Berechnung des individuellen Risikos
Das persönliche Risikoprofil wird anhand von 23 schnell zu beantwortenden Fragen ermittelt. Neben Alter und Geschlecht wird z. B. nach Gewicht, Vorerkrankungen, Blutdruck, Cholesterin, Nikotinkonsum, Ernährung, Bewegung und Medikamenten gefragt. Am Ende steht das Ergebnis mit einer individuellen Einschätzung des Risikos angegeben. Sowohl für Menschen ohne als auch Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt der Test an, wie hoch das Risiko im Vergleich zum durchschnittlichen Risiko ist. Das Ergebnis wird mithilfe von wissenschaftlich geprüften Risiko-Scores errechnet. „Ein schlechtes Testergebnis bedeutet jedoch nicht, dass man dem Herzinfarkt hilflos ausgeliefert ist, sondern es dient als Aufforderung, etwas für die Gesundheit zu tun“, betont Dr. Starnecker und rät: „Am besten sollte man einen Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um gemeinsam eine Strategie gegen den Herzinfarkt zu entwickeln.“
Auf gesunden Lebensstil achten
Der Risiko-Test soll nicht den Arztbesuch ersetzen, sondern bei der Einschätzung des persönlichen Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen, um möglichst frühzeitig gegensteuern zu können. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, das Herz länger jung zu halten, gesund zu bleiben und auch das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt zu minimieren. Der Test liefert Herzgesunden wie auch bereits Erkrankten wichtige Hinweise, ob vielleicht noch mehr für die eigene Herzgesundheit getan werden sollte.
Podcast: Das Herzrisiko testen – wie gut ist das möglich?
Im aktuellen Podcast informieren Prof. Heribert Schunkert und Dr. Fabian Starnecker, die den Test mit entwickelt haben, wie verlässlich ein solcher Test sein kann: https://herzstiftung.de/service-und-aktuelles/podcasts/herzrisiko-testen
Der Podcast „imPULS – Wissen für Gesundheit“ hat mittlerweile rund 110 000 Hörerinnen und Hörer.
(1) Die Risiko-Scores des Herzinfarkt-Risikotests
- Framingham Risk Score: Rospleszcz, et al., Temporal trends in cardiovascular risk factors and performance of the Framingham Risk Score and the Pooled Cohort Equations, BMJ JECH, 2019.
- SCORE2-OP risk prediction algorithms: SCORE2-OP working group and ESC Cardiovascular risk collaboration, SCORE2 risk prediction algorithms:
a) new models to estimate 10-year risk of cardiovascular disease in Europe, European Heart Journal, 2021
b) estimating incident cardiovascular event risk in older persons in four geographical risk regions, European Heart Journal, 2021.
Die Deutsche Herzstiftung e. V. wurde 1979 gegründet und ist heute die größte gemeinnützige und unabhängige Anlaufstelle für Patienten und Interessierte im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu den Hauptaufgaben der Herzstiftung gehört es, Patienten in unabhängiger Weise über Herz-Kreislauf-Erkrankungen, deren Vorbeugung sowie über aktuelle Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufzuklären. Bekannt ist die Herzstiftung außerdem durch ihre bundesweiten Aufklärungskampagnen und als wichtige Förderinstitution in der Herz-Kreislauf-Forschung. Die hohe Qualität ihrer Informationsangebote beruht nicht zuletzt auf der Expertise der rund 500 Herzspezialisten im Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung. Vorstandsvorsitzender ist der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Voigtländer (Frankfurt/Main), Schirmherrin ist Barbara Genscher
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