Seit dem vergangenen Herbst ist die BMW Group „Mobilitätspartner der Deutschen Ski-Nationalmannschaft Biathlon“. Im Rahmen dieser Partnerschaft ermöglichte es BMW den DSV-Biathleten erstmals, Tests in einem Windkanal durchzuführen.

Im Aerolab der BMW Group konnten die DSV-Herren unter kontrollierten Laborbedingungen bei verschiedenen Windgeschwindigkeiten und -richtungen im stehenden Anschlag ihre Körperhaltung, ihre Reaktion auf die unterschiedlichen Bedingungen sowie die Bewegungen der Waffe analysieren.

Dort, wo normalerweise BMW Fahrzeuge der NEUEN KLASSE aerodynamisch auf Herz und Nieren getestet und optimiert werden, bekamen die deutschen Biathleten zwei Tage lang die Gelegenheit, das Stand- und Zielverhalten im Wind zu untersuchen. Auch hier geht es darum, wichtige Optimierungspotenziale zu identifizieren, da im Biathlon Wettkämpfe oft am Schießstand entschieden werden.

„Wir haben nur eine Herausforderung – und die ist es, im Wettkampf so erfolgreich wie möglich zu sein. Doch um diese eine Herausforderung zu meistern, muss man in sehr vielen Bereichen etwas tun. Man muss progressiv sein, um sich in der Weltspitze durchzusetzen“, sagt Uroš Velepec, DSV Biathlon-Bundestrainer Herren. „Dass wir erstmals die Chance bekommen, in einem Windkanal zu testen, ist deshalb sehr wertvoll. Wir haben zusammen mit den Aerodynamikern der BMW Group signifikante Tests entwickelt. Die Ergebnisse sind schon jetzt vielversprechend. Wir sind BMW sehr dankbar, und ich hoffe, dass sich diese Partnerschaft auf technologischer Ebene noch weiter entwickeln wird.“

Über mit Sensoren ausgestattete Fußsohlen in den Langlaufschuhen wurden Kraftangriffspunkt und Druckverteilung gemessen. Am Gewehrlauf wurde eine Messeinrichtung montiert, die den Ziel- und Schussvorgang aufzeichnet. Zusätzlich wurden die Athleten im Windkanal von Kameras und Trainern beobachtet. Nicht zuletzt fließt auch das subjekte Empfinden der Biathleten in die Analyse ein.

„Der BMW Group Windkanal ist unser Hauptversuchszentrum, wenn es um Aerodynamik geht. Hier können wir die Proportionen des Fahrzeugs und den Feinschliff so bestimmen, damit es möglichst effizient ist und damit die elektrische Reichweite steigt“, sagt Holger Gau, Leiter Aerodynamik Mittelklasse BMW. „Mit den Biathleten analysieren wir die Anfälligkeit des Schießens bei Seitenwind. Da wir im Windkanal gleichbleibende Bedingungen erzeugen können, haben die Athleten die Möglichkeit, verschiedene Haltungen einzunehmen, die dann ausgewertet und verglichen werden können.“

Neben der individuellen Analyse des Stands im Wind und der Ausgleichsbewegungen verfolgte Velepec noch einen weiteren Ansatz: Ohne Namen zu nennen ist er überzeugt, dass es im deutschen Herren-Kader Athleten gibt, die am Schießstand bei Wind zu den Besten der Welt gehören. Es gilt also herauszufinden, wie sich diese Athleten intuitiv verhalten und daraus ein Modell zu entwickeln, das übertragbar ist. „Wir können jetzt schon sehen, was diese Athleten anders machen“, bilanzierte Velepec nach den Windkanaltests. „Wir haben das immer vermutet, jetzt haben wir den Beweis und wissen, wie sie das machen.“

Auch Karlheinz Waibel, DSV Bundestrainer für Wissenschaft und Technologie, ist begeistert von den beiden Tagen im Windkanal und der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der BMW Group. Er sagt: „Wir haben die Tests zusammen mit den BMW Experten geplant und wollten wissen, wie sie das angehen würden. Dabei wurden uns Fragen gestellt, die wir nicht beantworten konnten, weil wir dazu noch keine Erkenntnisse aus der Vergangenheit hatten. So entstehen weitere spannenden und pfiffige Ideen, die wir weiterverfolgen werden, zum Beispiel hinsichtlich aerodynamischer Optimierungen am Gewehr.“

Die Auswertung und Analyse der gewonnen Daten wird noch einige Wochen in Anspruch nehmen, sicher ist aber schon jetzt: Der erste Besuch der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft im Aerolab der BMW Group wird nicht der letzte bleiben.

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