, Ressourcen- und Flächeneffizienz und Mobilitätsverbesserungen, städtebauliche Integration sowie sozialen Zusammenhalt.

Mit der Veranstaltung konnte die AGIT für die aktuellen Problemfelder der Gewerbegebietsentwicklung sensibilisieren, Herausforderungen konkret benennen und Lösungsansätze aufzeigen. Die Expert:innen und Teilnehmenden vor Ort waren sich einig, dass die zukunftsfähige (Weiter-)Entwicklung von Gewerbegebieten entlang einer ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Dimension erfolgen muss. Beispiele für erste Umsetzungsmaßnahmen und Handlungsoptionen wurden eindrucksvoll durch die Referent:innen dargelegt.

Das AGIT Forum „Wirtschaftsflächen“ wird jährlich von der AGIT organisiert. Im Zentrum stehen Themen rund um vorhandene Potenziale, Herausforderungen und Handlungsoptionen für die (Weiter-)Entwicklung von Wirtschaftsflächen.

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