WANN 
Mittwoch, 17.5.2023
18.05 Uhr

WO                 
Konzerthaus Glocke
Domsheide 6-8
28195 Bremen

Im nächsten Afterwork-Konzert aus der Reihe „5nachsechs“ widmen sich die Bremer Philharmoniker am Mittwoch, den 17. Mai, zeitgenössischer Musik. Dass es sich dabei nicht zwingend um verkopfte, schwer zugängliche Werke handeln muss, beweist Generalmusikdirektor Marko Letonja mit seiner Programmauswahl. Die Kompositionen von Unsuk Chin, György Ligeti und Peter Eötvös bestechen durch sphärische Klänge, energiegeladene Rhythmen und faszinierende Spannungsbögen – willkommen in der Gegenwart!

Beethoven kompakt – so könnte man Unsuk Chins „subito con forza“ beschreiben. In ihrer kleinen Hommage an Ludwig van Beethoven hat die koreanische Komponistin versucht, die wichtigsten Merkmale der Musik Beethovens zu paraphrasieren: das rastlose, unermüdliche Feuer und die Energie, die seine Musik mit scheinbar unaufhaltsamer Kraft vorantreibt. Ein Meister großer Spannungsbögen ist auch György Ligeti. Sein bahnbrechendes Werk Lontano ebnete ihm den Weg bis nach Hollywood. Regisseure Martin Scorsese und Stanley Kubrick gehören zu den großen Fans des Ungarns und haben seine Musik in Filmklassikern wie Shutter Island und The Shining eingesetzt. Ein enger Freund Ligetis ist übrigens Peter Eötvös, der derzeit in Bremen bei Opernfreunden in aller Munde ist. Seine Oper Angels in America steht gerade im Theater Bremen auf dem Spielplan. Eötvös ist mit seinen Werken dabei viel näher dran am Publikum, als man vermuten möchte. Thematisch immer hochaktuell verpackt er seine Beobachtungen in eindringlichen Melodien und Rhythmen mit faszinierender Sogwirkung, so auch sein Sirens´Song, für den er sich von Homers Odysseus, Franz Kafka und James Joyce inspirieren ließ. Analog zur aktuellen Interpretation der Odyssee kann Eötvös´ Werk auch als Warnung vor populistischen Demagogen verstanden werden kann.

Marko Letonja möchte mit diesem Konzert einladen, Musik der letzten Jahrzehnte kennenzulernen, Werke die stilprägend sind und den Blick auf die Gegenwart lenken: „Jede Zeit hat ihre eigenen Ausdrucksformen, jede Epoche ihren unverwechselbaren Klang“, so Letonja, der drei ausgezeichneten Komponisten unserer Zeit das zuteilwerden lassen möchte, was vor 200 und 300 Jahren in Konzertsälen selbstverständlich war: die Aufführung zeitgenössischer Kompositionen.

Die Besucher:innen dürfen sich auf eine kurzweilige Veranstaltung mit Marko Letonja und einem leidenschaftlichen Orchester freuen. „5nachsechs“ bietet mit einer Konzertdauer von einer guten Stunde eine ideale Gelegenheit für klassische Musikerlebnisse in lockerer Atmosphäre. Der frühe Konzertbeginn und die attraktiven Eintrittspreise von nur 20 Euro für Erwachsene und 9,50 Euro für junge Menschen bis einschließlich 27 Jahre machen das vom Freundeskreis prophil e.V. geförderte 5nachsechs-Konzert auch für Familien, Jugendliche und junge Erwachsene zu einer beliebten Veranstaltung.