Natursteinpflaster gehört in zahllosen deutschen Städten zum beliebten historischen Stadtbild. Straßen und Wege aus den aufwendig verlegten Steinkuben werden von Verantwortlichen bewusst erhalten, sowohl um die optische Attraktivität einzelner Stadtviertel zu bewahren als auch zur gezielten Verkehrsberuhigung. Dabei erkaufen Städte und Gemeinden die Vorzüge nicht nur mit deutlich höherem Aufwand in der Unterhaltung bestehender Flächen. Auch wenn es um die in vielen Städten angestrebte Umsetzung von Projekten zur Inklusion und zur Realisierung von Barrierefreiheit geht, erweist sich Kopfsteinpflaster oft als Herausforderung. Nicht immer gelingt hier der Kompromiss zwischen technischen Anforderungen und optischer Vereinbarkeit von erforderlichen Maßnahmen.
Mit einer Kombination der Nachbearbeitung ausgewählter Pflastersteinflächen und deren Verfugung mit dem PU-Harz-basierten Flexystone® Fugensystem gelingt es der KSV Biberach GmbH, den optischen Charme von Kopfsteinpflasterflächen zu erhalten, seine verkehrstechnischen Eigenschaften zu verbessern und gleichzeitig ohne optischen Bruch barrierefreie Zonen zu gestalten.
Im ersten Schritt wird im Vollschnitt ein „Kronenschnitt“ an den für barrierefreie Wege und Flächen vorgesehenen Pflastersteinen durchgeführt. Hierbei wird die gewölbte Kopffläche der einzelnen Pflastersteine entfernt, sodass eine glatte Oberfläche entsteht. Nach einer gründlichen Reinigung wird die Oberfläche des Granitpflasters mit Hilfe eines speziell dafür entwickelten Flammenwerfers geflammt. Durch die starke Hitzeeinwirkung entsteht eine griffige, raue Oberfläche, die einerseits eine hohe Beständigkeit gegenüber mechanischer Belastung aufweist und andererseits die für öffentliche Bereich notwendige Rutschfestigkeit bietet, wobei die natürliche Optik des historischen Kopfsteinpflasters erhalten bleibt.
Nach dem Wiedereinsetzen der so bearbeiteten Pflastersteine werden die charakteristischen Fugen fachgerecht aufgefüllt und mit Flexystone® beschichtet. Die PU-Harz-Verfugung durchdringt die Edelsplitt-Fuge und vernetzt die Gesteinskörnung. Im Ergebnis entsteht eine weiterhin drainagefähige, hoch belastbare, temperatur-, salz- und säurebeständige Fuge. Bereits 24 Stunden nach der Verarbeitung der 1-Komponenten-Fuge sind Flächen wieder befahrbar. Die neue Fuge wirkt zusätzlich geräuschabsorbierend und widersteht langfristig dem Einsatz von schweren Straßenkehrmaschinen und Kehrsaugmaschinen.
„Die Kombination des Kronenschnitts und der professionellen Fugenbeschichtung mit Flexystone® eröffnet Städteplanern vielfältige Möglichkeiten“, weiß Markus Holder, Geschäftsführer der KSV Biberach GmbH & Co. KG. „Bestehende Flächen können barrierefrei nachbearbeitet und neue Flächen aus recycelten Natursteinen gestaltet werden. Damit kombinieren wir eine inklusive Stadtplanung mit Nachhaltigkeitszielen, mit ressourcenschonender Verkehrssicherheit und einer bisher nicht gekannten Wirtschaftlichkeit durch die Senkung der Instandhaltungskosten.“
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