Bundesligaspielerin Anna Margraf spielte einst für Brisbane Roar. In der Hauptstadt Queenslands herrscht Vorfreude. Doch Anna Margraf wird die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in der alten Heimat allerdings aus Deutschland verfolgen müssen. Denn die Vorbereitung auf die nächste Saison steht für diejenigen Spielerinnen, die nicht im Nationalteam sind, bereits im Juli auf dem Plan.

Vom 20. Juli bis 20. August 2023 findet die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Neuseeland und Australien statt. Im australischen Brisbane im Bundesstaat Queensland werden insgesamt acht Spiele ausgetragen, unter anderem auch das Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft am 3. August gegen Südkorea. Bis dahin haben die Nationalspielerinnen noch ein bisschen Zeit, sich bei Bundesligaspielerin Anna Margraf (22) über das Stadion und die australischen Gepflogenheiten zu informieren.

Von Brisbane ins Emsland SV Meppen Stürmerin Margraf wuchs nämlich in Australien auf und wechselte von Brisbane Roar zum SV Meppen. Margraf wurde in Deutschland geboren, als sie drei Jahre alt war, wanderten ihre Eltern mit der Familie aus. Weil ihre Brüder Fußball spielten, bewegte sich auch Anna ständig auf dem Fußballplatz. Bis zu ihrem 14. Lebensjahr trainierte sie ausschließlich mit Jungs. Dann wurde sie für eine Queensland-Auswahl gescoutet. Die Familie erkannte das Potential der Tochter und zog von Alstonville in New South Wales nach Brisbane. Dort unterzeichnete Anna Margraf mit 17 ihren ersten Profivertrag bei Brisbane Roar. Es war 2020 im März, als die talentierte Spielerin zu einem Probetraining nach Hoffenheim eingeladen worden war. Und dann kam Corona. Margraf blieb in Australien, ihr großer Traum, in der deutschen Bundesliga zu spielen, verblasste. Zunächst. Es dauerte nicht lange, da wurde der SV Meppen auf die Stürmerin von Roar aufmerksam.

Kühe statt Koalas „Ich wünsche mir, dass die WM in Australien etwas verändern wird. Die Begeisterung ist gerade groß, davon erhoffe ich mir einen Sog, so dass der Frauenfußball noch mehr Aufmerksamkeit erhält. In Australien explodiert die Begeisterung dafür gerade und das ist auch gut so“, sagt Margraf.

Margraf träumte immer davon, einmal in der Bundesliga zu spielen. 2022 erfüllte sich ihr Traum. Aber 10.000 Meilen entfernt von der Heimat zu leben ist nicht immer einfach. „Es ist schon anders“, gibt sie zögernd zu. „Ich schaue hier aus meinem Fenster auf Wiesen und Kühe, in Brisbane war das natürlich ein anderes Leben und innerhalb von einer Stunde war man an den großartigsten Stränden der Welt.“ Ihre Mitbewohnerin, natürlich eine Mannschaftskameradin, habe ihr geholfen, sich trotzdem zuhause zu fühlen. Und da in ihrem Leben außer Fußball ohnehin nicht so viele andere Hobbys eine Rolle spielen, kommt Margraf mit ihrem neuen Wohnort auch ganz gut zurecht. Doch sie freut sich, im Juni für ein paar Wochen nach Australien fliegen zu können. Dann wird sie selbst schon ein bisschen von der WM-Vorfreude im Austragungsland spüren können.

Eröffnungsspiel im ehemaligen Olympiastadion – Brisbane Ausrichter von Olympia 2032 Wer älter ist als die Spielerinnen, die im Sommer auf der großen Bühne des Frauenfußballs stehen werden, erinnert sich vielleicht noch an die Olympischen Sommerspiele 2000. Sydney bezauberte damals die Welt. Noch heute sprechen Athletinnen und Athleten, die bei den Spielen dabei waren, dass Australien die besten Olympischen Spiele aller Zeiten ausgetragen habe. ‚Beyond Greatness‘ lautet der Slogan für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ und das zeigt schon, welchen Anspruch die Australier haben. Wegen der hohen Ticketnachfrage wurde das Auftaktspiel der Matildas, wie das australische Nationalteam genannt wird, in das ehemalige Olympiastadion in Sydney verlegt. Das Stadium Australia verfügt als größte Spielstätte des Turniers über eine Kapazität von 83.500 Zuschauerinnen und Zuschauern. Ursprünglich sollte die Partie zwischen Australien und Irland am 20. Juli (12.00 Uhr MESZ) im Sydney Football Stadium stattfinden, in das rund 42.500 Fans passen. „Ich hoffe, dass sich nach der WM in Australien etwas verändern wird, dass der Frauenfußball auch Down Under noch mehr professionalisiert wird“, sagt Margraf. Die Vorfreude ist jedenfalls schon mal groß und für Brisbane trifft das ganz besonders zu. 2032 werden hier die Olympischen Sommerspiele und die Paralympics stattfinden. 32 Jahre nach Sydney also sollen die Aussies wieder die fantastischsten Spiele der Welt organisieren.

