Genau in diesem Moment greifen sich Millionen von Menschen ins Kreuz oder in den Nacken, weil es ihnen dort weh tut. Und alle stellen sich die Frage: Was kann ich tun? Wirbelsäulenexperte Dr. Reinhard Schneiderhan weiß es. Hier der große Schmerzkompass

Sie gehören fast schon zum Leben dazu, sind täglicher Begleiter von Millionen von Menschen: Rückenschmerzen: Sie können brennend, stechend oder pochend sein, haben massive Auswirkungen auf die Lebensqualität und sind die Hauptursache für Krankschreibungen. Was also tun? Wie die Pein bekämpfen? Was kann ich selbst tun? Wie können Ärzte helfen? Die Antworten liefert der große Schmerzkompass:

Zu der nachweislich besten Maßnahme Rückenschmerzen zu bekämpfen, gehört ein regelmäßiges und möglichst individuell angepassten Muskelaufbautraining. „Gut trainierte Muskeln stützen die Wirbelsäule und verringern die Belastungen, die der Rücken alltäglich ausgesetzt ist“, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen Wirbelsäulenzentrum in München-Taufkirchen. „Eine besondere Rolle spielt dabei die Rumpfmuskulatur, neudeutsch auch Core genannt. Diese vielen kleinen Muskeln rund um die Wirbelsäule balancieren den Körper ständig aus, sorgen für eine gute Körperhaltung und können so Schmerzen erfolgreich lindern und in vielen Fällen sogar ganz beheben.“

Regelmäßiges Training sorgt zudem für eine bessere Durchblutung der Rückenregion. Muskeln, Bänder und Bandscheiben erhalten nicht nur alle wichtigen Nährstoffe, das Plus an Blut und Sauerstoff fördert auch die Heilung, reduziert Entzündungen und beschleunigt die Genesung von Rückenschmerzen. „Nicht zu unterschätzen auch die Tatsache, dass Sport Endorphine freisetzt“, sagt Dr. Schneiderhan. „Die körpereigenen chemischen Botenstoffe reduzieren das Schmerzempfinden.“

Eine weitere wichtige Maßnahme Rückenschmerzen zu bekämpfen ist ein gutes Gewichtsmanagement. Ein zu viel auf der Waage führt zu einer größeren mechanischen Belastung, insbesondere des unteren Rückens. Die Körperhaltung verschlechtert sich und es kommt zu einem Muskelungleichgewicht. Darunter leiden alle Strukturen, insbesondere auch die Bandscheiben. „Hinzu kommt, dass Fettgewebe so genannte Zytokine produziert“, sagt Dr. Schneiderhan. Dabei handelt es sich um chemische Stoffe, die entzündungsbedingte Rückenschmerzen verursachen können.“

Bei akuten Rückenschmerzen und oft auch um sich überhaupt bewegen zu können, kommen Medikamente zum Einsatz. Zunächst frei verkäufliche Arzneien mit Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen. Sie können sowohl Schmerzen als auch Entzündungen lindern. Helfen können auch so genannte topische Analgetika. Das können Cremes, Gele oder auch Pflaster sein, die Substanzen wie Menthol, Capsaicin oder Lidocain enthalten. Manchmal reicht aber auch schon eine Wärmflasche oder ein kühlendes Pad aus, um sich besser zu fühlen.

Schmerzlindernd und in vielen Fällen auch wohltuend sind manuelle Therapien. „Im Rahmen der Physiotherapie können Techniken wie Massage, Mobilisierung oder Manipulation helfen, den Bewegungsumfang zu verbessern, Muskelverspannungen zu verringern und Schmerzen zu lindern“, sagt Dr. Schneiderhan.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, stehen verschreibungspflichtige Medikamente zur Verfügung. Da sind zunächst die Muskelrelaxantien. Sie wirken direkt auf das zentrale Nervensystem und reduzieren so die mit Rückenschmerzen verbundenen starken Muskelverspannungen. Das führt zu einer Schmerzlinderung und Verbesserung der Muskelfunktion. Bei einer Chronifizierung können auch Antidepressiva helfen, da sie hemmend auf die Schmerzweiterleitung wirken.

