Wichtigste Elemente der hochmodernen Kraftwerksausrüstung: Zwei leistungsstarke Gasturbinen des Typs SGT-800 von Siemens Energy mit Abhitzedampferzeugern, die Wärme und Strom gleichzeitig produzieren. Jede dieser beiden Einheiten leistet 62 Megawatt elektrische sowie 105 Megawatt thermische Leistung. Das Besondere: Die Technik, die übergangsweise mit Erdgas betrieben wird, ist bereits heute Wasserstoff-ready. Sie ist damit auf den geplanten künftigen Einsatz des Zukunfts-Brennstoffs vorbereitet. Weiterhin liefert Siemens Energy Elektro- und Leittechnik, Wasser-Dampf-Kreislauf, Gas- und diverse Nebenanlagen. Die erforderlichen Gebäude errichtet Heitkamp Industrial Solutions.
Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer sagte: „Wir steigen bereits im Jahr 2026 aus der Kohle aus. Selbstverständlich versorgen wir die Menschen in Frankfurt am Main weiter zuverlässig mit Energie. Denn im Gutleutviertel entsteht eines der modernsten Kraftwerke Europas. Unser neues Vorbildkraftwerk wird wegweisend für die Dekarbonisierung der Stadt Frankfurt am Main sein. Davon profitiert der Klimaschutz und damit wir alle.“
Mainova-Technikvorstand Martin Giehl sagte: „Das HKW West ist ein Stützpfeiler unserer Wärme- und Stromversorgung. Allein durch die Umstellung auf zunächst Erdgas sparen wir jährlich 400.000 Tonnen CO2 ein. Mit der bereits heute auf den Einsatz von Wasserstoff ausgelegten Anlagentechnik werden wir diesen Einspareffekt noch verstärken. So soll unser klimaschonendes Kraftwerk die Frankfurterinnen und Frankfurter perspektivisch CO2-neutral mit Wärme und Strom versorgen.“
Olaf Kreyenberg von Siemens Energy ergänzte: „Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns darauf, gemeinsam mit Mainova Frankfurt am Main mit unserer führenden Gasturbinen-Technologie zu dekarbonisieren und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit dem zukunftsweisenden „Wasserstoff-ready“-Konzept bauen wir die Wasserstoff-Zukunft in das Kraftwerk bereits heute ein. Damit ist sichergestellt, dass die vollständige Dekarbonisierung frühestmöglich nach der Umstellung auf Wasserstoff problemlos erfolgen kann.“
Mehr als 300 Millionen fließen in das Vorhaben
Mainova investiert in die Umrüstung seines Erzeugungs-Herzstück HKW West mehr als 300 Millionen Euro. Dass mit Siemens Energy ein weltweit führender Technikanbieter gewonnen werden konnte, sei eine gute Nachricht für das gesamte Projekt. Auch könnte dies der Startpunkt für eine mögliche weitreichende H2-Kooperation der beiden Unternehmen sein.
Flexibler Partner der Erneuerbaren Energien
Dank seiner hohen Flexibilität bildet das Heizkraftwerk eine ideale Ergänzung zu den Erneuerbaren Energien. Auch der Wirkungsgrad der Anlage ist dank Kraft-Wärme-Kopplung vorbildlich: Die Brennstoffausnutzung liegt bei mehr als 90 Prozent. Weiterhin reduziert der Umbau deutlich die Stickoxid-Emissionen. Zusätzlich entfallen perspektivisch Steinkohle-Transporte per Zug- und Schiff. Das neue Heizkraftwerk verzichtet zudem auf Main-Wasser zu Kühlzwecken.
Mainova treibt Dekarbonisierung voran
Der Kohleausstieg am HKW West ist ein zentraler Baustein der Wärmewende des Energieversorgers in Frankfurt. Er wird seine gesamte Erzeugung künftig weiter dekarbonisieren. So setzt Mainova die bereits begonnene Integration von Abwärme aus Rechenzentren mittels Wärmepumpen fort. Hinzu kommt die optimierte Nutzung der erzeugten Wärme aus dem Müllheizkraftwerk Nordweststadt. Zu den weiteren Vorhaben zählt die geplante Anbindung des Fechenheimer Biomassekraftwerks an die Fernwärme. So und mit weiteren Vorhaben will Mainova gewährleisten, Kunden künftig zunehmend mit klimaneutraler Wärme zu versorgen. Dabei behält Mainova im Sinne der Technologieoffenheit auch anderen Möglichkeiten im Blick.
Die Mainova AG ist der führende Energiedienstleister in Frankfurt am Main und Energiepartner für Privat- und Firmenkunden in ganz Deutschland. Das Unternehmen beliefert mehr als eine Million Menschen mit Strom, Gas, Wärme und Wasser und erzielte mit seinen rund 3.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahr 2022 einen bereinigten Umsatz von fast 4,5 Milliarden Euro. Mainova erzeugt in großem Maßstab selbst Energie und bietet neben klassischen Versorgungsinfrastrukturen auch Produkte und Dienstleistungen rund um Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Car-Sharing, Energieeffizienz und digitale Infrastrukturen. Die Mainova-Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH stellt mit ihrem mehr als 14.000 Kilometer umfassenden Energie- und Wassernetz die zuverlässige Versorgung in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet sicher. Die SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH sorgt mit über 70.000 Straßenleuchten sowie innovativen Dienstleistungen für die Beleuchtung im öffentlichen Raum. Die Aufgaben der Mainova Servicedienste GmbH erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung der Lieferungen und Leistungen sowie das Forderungsmanagement. Größte Anteilseigner der Mainova AG sind die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding (75,2 Prozent) und die Münchener Thüga (24,5 Prozent). Die übrigen Aktien (0,3 Prozent) befinden sich im Streubesitz.
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