Hinter dem ehrgeizigen Projekt stecken Robert Freund, Robert Holzschuh und Julia Röglin. Die drei arbeiten für die CTK-Forschungstochter Thiem-Research GmbH. Ihre Idee eines Sprachbots hat bei einem deutschlandweiten Ideenwettbewerb der „Civic Innovation Platform“ überzeugen können. Der Cottbuser „Dementia VoiceBot“ ist eins von 27 KI-Projekten, welches Anfang Juni in Berlin beim Wettbewerb des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ausgezeichnet wurde.
Der Telefonbot kann durch das Preisgeld von 20.000 Euro kontinuierlich weiterentwickelt werden. „Gemeinsam mit der Firma Ubitec wollen wir bis zum Jahresende die theoretischen Grundlagen so weit ausgearbeitet haben, dass wir dann in einem Pilotprojekt die ersten praktischen Erfahrungen sammeln können“, schätzt Robert Freund ein.
Der Sprachbot beruht auf einer serverbasierten Technologie, die selbst keinen Internetzugang benötigt. Für Benutzung braucht es nur ein Telefon, verspricht die Entwicklerin Julia Röglin: „Der Endnutzer wird durch den Voicebot selbst angerufen oder wählt eine Nummer und wird zu einem Gespräch angeregt. Die KI soll dabei nicht so viel sprechen, sondern den Nutzer eher mit gezielten Fragen zu einem Gespräch anregen.“ Mit welcher Stimme der Telefon-Chatbot am Ende mit den Endnutzern in den Kontakt tritt, wird von der Cottbuser Forschungsgruppe noch ausgearbeitet.
Fest steht aber: „Der Voicebot soll auch bekannte Sprach- und Rehabilitierungsübungen mit einbeziehen, um einen medizinischen Output zu haben, der sich positiv auf das Krankheitsbild der Nutzer auswirken kann“, so Röglin.
Die Anwendung soll zur Entlastung des Gesundheitswesens und von Privatpersonen in der Pflege beitragen und kann zudem auch zur Behandlung anderer Krankheiten und Anwendungsszenarien z.B. in der Logopädie oder der Psychologie weiterentwickelt werden.
Das Forschungsteam sieht das Projekt in Cottbus gut aufgestellt. So kann dieses z. B. bei der Umsetzung von klinischen Prüfungen mit dem Carl-Thiem-Klinikum auf eines der größten und leistungsfähigsten Krankenhäuser in Deutschland zugreifen. Auch die Zusammenarbeit im Team selbst funktioniert gut. „Wir können uns aufeinander verlassen. Jeder weiß, dass wir nur gemeinsam das Projekt stemmen können. Wir versuchen auch, neben der Arbeit viel gemeinsam zu unternehmen. Sowas schweißt auch noch mal mehr zusammen. Am Ende haben wir ja alle das große Ziel vor Augen: Die Gesundheitsversorgung zu verbessern“, bekräftigt Robert Freund.
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