Drei Jahre lebte das Eisbärenmännchen Kap im Tierpark Hagenbeck. Der Grund für seinen Besuch in Hamburg: seine wertvollen Gene und die damit einhergehende Entscheidung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), Victoria und Kap als genetisch besonders wertvolle Raubtiere zu verpaaren.

Kap und Victoria hatten von Beginn an eine sehr harmonische Beziehung zueinander.
Im ersten Jahr ihres Zusammentreffens hat Kap mit seiner Ankunft im Mai Victorias Paarungszeit nur knapp verpasst, bei Eisbären ist diese im April. Ein Jahr später wurden zwar mehrere Paarungen beobachtet, die jedoch bedauerlicherweise erfolglos blieben. Erst 2022 wurde die 21-jährige Eisbärendame trächtig und zog sich in den Wintermonaten in ihre Höhle zurück, wo sie am 19. Dezember 2022 ein gesundes Eisbärenjungtier zur Welt brachte.

Nun darf Kap seine seltenen Gene weitergeben und auch mit anderen Eisbärenweibchen züchten. Hagenbeck folgt somit erneut der Empfehlung des EEP´s, das imposante Eisbärenmännchen in seinen Heimatzoo nach Karlsruhe zurückzugeben. „Wir wünschen Kap auf seinem weiteren Weg alles Gute und drücken dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe die Daumen, dass Kap auch bei Ihnen so erfolgreich die Eisbärenpopulation stärkt“, hofft Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck.

Stark bedroht

Seit 2006 steht der Eisbär auf der Roten Liste der Naturschutzorganisation IUCN. Der Bestand ist als „gefährdet“ eingestuft. In der Arktis leben nur noch etwa 20.000 – 25.000 Eisbären. Nach Einschätzung der IUCN wird die Bestandsentwicklung der Eisbären als rückläufig eingestuft, in einigen lokalen Populationen nachweislich um bis zu 27 % in nur fünf Jahren. Eisbären finden immer weniger Nahrung aufgrund des Rückgangs des Packeises und bringen dadurch weniger Nachwuchs zur Welt. Daher ist es umso wichtiger, dass sich der Tierpark Hagenbeck als verantwortungsbewusste zoologische Einrichtung an Zuchtprogrammen beteiligt, um die Arterhaltung sicherzustellen.

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