Das Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe zeigt sich weitgehend zufrieden mit der Geschäftslage im 2. Quartal 2023. Zwei Drittel der befragten Betriebe (68,1 Prozent) verzeichnen eine gute Geschäftsentwicklung, 5,8 % berichten von schlechten Geschäften. Der Anteil positiver Meldungen ist damit höher als vor Jahresfrist (60,8 Prozent). Das spiegelt sich auch in den Umsätzen wider: Diese verbesserten sich, was auch der saisonalen Entwicklung geschuldet war. Im 2. Quartal 2023 verzeichnen 49,3 Prozent der Befragten ein Umsatzplus gegenüber dem Vorquartal. Umsatzeinbußen melden nur wenige Firmen (7,9 Prozent).

Für die kommenden Monate erwarten die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk eine immer noch gute Geschäftsentwicklung. Mehrheitlich (78,7 Prozent) wird von den Betrieben eine gleichbleibende Entwicklung wie im Vorquartal erwartet. „Da das Vorquartal II/23 nur von 5,8% der Betriebe mit schlecht bewertet wurde und nun 78,7% davon ausgehen, dass die Geschäftslage sich im dritten Quartal nicht verändern wird, ist der Ausblick gar nicht so schlecht“, kommentiert Präsident Joachim Wohlfeil in seiner Bewertung die aktuellen Umfragewerte. Eine Verschlechterung der Geschäftslage im Sommerquartal 2023 befürchten 11,5 % der Betriebe bei der aktuellen Konjunkturumfrage für die vier Land- und drei Stadtkreise des Kammerbezirks Karlsruhe, 9,8% rechnen mit einer Verbesserung.

Im Bausektor sind es nach wie vor gut gefüllte Auftragsbücher (Median Auftragsbestand:18 Wochen im Bauhauptgewerbe, 12 Wochen im Ausbauhandwerk, 8 Wochen bei den metallverarbeitenden Gewerken), die die positive aktuelle Lagebewertung tragen. So melden im Bauhauptgewerbe 72,7% eine gute Geschäftslage für II/23, im Ausbauhandwerk sogar 85,7%. Im Ausbauhandwerk gehen laut Umfrage allerdings 25% der befragten Betriebe von rückläufigen Auftragseingängen gegenüber dem Vorquartal für das nächste Quartal aus. Die Rückgänge bei den Baugenehmigungen, höhere Zinsen und nach wie vor hohe Einkaufspreise bremsen die zukünftigen Konjunkturerwartungen ein. Die belastenden Faktoren werden am Handwerk nicht spurlos vorbeigehen, befürchtet der Kammerpräsident für seine mehr als 20.000 Mitgliedsunternehmen.

Alle Gewerke berichten von gestiegenen Einkaufspreisen (59,6 Prozent) und damit höheren Kosten, die allerdings nur zu einem Drittel (34,1%) in die eigenen Produkte und Dienstleistungen einkalkuliert werden konnten. Auffallend ist, dass insbesondere Handwerksgewerke für den privaten Sektor (Gesundheitshandwerk, Nahrungsmittelhandwerk, persönliche Dienstleister) die gestiegenen Kosten aufgrund der Konkurrenzsituation in ihren Verkaufspreisen weniger weitergeben können.

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