Mit einem Konzert des Jazz Trompeters Arturo Sandoval geht am Freitag, den 14. Juli, die 62. Ausgabe des Stresa Festivals an den Start. Bis zum 8. September geben sich internationale Musikerinnen und Musiker sowie Formationen von Weltrang am Lago Maggiore ein Stelldichein. Konzerte finden an unterschiedlichsten Orten am und im See statt – manche unter freiem Himmel.

Jazz am Lungolago von Stresa und auf der Isola dei Pescatori, der Insel der Fischer in der Borromäischen Bucht, Bach-Sonaten in einem Kloster in atemberaubender Lage am See, Monteverdi-Barockklänge in der Kirche San Leonardo in Verbania, Strawinsky und Prokofjew zeitgenössisch überarbeitet auf der Isola Bella, dem Inselchen, das wie ein steinernes Schiff aus dem Wasser ragt. Das 62. Stresa-Festivals wartet musikalisch mit einem breitgefächerten Spektrum auf und bietet mit den Locations mir rund einem Dutzend Locations einen spektakulären Rahmen.

Den Beweis dafür, dass man musikalisch durchaus in unterschiedlichen Genres beheimatet sein kann und dass die Grenze zwischen „ernster“ Klassik und populären Sounds durchaus fließend verlaufen können, liefert das Billie Brass Quintett am 26. Juli auf der Isola dei Pescatori. Die fünf Musiker wollen ihr Publikum mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte nehmen, die mit Monteverdis „Toccata dell’Orfea“, einer Frühform der Oper, beginnt und im Laufe des Abends bis zu Duke Ellington und Balkan-Beats führt. Das Neapel einer längst vergangenen Epoche blitzt beim Konzert „Alla Napoletana“ (21. August, Stresa Festival Hall) auf. Die süditalienische Metropole galt im 17. Jahrhundert als Hauptstadt der Musik. Neapolitanische Konservatorien brachten in jener Epoche des Barocks herausragende Musiker und Komponisten hervor und nicht zuletzt berühmte Kastraten. Das Ensemble L’Arpeggiata lässt bei dem Abend in der Stresa Festival Hall Vokalklänge des Früh-Barock erklingen und setzt sie reizvoll mit traditionellen neapolitanischen Volksweisen in Beziehung.

Der Lago d’Orta, der kleine Nachbar des Lago Maggiore, bietet atmosphärische Kulissen bei einer Aufführung (22. und 23. Juli) der Verdi-Oper Rigoletto. Der erste Teil der von Gianmaria Aliverta inszenierten Oper wird im Park der Villa Bossi in Orta San Giulio aufgeführt. Für den zweiten Teil setzen Künstler und Publikum über auf die Isola San Giulio, das pittoreske Kloster-Inselchen im Ortasee.

Spazieren und plaudern mit den Festival-Stars

Einzigartige Klangerfahrungen bietet auch in diesem Jahr La Catapulta, ein vom Architekten und Star-Designer Michele di Lucchi entworfener Pavillon. Durch seine besondere Konstruktion und die Wahl der Materialien fördert er ein Durchdringen der im Pavillon erzeugten Musik mit den Geräuschen der Umgebung. Bei Klassik auf der Isola Bella und bei Jazz-Konzerten an der Uferpromenade von Stresa

können sich Musik-Fans von der akustischen Wirkung des La Catapulta-Pavillons überraschen lassen. Und während die Ohren „staunen“, kommen auch die Augen zu ihrem Recht. Bei den Konzerten unter freiem Himmel können Publikums-Blicke genüsslich schweifen – über den abendlichtblauen See bis zu den Alpengipfeln am Horizont.

Vollzahler-Karten ab 20 Euro

Karten fürs Stresa Festival sind über die Website https://www.stresafestival.eu buchbar. Die Preise liegen je nach Veranstaltung zwischen 20 und 50 Euro. Stark rabattiert ist der Eintritt für junge Musik-Fans unter 26 Jahren. Gratis können Interessierte an den Treffen mit vielen der beteiligten Künstlerinnen und Künstlern teilnehmen – ein Angebot des Festivals, das sich großer Beliebtheit erfreut. So lädt in diesem Sommer beispielsweise die Pianistin Angela Hewitt, eine der berühmtesten Vertreterinnen ihres Faches, zum gemeinsamen Spaziergang durch den Botanischen Garten der Villa Taranto ein. Zu einem Morgengruß auf dem südlich von Stresa gelegenen Panoramaberg Sass dal Pizz nimmt das Duo Lucienne Renaudin Vary und Félicien Brut interessierte Frühaufsteher mit. Beim Konzert auf der Isola Bella will das Paar am Abend zuvor mit Trompete und Akkordeon und Kompositionen unter anderem von Georges Bizet, Astor Piazzolla, Richard Galliano von der Liebe erzählen.

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