Bau- und Fußballfieber Die ohnehin schon abwechslungsreiche Stadtlandschaft wird gerade um ein besonderes Projekt erweitert. Der Queen’s Wharf, der neueste Vergnügungs- und Lifestyle-Hotspot, verspricht ein bis dato wenig genutztes und eher unscheinbares Areal im CBD (Central Business District) und entlang des Flussufers in eine pulsierende Oase für Einheimische und Besucher zu verwandeln. Es gilt als bisher größte bauliche Entwicklung in Queensland: Zeitgenössische Architektur wird neben denkmalgeschützten Gebäuden, die neu aufgemacht und umfunktioniert werden, errichtet; Neue Spazierwege und Trails werden durch eine subtropische Gartenlandschaft führen, während die Stadt um mehr als 1.000 Hotelbetten sowie 50 Restaurants, Cafés und Bars reicher wird.

Matildas: Nicht zu unterschätzen! Anna Margraf fühlt sich als Australierin durch und durch. Sie macht kein Geheimnis daraus, dass sie den Matildas die Daumen hält. Für dieses Team würde sie selbst gerne spielen. Und so gesehen ist sie sogar noch jung genug, um bei den Olympischen Spielen in Brisbane im Nationalteam zu stehen. Und wo sieht Margraf ihr Lieblingsteam bei dieser WM? Margraf lacht. „Das ist ein sehr fleißiges Team, das insbesondere von einer ganz besonderen Einstellung getragen wird. Der Zusammenhalt der Spielerinnen ist sehr stark und sie werden definitiv den Heimvorteil nutzen.“ Man solle die Australierinnen also nicht unterschätzen, rät Margraf mit einem Lächeln.

Whitsundays und Great Barrier Reef: Die schönsten Flecken der Erde Wer als Fan nach Queensland reise, dem empfiehlt Margraf einen Besuch auf North Stradbroke Island. „Straddie" nennen die Queensländer selbst die Insel, deren endlos langer Sandstrand nie überlaufen ist. Natürlich schnuppert man dort auch etwas vom entspannten australischen Lebensstil, den Margraf hier in Deutschland etwas vermisst. Wer aber schon mal den weiten Weg nach Queensland auf sich genommen habe, solle unbedingt das Weltnaturerbe Great Barrier Reef und die Whitsundays besuchen, so die Stürmerin. „Die Landschaft spricht für sich“, sagt Margraf. „Sowohl das Riff als auch die Inselgruppe der Whitsundays wirken ein bisschen surreal und gehören bestimmt zu den schönsten Flecken der Erde.“

 

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Queensland, der zweitgrößte Bundesstaat Australiens, liegt im Nordosten des Landes und ist 4,8 Mal so groß wie Deutschland. Dessen zwei bedeutendsten Städte, die kosmopolitische Hauptstadt Brisbane sowie das im tropischen Norden gelegene Cairns, bilden Queenslands Tore zur Welt und machen den Bundesstaat auch von Deutschland aus sehr gut erreichbar. Mit seinen über 260 Sonnentagen im Jahr trägt Queensland nicht von ungefähr den Beinamen „Sonnenstaat“: ein ideales Ziel für Outdoor-Fans, die das subtropische Klima mit einer Trocken- (Juni bis Oktober) und Regenzeit (Oktober bis Mai) auskosten wollen. Mit dem Anspruch sich als „beste Adresse auf Erden“ zu positionieren, wartet Queensland mit 13 faszinierenden Regionen und fünf von Australiens insgesamt 11 UNESCO-Welterbestätten auf, darunter die Gondwana Rainforests, K’Gari (Fraser Island), die Riversleigh Fossil Fields, und die Wet Tropics. Diese facettenreichen Landschaften locken mit indigenen Reiseerlebnissen, Abenteuern abseits ausgetretener Pfade, farbenprächtigen Unterwasserwelten und nicht zuletzt einer Reihe von Events, die sich Besucher nicht entgehen lassen sollten. Mehr Information www.queensland.com

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