Der „Glockenfrosch“ soll im Reiherbachtal wieder dauerhaft heimisch werden. Eine Zeitlang galt die Geburtshelferkröte im Solling als ausgestorben. Doch seit dem Sommer 2019 ist das Tier mit seinem glockenartigen Ruf im Hutewald Solling der Niedersächsischen Landesforsten zu hören. Das Reiherbachtal nahe Amelith ist ein geeigneter Lebensraum für die seltenen Kröten mit dem fantasievollen Namen. Das Vorkommen ist zwar noch klein und damit gefährdet, aber mithilfe der Landesforsten und dem NABU sollen wieder mehr Geburtshelferkröten im Hutewald leben können. Forstleute und Naturschützer laden ein zu einer Exkursion am Freitag, 12. Mai um 15 Uhr. Sie wollen auf der 2- stündigen Führung Amphibien und die Arbeiten zum Schutz der Arten im Hutewald vorstellen.

Forstamt Neuhaus und NABU Niedersachsen kooperieren zum Schutz bedrohter Tierarten

Das Niedersächsische Forstamt Neuhaus und der NABU Niedersachsen helfen der kleinen Population und hoffen so, das langfristige Überleben dieser und anderer Arten am Reiherbach sicherzustellen. Seit März 2020 arbeiten die Landesforsten als Flächeneigentümerin und der NABU in dem Kooperationsprojekt LIFE-BOVAR zusammen. Der NABU führte die fachlichen Arbeiten aus dem EU-geförderten Life-Projekt aus. Ziel war es, die bestehenden potentiellen Laichgewässer fischfrei zu halten und Kleingewässer neu anzulegen. Davon profitieren auch andere Amphibien und Insekten in der Wald-Weide-Landschaft. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Northeim unterstützte die Artenschutzbemühungen. Schließlich handelt sich um bei der Geburtshelferkröte um eine streng geschützte und gefährdete Tierart. Das Vorkommen im Hutewald Solling befindet sich in einem nach europäischen Naturschutzrecht geschütztem FFH-Gebiet. Der Naturpark Solling Vogler stellt sicher, dass keine Weidetiere während der Arbeiten zu Schaden kommen.

Die gemeinsame Exkursion des NABU und der Landesforsten startet am Freitag um 15 Uhr am Hutewald- Parkplatz an der B241 nahe der Kirchenruine Winnefeld.

Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt, Hunde dürfen nicht in den Hutewald.

Projektförderer

Das LIFE-Projekt „Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume“ – kurz: „LIFE BOVAR“ – ist ein Förderprojekt der Europäischen Union (EU) und wird hier mit Mitteln aus dem EU-Umweltprogramm – Schwerpunkt Natur und Biodiversität – gefördert. Ferner unterstützen das Land Niedersachsen und der NLWKN mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU), das Land Nordrhein-Westfalen mit Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV), die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, die Niedersächsischen Landesforsten, der Kreis Minden-Lübbecke, die Landkreise Goslar, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Holzminden, Schaumburg, die Region Hannover, die Städte Hannover und Hildesheim, der NABU-Landesverband Nordrhein-Westfalen, der NABU-Kreisverband Minden-Lübbecke und die Firma Saint-Gobain Formula GmbH das Projekt.

Informationen zum Projekt im Internet unter:
www.life-bovar.com
www.nabu-niedersachsen.de/bovar

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