Verpackungen haben ihre Berechtigung. Das steht außer Frage: Lebensmittel halten länger und sind vor äußeren Einflüssen geschützt. Kann man aber nicht doch auf die eine oder andere Verpackung verzichten? Und was passiert mit der Verpackung, wenn sie ihren Sinn erfüllt hat? Wer sich für diese Fragen interessiert, erhält Antworten im neuen Nachhaltigkeitsworkshop „Verpackt, verbraucht – und dann?“, den das Museum Heppenheim und der Geo-Naturpark gemeinsam entworfen haben. Am 10. Juli stellten die Beteiligten das neue Angebot im Rathaus in Heppenheim der Öffentlichkeit vor.

Landrat Christian Engelhardt, erster Vorsitzender des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald führte aus: „Wir sind ein rohstoffarmes Land und daher ist es für uns umso wichtiger, dass wir mit Innovation, Technik und Kreativität die Kreislaufwirtschaft und das Recycling vorantreiben im Großen wie im Kleinen. Der Workshop im Museum in Heppenheim ist ein sehr gutes Beispiel, wie wir ein Bewusstsein für unser Handeln und seine Auswirkungen schaffen und gleichzeitig Ideen entwickeln, wie wir beispielsweise Verpackungen wiederverwenden können.“

Berenike Neumeister, Museumspädagogin, und Luisa Wipplinger vom Museum in Heppenheim haben für den Kickoff am 10. Juli verschiedene Gegenstände aus der Geschichte der Verpackung mitgebracht. Neben einem Behältnis aus Birkenrinde, das bereits in der Steinzeit eingesetzt wurde, standen eine Tonschale, wie sie die Römer verwendeten und ein Trinkschlauch, wie wir ihn bereits aus dem Mittelalter kennen, auf dem Tisch im Saal des Rathauses. In der ersten Einheit des neuen Workshops erhalten die Teilnehmenden einen Abriss zur Geschichte der Verpackung. Berenike Neumeister erklärte: „Der Exkurs in die Geschichte zeigt uns einerseits, dass Lebensmittelverpackungen seit der Steinzeit eine wichtige Funktion erfüllen. Andererseits können wir von unseren Vorfahren lernen, denn sie haben die meisten Gegenstände wiederverwendet.“ Im zweiten Teil des Workshops können die Teilnehmenden in einem Labor die Eigenschaften heutiger Verpackungsmaterialien kennenlernen und erfahren, weshalb sie für welche Nahrungsmittel eingesetzt werden.

Auf dem Tisch lagen neben den Behältnissen aus vergangenen Zeiten, auch ein Mäppchen mit Stiften, hübsche Döschen und ein Spiel. Luisa Wipplinger fügte hinzu: „Am Ende des Workshops, den wir bereits im Vorfeld mit Schulklassen erprobt haben, können die Teilnehmenden z.B. eine Konservendose mit Schnüren und Wolle umkleben, um schöne Gefäße zu erhalten oder aus einer Tetra-Pak Verpackung ein praktisches Rollmäppchen basteln.“

„Mit dem Dreiklang aus Wissen erwerben, Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Verhaltens entwickeln und Nachhaltigkeit in einem kreativen Schaffensprozess umsetzen, haben wir gemeinsam ein herausragendes Beispiel für Bildung für nachhaltige Entwicklung entworfen (BNE). BNE ist für uns als UNESCO Global Geopark ein ganz wichtiges Instrument, um für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt und unserem Planeten zu sensibilisieren und ihn so für nachkommende Generationen zu erhalten“, ergänzte Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald.

Das neue Angebot richtet sich vor allem an Schulen in der Region, aber auch an Erwachsene oder Feriengäste. Wer teilnehmen möchte, kann den Workshop über die Internetseite des Museums Heppenheim buchen. www.heppenheim.de

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