DZum 58. offiziellen Bundestag des Deutschen Basketball Bundes haben sich heute mehr als 100 Delegierte aus den Landesverbänden und Bundesligen im Congresszentrum Marburg versammelt. DBB-Präsident Ingo Weiss eröffnete den Bundestag und begrüßte besonders die Ehrengäste Nadine Bernshausen, Bürgermeisterin der Universitätsstadt Marburg, Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes, Ralf-Rainer Klatt, Vizepräsident des Landessportbundes Hessen, sowie Michael Rüspeler, Präsident des Hessischen Basketball Verbandes. Auch Herren-Bundestrainer Gordon Herbert war unter den Gästen und wurde mit freundlichem Applaus begrüßt.

Anschließend wurde im Rahmen der Totenehrung einigen Verstorbenen gedacht. Stellvertretend erinnerte Ingo Weiss an Aldo Vitale, jahrzehntelanger Basketball-Macher mit vielen verschiedenen Funktionen, Wessel Lücke, „Mr. Göttinger Miniturnier“, und Dr. Klaus Urmitzer, ehemaliger deutscher Nationalspieler.

Zukunftsprojekte benötigt

In seinem Grußwort übermittelte Torsten Burmester übermittelte die herzlichen Grüße des DOSB. Er erinnerte an die EuroBasket 2022 und meinte, dass die Begeisterung im Kern durch den Zusammenhalt des Teams begründet ist. Dazu gratulierte er Gordon Herbert ganz herzlich. Burmester freute sich über die erfolgreiche Bewerbung um die Damen-WM 2026 und über das generelle Bekenntnis des Verbandes, den weiblichen Basketball intensiver fördern zu wollen. Man befinde sich im Sport noch immer in multiplen Krisen wie zum Beispiel den Ukraine-Krieg. Aber der Sport könne nicht die Lösungsplattform für politische Probleme sein. Außerdem sprach Burmester über die Energiekrise, die auch den Sport hart treffe, und über das Thema Fluchtsuchende. Wegen der unsicheren Zeit benötige man Zukunftsprojekte. Daher strebe man seitens des DOSB weiterhin eine Olympia- und Paralympics-Bewerbung an. Dabei werde man auf die Stimmen aus der Gesellschaft hören. Schließlich blickte er auf Paris 2024 voraus und wünschte dem deutschen Basketball alles Gute.

Sportstadt Marburg

Nadine Bernshausen begrüßte die Delegierten in der Universitätsstadt Marburg. „Schön, dass sie den Weg nach Mittelhessen gefunden haben.“ Marburg sei auch eine Sportstadt, natürlich auch im Basketball. Gerade erst habe man fünf SportlerInnen zu den Special Olympics World Games entsenden. Bernshausen sprach u.a. über das Schulsportförderprogramm in Marburg. Alle 15 Grundschulen haben Basketball-AGs, mit 25.000 € wird das BB-Mädchen-Internat jährlich gefördert. Henning Harnisch sei häufig in seiner Heimatstadt, gemeinsam mit ALBA BERLIN führe man das Projekt SPORT VERNETZT in Marburg durch.

Toleranter Basketball

Ralf-Rainer Klatt begann mit der Aussage, dass offensichtlich der Leistungsaspekt eine besondere Rolle spielt. Seine persönlichen Bezüge zum Basketball seien plötzlich wieder aktuell geworden. Als Handballer habe er bei den Basketballern große Toleranz erlebt, u.a. als Student an der Kölner Sporthochschule. Henning Harnisch habe nicht nur in Marburg, sondern in ganz Hessen deutlich gemacht, dass im Basketball nicht nur der Leistungsaspekt wichtig ist. Er richtete Glückwünsche an ratiopharm ulm zur deutschen Basketball-Meisterschaft und an die deutsche Damen-Nationalmannschaft zu ihrem ersten EM-Sieg in Slowenien aus. Klatt begrüßte ebenfalls die Initiative des DBB um größere Förderung des weiblichen Basketballs.

