Greta Schindler, Kunstkuratorin und Co-Gründerin der Interior-Plattform COCOLI, verrät, welche top 5 Sitzmöbel immer ein guter Kauf sind, worauf es sich dabei zu achten lohnt und welche Designer-Stücke im Laufe der Zeit sogar an Wert gewinnen könnten.
Der Eames Lounge Chair von Herman Miller gesehen bei COCOLI: Vintage, guter Zustand für 4.950 EuroDer Eames Lounge Chair ist ein heiß begehrtes Möbelstück, das seit seiner Einführung im Jahr 1956 zu den Klassikern des modernen Designs und Ikonen der Mid-Century-Epoche zählt. Er wurde von dem Designerduo Charles und Ray Eames entworfen und steht für zeitlose Eleganz und hervorragenden Komfort. Seine hohe Nachfrage und begrenzte Verfügbarkeit haben dazu geführt, dass der Wert dieses Stücks im Laufe der Jahre kontinuierlich gestiegen ist.
Beim Kauf beachten: Gleich zwei Hersteller haben heute die Lizenz zur Produktion des ikonischen Sessels und der Ottomane: Herman Miller in den USA und Vitra in Europa. Für Sammler gibt es große Unterschiede, zum Beispiel ist das Stuhlbeinkreuz unterschiedlich, die Schattierungen des Holzes und natürlich die Etiketten.
So steigt der Wert: So eine Ikone kommt mit einer ganzen Reihe Pflegetipps direkt vom Hersteller. Lounge Chairs aus den ersten Generationen haben andere Finishes und müssen mit anderen Mitteln behandelt werden als die neueren Modelle. Aber für alle gilt: Das Möbelstück nicht zu stark der Sonne aussetzen, da das Holz sonst verblassen und das Leder mürbe werden kann.
Der Wassily Chair wurde nach dem russischen Maler Wassily Kandinsky benannt, der zur Entstehungszeit des Möbelstücks 1925 am Bauhaus tätig war. Der Legende nach galt das gebogene Stahlrohr dessen Fahrradlenkers dem Designer Marcel Breuer als Inspiration. Der Wassily Chair von Knoll International, auch bekannt als Clubsessel B3, ist das erste Stahlrohrmöbel überhaupt. Die Kombination von Stahlrohr-Gestell und als Rückenlehnen und Sitz verspannten Lederriemen zeugt von der Einzigartigkeit und jahrhundertelangen Modernität dieses Objektes.
Beim Kauf beachten: Vorsicht vor Fakes – authentische Modelle haben eine Prägung im Leder mit dem Knoll Markennamen oder Marcel Breuers Unterschrift. Frühere Modelle sollten einen Papiersticker mit dem Label tragen. Alle echten Wassily Chairs sind zudem aus Leder gemacht, und zwar auch an der Unterseite. Zuletzt sollte man sich die Stellen betrachten, an der die Stahlrohre enden: Sind die Verschlusskappen aus Stahl, anstatt aus Plastik gemacht, ist das ein gutes Zeichen.
So steigt der Wert: Es ist ein robuster Stuhl, nur auf dem glatten Rindsleder sieht man leider schnell Spuren von einer Hose mit Nieten oder einem Gürtel. Das Chromgestell kann ab und zu poliert werden, das Leder sollte vorsichtig mit einer guten Lederpflege oder einem weichen, trockenem Tuch abgetupft werden.Marcel Breuer Wassily Chair von Knoll International gesehen bei COCOLI: Vintage, guter Zustand für 1.430 EuroEiermann SE 68 von WILDE+SPIETH gesehen bei COCOLI: Vintage, sehr guter Zustand für 308 Euro
Der deutsche Architekt Egon Eiermann entwarf 1951 den Mehrzweckstuhl SE 68, inspiriert von den Plywood Chairs von Charles und Ray Eames. Dank seiner schlichten, unverwechselbaren Silhouette ist der SE 68 zu einer Mid-Century-Ikone geworden und beeindruckt auch heute mit seinem verchromten Stahlrohrgestell und der langlebigen Furniersitzfläche durch Stabilität, Komfort und ästhetische Gestaltung.
Beim Kauf beachten: Diesen bequemen Stuhl gibt es heute in vielen Ausführungen, mit oder ohne Polster, Armlehnen und sogar stapelbar. Die Abmessungen können meist einen echten SE68 von einer Replika unterscheiden.
