Auszeichnung mit Qualitätssiegel: Das Institut für Transfusionsmedizin (ITM) des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) ist erstmalig durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) zertifiziert worden. Mitarbeiter:innen des ITM und Vertreter:innen der beteiligten drei Labore freuten sich über die Auszeichnung, die dem Institut ein "Arbeiten auf höchstem Niveau bescheinige" – wie Dr. Robert Requardt, Leiter des Qualitätsmanagements am ITM, sagte. Diese DAkkS-Akkreditierung sei ein für viele der internen und externen Prozesse im ITM notwendiges Instrument der Kompetenzbestätigung, das die Anerkennung durch Behörden, Zulassungsstellen und andere Autoritäten unterstütze, so der Qualitätsmanager. Gemeinsam mit Projektleiterin Dr. Claudia Lehmann hatte er den Akkreditierungsprozess innerhalb des ITM auf den Weg gebracht.

Bereitstellung von Blutprodukten rund um die Uhr – das immunhämatologische Labors am ITM

Zum Aufgabenspektrum der Mitarbeiter:innen im immunhämatologischen Labor der Uni-Transfusionsmedizin gehört die Bereitstellung lebenssrettender Blutprodukte für die Versorgung schwerkranker Patient:innen – an sieben Tage die Woche, rund um die Uhr. "Darüber hinaus bieten wir bei Bedarf einen Konsiliardienst an, stehen dazu in regelmäßigem Austausch mit den Stationen und beraten die Kolleg:innen bei transfusionsmedizinischen Fragen. Denn ob die Gabe von Bluttransfusionen tatsächlich notwendig ist oder nicht, darüber entscheiden viele medizinische Faktoren", so Laborleiterin Natalia Thriemer. Gemeinsam, so die Oberärztin, gestalte man auf diese Weise mit den behandelnden Ärzt:innen die bestmögliche Therapie für betroffene Patient:innen.  

Spenderlabor und Qualitätskontrolle: Blutspender:innen und Blutprodukte werden genauestens untersucht

Ebenfalls zertifiziert wurde das Spenderlabor und die Abteilung Qualitätskontrolle. Dr. Fioralba Demiraj, Leiterin der Qualitätskontrolle und Dr. Gulja Willnauer, Leiterin des Spenderlabors des ITM, freuten sich über die Auszeichnung. Sie zeige, dass das Team seine Aufgabe der Blutspender:innen-Austestung sowie der Prüfung und Freigabe der gewonnenen Blutprodukte fachkundig umsetze, sagt Dr. Demiraj. "Wir kontrollieren und bestätigen die Unbedenklichkeit aller am ITM hergestellten Blutprodukte für den vorgesehenen Einsatz an Patient:innen. Das ist eine große Verantwortung." So werden alle Blutkonserven kurz nach der Spende infektionsserologisch auf eine Vielzahl von durch Blut übertragbaren Krankheiten wie unter anderem HIV (AIDS), Syphilis (Geschlechtskrankheiten), Hepatitis B,C, E (Gelbsuchtformen) untersucht. "Etwa 24 Stunden später liegen dann die Ergebnisse vor, ohne die kein Blutprodukt von uns freigegeben wird – oder aber auch gesperrt werden muss", ergänzt Fioralba Demiraj. 

Labor für Transplantationsimmunologie – erprobt in Akkreditierungen 

Als dritter Laborbereich im ITM unterzog sich das Labor für  Transplantationsimmunonologie (TPI) dem umfangreichen Prüfverfahren durch die Deutsche Akkreditierungsstelle. Zu den Aufgaben des Labors gehört unter anderem die Durchführung von HLA-Gewebetypisierungen für Patient: innen und Spender:innen vor Stammzell- oder Organtransplantationen. "Wir müssen beispielsweise belegen, dass unsere Mitarbeiter:innen regelmäßig an fachspezifischen Fortbildungen teilnehmen und nachweisen, dass sie die Labormethoden sicher beherrschen – die Teilnahme an Ringversuchen gehört somit zum Laboralltag in unserem Diagnostiklabor", erklärt die TPI-Laborleiterin Dr. Claudia Lehmann. Die DAkkS-Akkreditierung ist nicht das erste Zertifikat, welches dem Labor exzellente Arbeit bescheinigt. "Als diagnostisches Labor auf dem Gebiet der Immungenetik und Histokompatibilitätstestung sind wir seit mehr als 20 Jahren nach europäischen Standards der EFI, der European Federation for Immunogenetics akkreditiert", so die Biologin. Mit der DAkkS-Zertifizierung erfülle das Labor nun auch gleich die neuen Richtlinien und Auflagen der Bundesärztekammer im Rahmen der Organtransplantation vom Januar 2023. Zusätzlich führt das TPI-Labor seit vielen Jahren die Stammzellspenderdatei Leipzig am UKL, welche vom Zentralen Knochenmarkspenderregister Deutschlands (ZKRD) zertifiziert ist.  

Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) 

Die DAkkS ist die nationale Akkreditierungsbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Sie bestätigt unter anderem medizinischen Laboren, dass diese ihre Arbeit nach den Anforderungen international gültiger Normen, gesetzlicher Grundlagen und relevanter Regeln kompetent erbringen können. 

Über Universitätsklinikum Leipzig AöR

Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für Leipzig und ganz Sachsen.

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