Am 20. Juni findet der Weltflüchtlingstag statt. Aktuell ist die Zahl der Flüchtlinge weltweit auf eine neue Rekordhöhe gestiegen. Und somit ist auch das Thema Unterbringung nach wie vor von großer Relevanz. Aus Sicht des Deutschen Vereins besteht eine besondere staatliche Verantwortung für das Wohlergehen und gesunde Aufwachsen der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Aufsichtsbehörden, Jugendämter sowie alle mit der Unterbringung geflüchteter Menschen befassten Akteure sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten − auch unter den derzeit erschwerten Bedingungen – Anstrengungen unternehmen, um Kinderrechte wirksam und flächendeckend umzusetzen.
Die aktuelle Einigung der EU-Innenminister/innen zu Unterbringung und Verfahren an den EU-Außengrenzen sieht Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. in diesem Zusammenhang mit Sorge: „Die Forschung zeigt immer wieder eindrücklich, welche schwierigen Startbedingungen geflüchtete Kinder und Jugendliche in Unterkünften für ihr weiteres Leben haben.“ Entscheidende Faktoren sind der Zugang zu Regelstrukturen wie Schule, Kindertagesbetreuung, Freizeit- und Unterstützungsangeboten sowie insbesondere die Verfügbarkeit, Qualifikation und Haltung des Personals.
Um die aktuellen personellen Engpässe in Unterbringung und Versorgung auszugleichen, empfiehlt der Deutsche Verein die Berücksichtigung weiterer Berufsgruppen mit Sprachkenntnissen und pädagogischer Erfahrung, die gezielte Förderung der Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams auf der Basis eines verbindlichen Fachkräfteschlüssels sowie verbindliche Weiterbildungs- und Supervisionsmöglichkeiten.
Der Deutsche Verein hat dazu bereits im April 2021 Empfehlungen zur Verwirklichung von Schutz, Förderung und Teilhabe für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Unterkünften für geflüchtete Menschen veröffentlicht:https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/empfehlungen-stellungnahmen/2020/dv-21-19_empfehlung-kinder-jugendliche-fluechtlingsunterkuenften.pdf
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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