So steigt der Wert: Eigentlich ist es ein robuster Stuhl, nur falls die Holzoberfläche nass wird, sollte man sie schnell trocknen. Leider ist es nicht einfach, kaputte Holzmöbel zu reparieren, das ist bei Polstermöbeln um einiges einfacher.
Der S 64 N Stuhl von Thonet, entworfen von Marcel Breuer in den 1930er Jahren, ist ein zeitloser Stahlrohr-Klassiker im Bauhaus-Stil. Mit seiner schlichten Form und der Verbindung aus Stahlrohr, Holz, transparentem Kunststoffnetz und Rohrgeflecht beeindruckt er bis heute. Die Vielseitigkeit des Designs sowie das Spiel von Tradition und Moderne ermöglichen den Einsatz in ganz verschiedenen Umgebungen wie Konferenzräumen, Restaurants und Wohnungen.
Beim Kauf beachten: Sowohl Vintage als auch brandneu ist der Stuhl eine echte Augenweide. Beim secondhand Kauf sollte man wissen, dass Thonet eine der ältesten Möbelhersteller der Welt ist, und es den S64 mit verschiedenen Signets und in vielen Ausführungen gibt. Wir arbeiten mit einigen Vintage Händlern mit großer Erfahrung zusammen, die Echtheitsbestimmungen sogar direkt im Hause Thonet durchführen lassen.
So steigt der Wert: Am besten alle Papiere und Kaufbelege behalten, das steigert den Wert ungemein. Das Empfindlichste an diesem Stuhl ist das Wiener Geflecht. Falls dieses trotz Pflege doch kaputt geht, bietet Thonet einen offiziellen Reparaturservice an.
Der DAW Eames Chair von Vitra wurde in den 1950er Jahren von Charles und Ray Eames in Amerika entworfen. Er ist ein zeitloser und außergewöhnlich langlebiger Klassiker, der weltweit für sein einzigartiges Design und seine Vielseitigkeit geschätzt wird. Die Sitzschale aus Fiberglas verleiht dem Stuhl eine unverwechselbare Optik mit einer lebendigen, unregelmäßigen Oberfläche. Das Untergestell aus Ahornholz sorgt für Stabilität und eine warme, natürliche Ausstrahlung.
Beim Kauf beachten: Bei diesem Modell kommt es häufig zu Nachfragen, denn die Preise des DAW Armchairs variieren stark. Vintage Produkte haben eine Sitzschale aus Glasfaser, neuere Modelle gibt es ebenfalls aus Glasfaser, aber auch in der günstigeren Plastikversion.
So steigt der Wert: Egal ob Fiberglas oder Plastik – bei Verschmutzung der Sitzschale am besten nur milde Reinigungsmittel verwenden. Und falls die Sitzschale doch mal springt, kann sie bei Vitra mit Originalsitzschalen ausgetauscht werden.
„Vor allem bei der Auswahl von Designer-Möbeln, die als Investition gedacht sind, ist es wichtig, auf Originalität, Authentizität und ihren jeweiligen Zustand zu achten. Daher schauen wir bei COCOLI ganz besonders auf Zertifikate, Markenzeichen und eine nachvollziehbare Herkunft und prüfen die Produkte entweder persönlich oder durch Kundenvideos und -Fotos auf kleine Schönheitsfehler. Denn viele Designer-Möbel verlieren selbst mit ein oder zwei Makeln nicht an Wert, sondern gewinnen an Geschichte dazu. Bevor man sich jedoch für den Kauf eines solchen Investments entscheidet, lege ich allen Interessierten eine Beratung durch Expert*innen ans Herz – gerne auch über unseren COCOLI Kundenservice, der von Montag bis Freitag persönlich für unsere Community da ist.“ Greta Schindler, Co-Gründerin COCOLI.
Als Community für Conscious Living strebt COCOLI an, dass wir die Art und Weise, wie wir Möbel suchen, kaufen und wiederverwerten überdenken. Ziel ist es, den Möbelmarkt nachhaltiger zu gestalten, eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft zu etablieren und großartiges Interiordesign zu einem fairen Preis für alle zugänglich zu machen. Deshalb setzt sich COCOLI dafür ein, preloved Designer-Möbeln, B-Ware mit kleinen Schönheitsfehlern und kuratierten Vintage-Schätzen eine zweite Chance zu geben – anstatt sie zu entsorgen und unseren Planeten mit der Herstellung neuer Möbel zusätzlich zu belasten.
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