Atopische Dermatitis, vielen besser bekannt als Neurodermitis, ist eine chronische Hauterkrankung, die oft schon im Kindesalter auftritt. In Deutschland sind 9,4 Prozent der Kinder bis 15 Jahre sowie jedes vierte Baby und Kleinkind betroffen. Für diese Kinder und ihre Eltern ist die tägliche Belastung oft enorm. Besonders quälend ist der heftige Juckreiz, der neben der stark trockenen Haut und den entzündlichen Ekzemen ein typisches Krankheitszeichen der Neurodermitis ist. Zur Linderung der Symptome ist es wichtig, dass die kleinen Patient*innen frühzeitig die passende Therapie erhalten. Dafür sind im Wesentlichen Hautärzt*innen und Kinderärzt*innen zuständig. Als begleitender Ratgeber gibt die kostenlose Broschüre „Unser Kind hat Neurodermitis“ neben Hinweisen zum Therapiemanagement konkrete Hilfestellungen, die den Alltag mit Neurodermitis erleichtern.

Alltägliche Belastungen

Neurodermitis geht mit extremer Trockenheit der Haut einher und verursacht Juckreiz und Ekzeme. Insgesamt ist die Haut empfindlich, gereizt und teils so trocken, dass sie aufreißt. Schnell kommt es zu Rötungen und Entzündungsreaktionen. Trotz Trockenheit bilden sich auch nässende Stellen. Hinzu kommt der oft unerträgliche Juckreiz, der Kratzattacken auslöst, was die empfindliche Haut weiter schädigt. Aber nicht nur das: Kinder mit schwerer atopischer Dermatitis haben oft Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen, weil die Haut pausenlos juckt. Als Folge der Schlafstörungen sind dann tagsüber die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit eingeschränkt und die Stimmung ist oft angespannt. Den Alltag mit Neurodermitis zu meistern ist eine wahrhaft große Herausforderung für Eltern und Kind. Diese kann nur gemeinsam bewältigt werden, am besten, wenn Eltern als Manager der Erkrankung ihren Kindern zur Seite stehen. Das hierzu notwendige Wissen kann man sehr gut in Neurodermitisschulungen (AGNES, ARNE) erlangen. Gut zu wissen: Nach Antrag auf Kostenübernahme wird diese von der Krankenkasse übernommen. Im Rahmen der Schulung lernt man auch, welche positive Rolle die richtige Ernährung spielen kann. www.neurodermitisschulung.de

Wie Neurodermitis-Patient*innen ihre Lebensqualität erhalten

Obwohl Neurodermitis nicht heilbar ist, können Betroffene mit einigen Maßnahmen ein relativ normales Leben führen. Die regelmäßige Hautpflege – die sogenannte Basistherapie – ist in jeder Krankheitsphase ein Grundpfeiler der Behandlung. Sie hat zum Ziel, die gestörte Hautbarriere so zu stabilisieren, dass Krankheitsschübe hinausgezögert, abgemildert oder sogar verhindert werden. Bei schweren Fällen mit quälendem Juckreiz, Rötungen und Hauttrockenheit kommen systemische Therapien in Frage. Damit wird ursächlich in das Entzündungsgeschehen eingegriffen und zielgenau der Teil im Immunsystem unterdrückt, der im Zusammenhang mit der Neurodermitis überreagiert. Hier helfen auch neue Medikamente, die mit Hilfe von Antikörpern gezielt die Entzündungszellen blockieren, die die Neurodermitis auslösen. Dadurch wird die Entzündungsreaktion gestoppt und die Haut kann sich wieder erholen. Eines dieser Medikamente ist seit kurzem auch für Babys ab dem 6. Lebensmonat zugelassen.

Ratgeber „Unser Kind hat Neurodermitis“

Bestelladresse der kostenlosen Broschüre: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn oder unter www.dha-neurodermitis-behandeln.de. Dort ist auch der Download als PDF möglich.

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