Im Insolvenzverfahren der System- und Elementbau Köhler GmbH am Amtsgericht Chemnitz konnte eine Lösung gefunden werden. Dies teilte Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg von der Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung mit: „Nach fast zwei Jahren der Betriebsfortführung im Rahmen der Insolvenz konnten wir den Möbelbauspezialisten nun im Rahmen eines Asset Deals übergeben. Dadurch bleiben die bestehenden Arbeitsverhältnisse vollständig erhalten und auch der Standort in Frankenberg sowie die Verträge mit Kunden und Partnern bestehen weiter.“ Der Betriebsübergang im Rahmen der übertragenden Sanierung erfolgte am 1. Juni 2023; beim Investor handelt es sich um die regionale Unternehmensgruppe Amperium Beteiligungsgesellschaft mbH. Künftig wird der Frankenberger Möbelspezialist seine Arbeit in diesem Verbund unter dem Namen „Sachsenholz Möbelbau GmbH“ verrichten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden auf einer Betriebsversammlung bereits über den Verkauf informiert und stehen hinter der Übergabe.

Wachstumspotenzial und Synergien

Geschäftsführer der Firma Sachsenholz wird Andreas Glöß. Als ursprünglich gelernter Tischler bringt er seine Erfahrungen im Business Development, Projektmanagement und Ladenbau mit ein. „Ich freue mich auf diese Aufgabe und auf das Team hier in Frankenberg. Das vorhandene Know-how und lange Erfahrung der Mitarbeiter helfen, uns mit der Marke Sachsenholz wettbewerbsfähig zu positionieren. Die klare Ausrichtung auf wertige Maßmöbel und Ladenbau wird begleitet durch den Ausbau der Meisterwerkstatt sowie die Integration des Bereiches System- & Elementbau. Dabei werden wir alle Bereiche auch künftig mit weiteren Kompetenzen ausstatten. Dazu gehört ebenfalls die Ausbildung weiterer Tischler Lehrlinge, von denen wir gleich zwei für diesen Herbst einstellen möchten. Um uns mit unseren Dienstleistungen sichtbar zu machen, werden wir im nächsten Schritt die Internetpräsenz neu gestalten und dann sicher auch im Marketing neue Wege gehen.“ Der bisherige Geschäftsführer Robby Köhler bleibt an Bord, er wird sich in einer neuen Position dem Ausbau des Bereiches System- & Elementbau und hier der Spezialisierung auf Sonderbau für Türen und Raumelemente zuwenden.

Der regionale Investor ist von der Bedeutung des Asset Deals überzeugt. „Durch den Erwerb des Tischlerei-Spezialisten ergeben sich im Zusammenspiel mit den vielfältigen Unternehmen unserer Gruppe umfassende Synergien. Zu unserem Verbund zählen unter anderem Immobilienunternehmen und Merchandise-Händler. Hier sehen wir großes Auftragspotenzial für den Neuzugang aus Frankenberg“, so Lars Rehmann, Geschäftsführer der Amperium Beteiligungsgesellschaft mbH. Insolvenzverwalter Nils Freudenberg zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis. Für das Unternehmen sei mit der Übernahme eine nachhaltige Lösung gefunden, die Beendigung des Verfahrens umfasse nun nur noch insolvenztypische Formalitäten und könne zeitnah erfolgen.

Krise durch Corona-Pandemie und schweren Krankheitsfall

Der Maßmöbel- und Systembauspezialist blickt auf eine fast dreißigjährige Historie zurück. Angefangen hatte alles als Zwei-Personen-Betrieb in der elterlichen Scheune. Schnell entwickelte sich die Firma jedoch zum gefragten Experten für Messe- und Ladenbau sowie Präsentationsflächen und individuell angefertigte Möbel. Es kamen immer mehr Aufträge aus der Region, dem Bundesgebiet und sogar dem europäischen Ausland hinzu. Doch die Einschränkungen, Kontaktverbote und Umsatzrückgänge während der Corona-Krise hatten der Entwicklung des Unternehmens zugesetzt. Hinzu kamen schwere gesundheitliche Probleme des bisherigen Managements. Der Betrieb geriet in Schieflage. Dadurch waren der Antrag auf Insolvenz und die Anordnung eines Regelverfahrens durch das Amtsgericht Chemnitz am 1. September 2021 unvermeidlich.

Eröffnet wurde das Verfahren Anfang November 2021. Zunächst als vorläufiger Insolvenzverwalter und später bestätigt in seiner Position hatte Nils Freudenberg den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt, leistungswirtschaftliche Anpassungen vorgenommen und sich selbst auf Investorensuche begeben. „Den Betrieb in den letzten zwei Jahren aufrechtzuerhalten, war nicht immer eine leichte Aufgabe. Wir hatten mit der Energiekrise, Materialknappheit, Inflation und der entsprechenden Zurückhaltung bei den Kunden zu kämpfen. Kurzarbeit war in manchen Phasen nicht zu vermeiden. Dennoch hat das Team die gesamte Zeit zusammengehalten und an einem Strang gezogen – dafür möchte ich allen noch einmal ganz herzlich danken“, so der Insolvenzverwalter.

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Über die Sachsenholz Möbelbau GmbH – ehemals System- und Elementbau Köhler GmbH

Das im sächsischen Frankenberg ansässige Unternehmen wurde 1995 gegründet und beschäftigt derzeit 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf fast 2.000 Quadratmetern Produktions- und Lagerfläche entstehen individuelle Lösungen für gewerbliche und private Kunden aus Sachsen, Deutschland und Europa. Zum Angebot der Holzbau-Manufaktur gehören unter anderem Maßmöbel, Spezialtüren, Messebauten, Verkaufssysteme und Präsentationsflächen für Händler. Dem spezifischen Bedarf seiner Kunden wird das Unternehmen durch umfassende Serviceleistungen in der Planung, Beratung, Logistik und Montage gerecht.

Über die Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung
Tiefenbacher Rechtsanwälte betreut mit 55 Rechtsanwälten und über 130 Mitarbeitern bundesweit und international agierende, große und mittelständische Unternehmen, Banken sowie Finanzdienstleister. Im Bereich Insolvenzverwaltung I Restrukturierung sind an 16 Standorten 70 Mitarbeiter tätig, die das gesamte Portfolio der Verwalteraufgaben abdecken und bereits mehr als 5.000 Verfahren betreut haben. Seit über 40 Jahren strebt die Kanzlei Tiefenbacher eine Fortführung von schuldnerischen Unternehmen in der Insolvenz und anschließend eine übertragende Sanierung oder ein Planverfahren an – immer mit den Zielen: bestmögliche Gläubigerbefriedigung sowie Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen.

Kontakt Insolvenzverwalter:
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System- und Elementbau Köhler GmbH / Sachsenholz Möbelbau GmbH
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