Das vomfranzösischen Strom- und Atomkonzern EDF bei Fessenheim nun konkreter geplante Technocentre zum Einschmelzen und Verarbeiten von radioaktiven Metallbauteilen aus Atomkraftwerken aus ganz Europa wäre als trojanisches Pferd das Einfallstor für die von einigen Politikern im Elsass geforderte erneute Atomenergienutzung in Fessenheim und für die dauerhafte Wieder-Etablierung der Atomwirtschaft auch nach dem Rückbau des Atomkraftwerks (AKW) Fessenheim. 11 Umwelt-, Naturschutz und Anti-Atomkraft-Vereinigungen wollen den Anfängen wehren! Dazu ersuchen Umweltverbände wie ECOtrinova e.V. und der BUND-Regionalverband südlicher Oberrhein e.V. derzeit mit Schreiben Unterstützung von den politischen Gremien und Parteien der Region gegen das geplante Technocentre.

Die Strahlenschrottfabrik „Technocentre“ wurde auf Betreiben der EDF in das grenzüberschreitende „Projet de Territoire“, also Raumprojekt Fessenheim als Aktion 4.2. aufgenommen. Eine Zustimmung der deutschen Seite fehlt hierzu jedoch. Denn das Raumprojekt sollte nur nichtnukleare Zukunftsvorhaben u.a. zu erneuerbaren Energien umfassen. Es war aus den Aachener Verträgen (Elysée-Vertrag 2.0) hervorgegangen als ratifizierter Zukunftsprozess Fessenheim und hat sich solche Ziele gesetzt für viele neue und „saubere“ Arbeitsplätzen in der französisch-deutschen Region bei Fessenheim beiderseits am südlichen Oberrhein.

Das Prinzip der Atomschrottfabrik ist: strahlenverseuchte Bauteile kommen in einen Schmelzofen mit hohem Stromverbrauch. Das Material wird in vielen Schritten getrennt in Atommüll plus radioaktiv noch schwach verseuchte Metalle zur Nutzung für viele Anwendungen, etwa für Baustahl und Konsumgüter. Keine Frage: es drohen auch radioaktive Abluft, Abwässer und Störfälle. Es ist damit zu rechnen, dass zur besseren Auslastung der Fabrik zukünftig auch anderer Strahlenschrott verarbeitet wird.

Es gab weltweit schwere Unglücke und Missstände mit zunächst unbemerkt radioaktiv verseuchtem Stahl, u.a. in Taiwan für Schulen und Wohnungen, in Brasilien für Betten. 150 Tonnen verseuchte Stahlreste kamen aus Indien nach Deutschland und wurden zufällig entdeckt. Verstrahlte Heizungsrohre in Schweden, verseuchte Handtaschen in den Niederlanden, radioaktive Armbanduhren in Frankreich und Deutschland, dort auch strahlende Bedienknöpfe in 600 Aufzügen. Der Stahl stammte aus indischen und chinesischen Stahlwerken. Radioaktives Caesium-137, freigesetzt aus einem südspanischen Stahlwerk wurde in der Schweiz in der Luft gemessen. Die Umweltschutzvereine wollen solche Verstrahlungen nicht riskieren.

ECOtrinova und der BUND Regionalverband fordern generell, radioaktiven Stahl nicht in die allgemeine Öffentlichkeit zu entlassen, sondern ausschließlich in der Nuklearindustrie zu verwenden. Ein nukleares Endlager benötigt Stahl für Stützen, Schienen, Behälter und Tore: So wäre er weiter unter der Kontrolle der Nuklearaufsicht und würde nicht mit eventuell unbemerkt überhöhten Strahlenwerten in Form von Kochtöpfen oder anderen Alltagsgegenständen genutzt.

Die Umwelt-, Naturschutz und Anti-Atomkraft-Vereinigungen streben eine atomenergiefreie trinationale Region an, ein ECOvalley, das beispielhaft Vorbildregion für Energieeffizienz wird und möglichst bald zu 100% mit erneuerbaren Energien versorgt ist.

Die von CSFR, STOP Fessenheim, Alsace Nature und Stop Transports zur Aufklärung über die Atomschrottfabrik Technocentre herausgegebene Informationsschrift hat ECOtrinova e.V. mit Hilfe beteiligter südbadischer Vereinigungen und von STOP Fessenheim als deutschsprachige, ebenfalls reich bebilderte 16-seitige Broschüre „Das verrückte Technocentre-Projekt in Fessenheim“ bereitgestellt. Sie ist online u.a. bei ECOtrinova e.V. unterhttps://kurzelinks.de/Brosch-Technocentre-D abrufbar.

Hinweis: zur genannten Broschüre wurde am 29. Juni 2023 von ECOtrinova und BUND RV eine eigenständige ausführlichere Medienmitteilung per ecotrinova@web.de versendet u.a. mit Angabe weiterer Bezugsquellen.

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