Reederverband betont Notwendigkeit der Vereinheitlichung regionaler Sonderregeln durch das internationale Übereinkommen. Besserer Arbeits- und Umweltschutz sowie mehr Transparenz beim Schiffsrecycling erwartet durch baldiges Inkrafttreten der internationalen Regelungen.

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) begrüßt die von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) bekanntgegebenen Ratifizierungen des Hongkong-Übereinkommens zum sicheren und umweltgerechten Recycling von Schiffen durch die Staaten Bangladesch und Liberia.

Das Hongkong-Übereinkommen, welches bereits 2009 verabschiedet wurde, wird nun in zwei Jahren in Kraft treten. Als Unterstützer eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Schiffsrecyclings betrachtet der VDR dies als einen wichtigen Meilenstein für die gesamte maritime Branche.

Das Hongkong-Übereinkommen stellt international verbindliche Regelungen für sicheres und umweltverträgliches Recycling von Schiffen auf und dient damit als Blaupause für das globale Engagement der Schifffahrtsindustrie zum Meeresschutz sowie der Förderung eines nachhaltigen Schiffsrecyclings. Über 90 % der Materialien der ausgedienten Schiffen werden wiederverwendet.

Die umfassenden Regelungen des Übereinkommens müssen von Schiffseignern und Recyclinganlagen während des gesamten Schiffsrecyclingprozesses gleichermaßen eingehalten werden.

Der VDR hat die Entwicklung und die Umsetzung des internationalen Hongkong-Übereinkommens von Anfang an aktiv und gemeinsam mit internationalen Interessengruppen, Branchenexperten und Regulierungsbehörden unterstützt und ist fest davon überzeugt, dass die globale Schiffsrecyclingindustrie nun künftig noch sicherer und nachhaltiger wird.

Durch die Einhaltung der Vorschriften des Übereinkommens können Schiffseigner sicherstellen, dass ihre Schiffe auf eine Art und Weise abgewrackt werden, die die Sicherheit der Arbeitnehmer in den Vordergrund stellt, die Verschmutzung der Meeresumwelt verhindert und das Recycling wertvoller Materialien fördert.

Der VDR bekräftigt erneut sein umfassendes Engagement für hohe Standards in den Bereichen Sicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit beim Schiffsrecycling: „Nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten können wir einen widerstandsfähigen und verantwortungsvollen maritimen Sektor schaffen, der die Resilienz der Schifffahrt und den Schutz unserer wertvollen Umwelt gleichermaßen sicherstellt, sagt Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des VDR.

„Für regionale Gesetzgeber und regionale Vorgaben wie die EU-Schiffsrecyclingverordnung bedeutet das nun baldige Inkrafttreten des Hongkong-Übereinkommens eine Chance zur Harmonisierung und verstärkten Zusammenarbeit zwischen Europa und dem Rest der Welt. Das Übereinkommen setzt einen internationalen hohen Maßstab für das Schiffsrecycling, dessen Regelungen nun in bereits bestehende regionale Rahmenwerke integriert werden müssen, um Vereinheitlichung zu fördern und die Fragmentierung bestehender Vorschriften zu verringern,“ betont Kröger.

„Die Angleichung regionaler Vorschriften an die globalen Standards des Hongkong-Übereinkommens stellt sicher, dass die Einhaltung der Vorschriften für Reeder vereinfacht und die Transparenz in der Schiffsrecyclingbranche erhöht wird. Planbarkeit und global einheitliche Standards für Schifffahrtsindustrie und Recyclingwerften sind essenziell, um den mit dem Hongkong-Übereinkommen angestrebten hohen Standard für Arbeitssicherheit und Umweltschutz auch tatsächlich zu erreichen“, so Martin Kröger.

Über Verband Deutscher Reeder (VDR)

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte.

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