Als letzte medikamentöse Maßnahme können Opioide zum Einsatz kommen. „Diese sehr starken Schmerzmittel besetzen bestimmte Rezeptoren im zentralen Nervensystem hemmen die Schmerzweiterleitung und reduzieren so das Schmerzempfinden“, sagt Dr. Schneiderhan. „Ihr Einsatz muss allerdings streng ärztlich überwacht und kontrolliert werden.“

Neben den medikamentösen Maßnahmen gibt es zudem zahlreiche interventionelle Verfahren. Dazu gehören beispielsweise Kortison-Injektionen in den Epiduralraum, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Möglich auch Facettengelenk-Infiltrationen. „Dabei handelt es sich um eine Einspritzung mit einem lokalen Betäubungsmittel und einem Hauch Kortison unter Bildwandlerkontrolle in die Wirbelgelenke“, erklärt Dr. Schneiderhan. „Es reicht aber nicht aus, nur den vermutlich betroffenen Bereich zu infiltrieren, es müssen auch die benachbarten Bereiche infiltriert werden, da sie sich gegenseitig nerval versorgen.“

Bei tiefsitzenden Kreuzschmerzen infolge defekter Wirbelgelenke kann der Einsatz einer Hitzesonde helfen. „Bei dieser minimal-invasiven Methode führe ich eine Hightech-Sonde unter Bildkontrolle bis zum Wirbelgelenk und erhitze sie 60 Sekunden lang auf 80 Grad“, sagt Dr. Schneiderhan. „Auf diese Weise ist es möglich eine spezielle Struktur namens C-Schmerzfaser auszuschalten.“

Im Falle einer diagnostizierten Spinalkanalstenose können Einspritzungen an den Engstellen der Wirbelsäule sowie ein regelmäßigen Rückentraining sehr gut helfen. „Wenn das Krankheitsbild schon weiter fortgeschritten ist, müssen wir allerdings eine Epiduroskopie durchführen“, sagt Dr. Schneiderhan. „Bei diesem minimal-invasiven Eingriff, der auch als Rückenmarksspiegelung bekannt ist, injiziere ich einen Cocktail aus Enzymen und schmerzstillenden Medikamenten. Das lässt die störenden Strukturen schrumpfen und führt schnell zur Schmerzfreiheit.“

Bei sehr hartnäckigen chronischen Schmerzen kann der Arzt im Rahmen einen minimal-invasiven Eingriffs einen so genannten Schmerzschrittmacher einsetzen. Erfahrene Ärzte benötigen für den Eingriff nur rund 30 Minuten. „Dabei führen wir unter Bildkontrolle Elektroden in den Wirbelkanal und platzieren sie möglichst genau dort, wo die Schmerzimpulse zum Gehirn geschickt werden“, erklärt Dr. Schneiderhan. „Dabei kommt neueste Nano- und Hochfrequenztechnologie zum Einsatz.“ Nach Einsetzen der Elektroden muss das System zwei bis drei Wochen lang unter verschiedenen Umständen getestet werden. Erst wenn die Schmerzreduktion bei über 50 Prozent liegt, wird auch der Schrittmacher schließlich implantiert. „50 Prozent klingt vielleicht wenig, für die Betroffenen hat es entscheidenden Effekt“, sagt Dr. Schneiderhan. „Viele benötigen dann keine zusätzlichen Medikamente mehr.“

Über Dr. Schneiderhan GmbH – MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen

Über die MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen:
1993 ließ sich Dr. Reinhard Schneiderhan als Orthopäde nieder. Seit 1996 ist die MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen als interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenschmerzmedizin auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. In den vier medizinischen Versorgungszentren am Standort München/Taufkirchen arbeiten insgesamt 12 Ärzte aus den Fachbereichen Orthopädie und Schmerztherapie, Neurochirurgie, Neurologie, Diagnostische Radiologie, Allgemeinmedizin sowie Physikalische und Rehabilitative Medizin fachübergreifend in einem Team zusammen. Für den Patienten wird ein individuell passendes Konzept für die bestmögliche Behandlung entwickelt nach dem Grundsatz: „So viel wie nötig, so wenig und schonend wie möglich.“ Bei vielen minimalinvasiven Behandlungen ist die MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen Vorreiter in Europa und zählt mit über 40.000 durchgeführten minimalinvasiven Eingriffen an der Wirbelsäule mit zu den erfahrensten Spezialisten in Europa.

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