Im Fokus der Qualitätsprüfung steht dabei die sogenannte Dauerhaltbarkeit: Hierbei wird getestet, wie sich die Härte − auch Festigkeit genannt − sowie die Höhe einer Matratze nach einem längeren Zeitraum unter Belastung verändern. Diese mechanischen Prüfungen, bei denen quasi ein ganzes Matratzenleben simuliert wird, führen Prüflabore nach einer vorgegebenen DIN-Norm (DIN EN 1957) durch.
Was passiert genau beim Dauerhaltbarkeitstest (auch als Walkprüfung bezeichnet)? Um einheitliche Startvoraussetzungen zu schaffen, wird die Matratze zunächst in einem Klimaraum bei definierten Bedingungen für eine Woche gelagert. Anschließend bestimmt das Labor im ersten Prüfabschnitt die Ausgangswerte von Festigkeit und Höhe der Matratze im Neuzustand. Dazu erfolgt nach einer kurzen Vorbelastung, bei der die Matratze mit einer schweren Walze 100-mal bewalzt wird (damit simuliert man u. a. die Belastung durch einen menschlichen Körper), eine Weg- und Kraftmessung mithilfe eines Stempels.
Nun wird im zweiten Prüfabschnitt die Matratze erneut bewalzt: exakt 29.900-mal, was etwa eineinhalb Tage dauert – ein Alterungstest in Zeitraffer. Nach dem Walzen misst das Labor erneut Festigkeit und Höhe der „gealterten“ Matratze und berechnet die Änderungen aus der Differenz von Ausgangs- und Endwerten. In den Prüfkriterien des QUL e. V. sind für die Härte- und Höhenänderung Anforderungswerte definiert (die DIN-Norm enthält hierzu keine Vorgaben, auch gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte): Der Festigkeitsverlust darf maximal 20 % betragen, der Höhenverlust maximal 15 mm. Im Rahmen der QUL-Zertifizierung sind diese mechanischen Prüfungen alle drei Jahre von den Matratzenherstellern nachzuweisen.
Grundsätzlich schneiden Latexmatratzen beim Haltbarkeitstest eher besser ab als z. B. Kaltschaum- oder Federkernmatratzen. Zugute kommt ihnen dabei ihr hohes Gewicht. Außerdem machen Millionen kleiner Luftkammern der aufgeschäumten Latexmilch die Latexmatratze punktelastisch und sorgen damit für ein optimales Liegegefühl – und das auch nach Jahren des täglichen Gebrauchs. Bei Naturlatexmatratzen wird der Latex aus dem Milchsaft des Kautschukbaums gewonnen − im Gegensatz zu synthetischem Latex kommt kein Erdöl-Produkt zum Einsatz. Einer der Gründe, warum der QUL e. V. ausschließlich Latexmatratzen, die aus 100 % Naturlatex hergestellt werden, zertifiziert.
Der Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen (QUL e.V.) stellt seit 1994 Kriterien für die Standards von Naturlatexmatratzen auf. Er ist heute eine der wesentlichen Instanzen zur Schadstoffprüfung von Matratzen und hat mit dem QUL-Zertifizierungs-Label ein eigenes Gütesiegel für höchste Verbrauchersicherheit ins Leben gerufen. Dem QUL gehören derzeit 14 europaweit tätige Matratzenhersteller sowie Naturlatexlieferanten und -verarbeiter an.
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