Seit 2022 gehen Vertreter aller medizinischen Fachbereiche auf die Straße, um gegen den Sparkurs in der ambulanten Versorgung zu protestieren. Schließlich stehen alle Praxen vor denselben Herausforderungen: Fachkräftemangel, steigende Kosten und Bürokratie, unfaire Konkurrenz durch Medizinische Versorgungszentren in der Hand Rendite fokussierter Kapitalgesellschaften. FVDZ-Bundesvorsitzender Harald Schrader sagt: „Diesem Druck werden viele Niedergelassene nicht standhalten, wenn die Politik nicht gegensteuert.“
Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) werden zahnärztliche Leistungen wieder budgetiert. „Die Lage der chronisch unterfinanzierten ambulanten Versorgung verschlechtert sich weiter“, sagt Zahnarzt Schrader. Das GKV-FinStG sei ein Schlag ins Gesicht der Zahnärzteschaft, die mit den ZFA durch Prävention die Mundgesundheit nachhaltig verbessert und die anteiligen Kassenausgaben um ein Drittel gesenkt hätten. Den Patientinnen und Patienten würden höhere Krankenkassenbeiträge zugemutet und zahnmedizinische Leistungen vorenthalten, den Praxisinhabern die Möglichkeit genommen, ihre Beschäftigten angemessen zu bezahlen. Schraders Bilanz zur Regierungshalbzeit fällt düster aus: „Die Koalitionsvereinbarung zur Stärkung der Gesundheitsberufe und zur Fachkräftesicherung ist ein Lippenbekenntnis; keinerlei Anerkennung, gedeckelte Budgets, eingeschränkte Arzt- und Therapiewahl – das ist die Realität.“
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) ist der größte unabhängige Berufsverband in Deutschland. Er handelt politisch frei und unabhängig. Seine Aufgabe sieht er darin, alternative Handlungsoptionen für Zahnärzte und Zahnärztinnen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen zu entwickeln. Er engagiert sich für zahnärztliche Therapiefreiheit, Offenheit moderner zahnärztlicher Methoden für alle Patientinnen und Patienten, Prophylaxeförderung, mehr Eigenverantwortung für die Patienten- und Zahnärzteschaft sowie eine solide Finanzierung der Zahnheilkunde.
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