Am 6. Juli berät der Deutsche Bundestag über zwei Gesetzentwürfe zur Neuregelung des assistierten Suizids. Nachdem ein breites Bündnis diverser Verbände und Organisationen beide Anträge ablehnt, ruft die Diakonie Württemberg zu einer vertieften Diskussion dazu auf. Gegebenenfalls müsste die Verabschiedung nochmals verschoben werden.

„Ein Gesetz zur Neuregelung des assistierten Suizids darf nur mit einer überzeugenden Mehrheit im Bundestag beraten und verabschiedet werden“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. „Eine gesetzliche Regelung darf nicht zu einer generellen Akzeptanz des geschäftsmäßig geförderten assistierten Suizids führen.“ Vor allem bei akuten suizidalen Krisen müsse genau hingeschaut werden. „Es braucht ausreichend Zeit für Beratung, Krisenbewältigung, gegebenenfalls psychiatrische Behandlung oder palliative Versorgung“, sagt Noller. „Dass wir Menschen in allen Lebensaltern vor dem Tod hätten bewahren können, wenn wir uns ihnen hätten ausführlicher widmen können, ist ein unerträglicher Gedanke.“

Weiter zu klären ist nach Meinung der Diakonie Württemberg der Aufbau und die Finanzierung einer spezialisierten Beratung. Auch müsse das neue Gesetz ermöglichen, dass Mitarbeitenden in der Pflege und Betreuung, besonders auch in Hospizen, die Mitwirkung an einem assistierten Suizid verwehrt werden kann.

Insbesondere die Gefahr, dass mit dem neuen Gesetz eine Normalisierung des Suizids einhergeht, wird mit Besorgnis gesehen. „Es muss immer klar bleiben, dass der Suizid nicht der Normalfall zur Auflösung von Lebenskrisen sein darf und dass die Bescheinigung, die von einer offiziellen Stelle ausgegeben wird, keine generelle Akzeptanz des Suizids bedeuten kann“, sagt Noller.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.
Heilbronner Straße 180
70191 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 1656-0
Telefax: +49 (711) 1656-277
http://www.diakonie-wuerttemberg.de

Ansprechpartner:
Claudia Mann
Pressesprecherin
Telefon: +49 (711) 1656-334
Fax: +49 (711) 165649-334
E-Mail: mann.c@diakonie-wuerttemberg.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel