Aufgrund der anhaltenden Inflation ist es wenig überraschen, dass der Preis zum wichtigsten Kaufkriterium für Konsumenten geworden ist. Verbraucher machen sich auf eine immer aktivere Suche nach Sonderangeboten, Gutscheinen und anderen Treueprogrammen. 

Eine neue Capterra-Studie untersucht, welche Maßnahmen und Technologien Verbraucher in Deutschland nutzen, um mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation umzugehen und was Unternehmen aus den an der Inflation angepassten Einkaufsgewohnheiten lernen können. Hierfür wurden über 1000 deutsche Verbraucher befragt. 

Verbraucher möchten Rabatte, um die Inflation zu meistern

81 % der Verbraucher in Deutschland haben aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage ihr Konsumverhalten geändert. Sie sparen bei Lebensmitteln, Wasser, Strom und Gas, nachhaltigen Produkten und besuchen seltener kulturelle Veranstaltungen sowie Restaurants und Bars. 

Außerdem ergreifen Verbraucher die folgenden Maßnahmen, um bessere Angebote zu finden:

  • 70 % suchen häufiger nach Preisreduzierungen
  • 61 % nutzen öfter Rabattcoupons
  • 58 % recherchieren mehr, bevor sie einen Kauf tätigen
  • 41 % lesen Newsletter für Sonderangebote
  • 34 % nehmen häufiger an Treueprogrammen teil

“Unternehmen sollten in Zeiten der Inflation verstärkt auf Rabatte und Angebote hinweisen, da Verbraucher darauf noch mehr achten als sonst. So können sie beispielsweise in ihren Newslettern auf Preisreduzierungen und Sonderangebote hinweisen oder durch das Anbieten von Treueprogrammen Kunden an ihre Marke binden und ihnen für regelmäßige Käufe Preisnachlässe anbieten”, kommentiert Ines Bahr, Senior Content Analyst bei Capterra. 

Beim Kaufen sparen: Online vs. im Geschäft 

Der E-Commerce-Sektor hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, nicht zuletzt, weil es Konsumenten ermöglicht, sich schneller über Preise zu informieren und Produkte auf mehreren Websites zu vergleichen. Auch in Zeiten der Inflation spielt der Online-Handel eine wichtige Rolle.

Tatsächlich bevorzugen 60 % der Konsumenten den Online-Handel während Aktionszeiträumen, wie Black Friday, Cyber Monday oder Sommerschlussverkäufe, um die besten Angebote zu finden. 30 % ziehen dafür den stationären Handel vor und 10 % sind unsicher. Auch in Hinblick auf flexible Zahlungen schneidet der Online-Handel deutlich besser ab: Hier bevorzugen 56 % das Online-Shopping und nur 30 % den stationären Handel.

Wenn es darum geht, regelmäßig Sonderangebote und Rabatte zu finden, sind die Befragten unentschlossen: 47 % sind der Meinung, dass der stationäre Handel hierfür besser geeignet ist, weitere 47 % halten den Online-Handel für besser (6 % sind sich nicht sicher). Auch bei dem Vergleich von Marken, Produkten und Händlern, um günstigere Produkte zu finden, sind sich Verbraucher nicht einig, wobei der Online-Handel knapp vorne liegt: Hier bevorzugen 50 % den Online-Handel, während 45 % das Einkaufen vor Ort dafür besser finden (5 % sind sich unsicher). 

Vergleichsplattformen und Treueprogramme in Zeiten der Inflation 

Neben dem Online-Shopping gibt es einige Plattformen und Apps, die Verbraucher dabei unterstützen können, ihr Ausgabeverhalten im Blick zu halten und ihre Ausgaben zu senken. 

Einige dieser Plattformen haben aufgrund der Inflation an vielen Nutzern gewonnen. So nutzt zum Beispiel die Mehrheit der Verbraucher (73 %) Vergleichsplattformen. Davon haben 43 % diese bereits vorher genutzt und 30 % begannen aufgrund der Inflation, diese Plattformen zu nutzen. Bei Treueprogrammen sieht es ähnlich aus: 71 % nutzen diese derzeit, davon haben 42 % Treueprogramme bereits vorher genutzt und 29 % haben sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage für ein solches Programm angemeldet. 

Andere Programme haben zwar weniger Anstieg durch die Inflation erfahren, wurden aber schon vorher von vielen Verbrauchern genutzt, wie etwa Plattformen oder Apps zur Suche von Rabatten, Gutscheinen und Deals. Diese werden aktuell von 64 % der Verbraucher genutzt.

Technologien, um den Energieverbrauch zu überwachen, sind beliebt 

Laut der Capterra Studie sparen Verbraucher in Deutschland bei Gas, Strom und Wasser: 52 % der Befragten geben an, davon aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation weniger zu verbrauchen. Um den Energieverbrauch und somit die Ausgaben besser im Griff zu behalten, nutzt mehr als die Hälfte der Verbraucher (58 %) verschiedene Geräte oder Technologien. Zu den am häufigsten genutzten Technologien zählen die folgenden:

  • Zeitschaltuhren oder Dienste, die elektronische Geräte nach einer bestimmten Zeit ausschalten (35 %)
  • Tools zum Berechnen des Stromverbrauchs von elektronischen Geräten (33 %)
  • Tools zum Überwachen/Einstellen der Heizung (Betriebszeit) (29 %)
  • Geräte oder Plattformen, mit denen Haushaltselektronik zentral gesteuert werden kann (17 %)

Zudem haben 79 % der Befragten ihre Gewohnheiten beim Energieverbrauch angepasst, um ihre Ausgaben zu senken. Die drei am häufigsten genannten Maßnahmen waren dabei der Austausch von Glühbirnen durch LEDs (60 %), die Verwendung von energieeffizienten Geräten im Haushalt (39 %) und die Installation von Bewegungsmeldern, die das Licht automatisch ein- und ausschalten (30 %).

So halten die Deutschen ihre Ausgaben im Blick

Um ihre Spar- und Ausgabegewohnheiten besser zu kontrollieren, gab fast die Hälfte der Verbraucher (48 %) an, dass sie Ausgaben schriftlich festhalten (z. B. in einem Notizbuch oder einer Excel-Tabelle). 39 % nutzen außerdem verschiedene Bankkonten (z. B. eines für Ersparnisse und ein anderes für alltägliche Ausgaben), während 16 % Apps zur Budgetverwaltung verwenden.  

Methodik 

Um die Daten für diese Studie zu erheben, führte Capterra im Zeitraum vom 31. März bis 11. April 2023 eine Online-Umfrage unter 1002 Verbrauchern aus Deutschland durch. Die Teilnehmer wurden anhand der folgenden Kriterien ausgewählt: 

  • wohnen in Deutschland 
  • sind zwischen 18 und 65 Jahre alt
  • sind für die Bezahlung von Ausgaben und Gütern im Haushalt zuständig (entweder alleine oder mit ihrem Partner/oder anderen in ihrem Haushalt wohnenden Personen)

 

Über Capterra

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