Unter dem Motto „Gemeinsam Viel Bewegen“ hat die Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland e.V. (BdSAD) am 8. Juli 2023 ihr 10-jähriges Jubiläum seit Gründung gefeiert. Bei einem Festakt im niedersächsischen Lingen trafen sich rund 50 Mitglieder der bundesweit agierenden Interessensvertretung qualifizierter Dienstleister, die begleitende Alltagsunterstützung für Senioren und Menschen mit Hilfebedarf anbieten. Unter den Anwesenden waren neben geladenen Gästen aus Politik und Branchenvertretern auch Gründungs-mitglieder der Vereinigung.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass unser Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung der älteren Generation maßlos unterschätzt wird“, sagt Carolin Favretto, die frisch wiedergewählte Vorsitzende des Vorstands der BdSAD zum Auftakt des Festaktes. Andrea Nacke, Leiterin der Abteilung Sozialpolitik des Sozialverbandes VdK Niedersachsen-Bremen e.V. bestätigte den anwesenden Mitgliedern der BdSAD in ihrem Grußwort: „Die Arbeit der Bundesvereinigung und seiner Mitglieder ist von unschätzbarem Wert für die ältere Generation in Deutschland.“

Sandra Fuchs, Referentin im Bundesministerium für Gesundheit, erklärte in ihrem Grußwort, dass viele Menschen Berührungsängste haben und sich erst mit dem Thema Pflege befassen, wenn sie davon direkt oder indirekt betroffen sind. Insgesamt seien es aber viele Menschen, die es sehr persönlich betrifft: In Deutschland gibt es derzeit rund 5,2 Mio. Menschen mit einem Pflegegrad. Rund 4,3 Mio. Menschen werden zu Hause gepflegt. Rund 2,5 Mio. davon beziehen keine ambulanten Sachleistungen, stellen die Pflege also selbständig sicher. „Hier leistet eine individuelle Unterstützung – wie die der Seniorenassistentinnen und Seniorenassistenten – einen wichtigen und wertvollen Beitrag“, so Sandra Fuchs.

Die wichtige Rolle der Kommunen

„Das Versorgungssystem muss vom Betroffenen gedacht werden“, so Andrea Nacke im Namen des VdK. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sprach der BdSAD-Vorstand mit ihr sowie Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums, der WIR! Stiftung pflegender Angehöriger sowie des Regionalbüros Alter, Pflege & Demenz (Region Münster und westliches Münsterland) vor allem über die Rolle der Kommunen im Bereich Seniorenarbeit. Es wurde über Beispiele aus der Praxis sowie mögliche Strategien diskutiert, wie Kommunen die Akteure im Bereich Seniorenarbeit zusammenbringen können.

In diesem Zusammenhang wurde auch über das jüngste Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) gesprochen, denn darin gibt die BAGSO unter anderem die Handlungsempfehlung, Kommunen die Steuerungs- und Gestaltungsverantwortung für Altenhilfe und Pflege zuzuweisen.

Einig waren sich die Anwesenden, dass der Zugang zu niedrigschwelligen Angeboten zur Alltagsunterstützung erleichtert werden muss. Die BdSAD sieht vor allem Pflegebedürftige und deren Sorgende, aber auch ihre Mitglieder im Nachteil: Aktuell regeln 16 unterschiedliche Länderverordnungen, wer qualifizierte Angebote zur Unterstützung im Alltag gemäß § 45a SGB XI abrechnen darf. Während in einigen Bundesländern das Berufsbild der Senioren-Assistenz bereits anerkannt ist, ist dies in anderen Bundesländern nur zu erschwerten Bedingungen oder gar nicht möglich. Das Problem: Pflegedienste, die automatisch gemäß § 45a SGB XI abrechnen dürfen, haben oft weder für die Entlastung im Alltag noch für hauswirtschaftliche Leistungen Kapazitäten.

Über den Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland (BdSAD) e.V.

Die Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland (BdSAD) e.V. mit Sitz in Berlin ist die Interessenvertretung qualifizierter Dienstleister, die begleitende Alltagsunterstützung für Senioren und Menschen mit Hilfebedarf anbieten. Der Verein setzt sich für die Anerkennung des Berufsbildes in der Gesellschaft ein und ist ein Beratungs- und Kompetenznetzwerk mit hohen Qualitätsansprüchen. Auf der Homepage bietet die BdSAD eine Suchfunktion mit der Liste aller Mitglieder als übersichtlichen und schnellen Service an.

In dieser Presseinformation wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

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