„Brett an Aufgaben“

Michael Rüspeler schließlich meinte, dass alles in seinem Redekonzept schon gesagt ist. Er sprach über 75 Jahre Hessischer Basketball-Verband. Vier Bundestage seien bereits in Hessen durchgeführt worden. Rüspeler bedankte sich beim DBB für die gute Zusammenarbeit im zwar arbeitsreichen, aber sehr erfolgreichen Jahr 2022. Er hob die Women’s EuroBasket in Slowenien hervor und appellierte an die Delegierten sich die Spiele anzusehen. Bezüglich der Damen-WM 2026 habe man – DBB und Landesverbände – ein ganzes Brett an Aufgaben vor sich, um das Event zu einem Erfolg zu machen. Es stünden beim Bundestag durchaus kontroverse Diskussionen an, die aber zu vernünftigen Ergebnissen führen würden.

Im Anschluss an die Grußworte verlieh Ingo Weiss die goldene Ehrennadel des DBB an den gerührten Manfred Haupt (Präsident Basketball-Verband Sachsen).

Sascha Dieterich wurde zum bewährten Versammlungsleiter bestimmt. Er begann seine Tätigkeit wie gewohnt und mit Spannung erwartet mit einem Zitat: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ (Albert Einstein)

Fortan ergänzte Weiss seinen schriftlichen Bericht, blickte zurück, präsentierte einige Videos und sprach aktuelle Themen an. Das gelungene Berichtsheft zeige, auf wie vielen Gebieten der deutsche Basketball aktiv ist. Basketball sei natürlich mehr als die EuroBasket 2022. Aktuell laufe die Damen-EM, das stehe im Vordergrund. 3×3 und vieles mehr spiele eine große Rolle, auch wenn man an Olympia denke. Ein stimmungsvolles Video erinnerte an die Basketball-Festspiele im vergangenen Spätsommer in Köln und Berlin.

„Viel mehr als nur ein Job“

Weiss unterhielt sich dann kurz mit Gordon Herbert. „Ohne die Unterstützung der gesamten Basketball-Familie in Deutschland wäre das alles nicht möglich gewesen. Als ich den Job übernommen habe, waren wir von Beginn an sehr eng verbunden. Wir haben alle zusammengearbeitet. Es beginnt an der Spitze. Wir müssen alle ein Team sein, ehe die Spieler zu einem Team werden“, sagte Herbert.

Man habe viel über Bereitschaft gesprochen und das gegenseitige sich umeinander kümmern sei ganz wichtig gewesen. Herbert nannte einige Beispiele, wie sich eine echte Gemeinschaft gebildet habe. Es sei eine großartige Erfahrung gewesen. „Es ist eine echte Leidenschaft für ich, viel mehr als nur ein Job.“ Man müsse immer seine Ziele benennen und mit allem danach streben. So sei auch für den World Cup das Ziel auf das Podium zu kommen. Die wichtigste Sache sei, wieder zu einem echten Team zusammenzufinden.

Weiss setzte mit der Erwähnung eines großen Grundschulprojektes fort, sprach die Digitalisierung an (Elektronischer Spielbericht) und behandelte in seiner Berichtsergänzung weitere Themen. Eine besondere Rolle spielte dabei der weibliche Basketball. Dort werde es insgesamt – auch in der DBBL – größere Änderungen geben müssen. Es folgte ein Video vom WNBL TOP4 mit beeindruckenden Zahlen zu den Reichweiten. Dies leitete über zur erfolgreichen Bewerbung um die Damen-WM 2026.

Auch die Basketball-Disziplin 3×3 nannte Weiss als wichtigen Punkt. Abschließend dankte Weiss allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die sich um das Wohl des Basketballs in Deutschland kümmern.

Zum Abschluss des ersten Sitzungstages wurde der Jahresabschluss 2022 einstimmig genehmigt. Das Präsidium wurde einstimmig entlastet. Die Wirtschaftspläne wurden eingebracht und einstimmig genehmigt sowie die Anträge an die Arbeitskreise verwiesen.

Der DBB-Bundestag wird am morgigen Sonntag mit den Abstimmungen über die Anträge fortgesetzt.

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