Wie aus einem Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit hervorgeht, soll der Masterplan Medizinstudium 2020, der unter anderem eine Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium durch eine Reform der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) vorsieht, nun im Jahr 2027 umgesetzt werden. Bisher wurde die Reform durch die Länder aus Kostengründen verschleppt. Der Hausärzteverband Baden-Württemberg begrüßt den neuen Anlauf und fordert eine zügige Umsetzung.

„Wir verlieren wertvolle Zeit, die wir nicht haben. Bereits jetzt fehlen über 800 Hausärztinnen und Hausärzte in Baden-Württemberg und fast 40 % aller Kolleginnen und Kollegen sind über 60 Jahre alt. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass auch in Zukunft ausreichend Hausärztinnen und Hausärzte die Bevölkerung versorgen können und hierfür ist ein wichtiger Schritt, dass die Allgemeinmedizin im Studium gestärkt wird, wie es der Masterplan vorsieht. Dass gerade diese wichtige Reform über Jahre verschleppt wird, ist unverantwortlich“, kritisiert Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorstandsvorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg. Dass Kostendiskussionen, die auf Basis überzogenerer Szenarien geführt wurden, über die Sicherung einer hochwertigen hausärztlichen Versorgung gestellt werden, sei skandalös.

Um die Kosten zu reduzieren, wurde der Masterplan nun deutlich abgespeckt. Die stationären Blockpraktika und das Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin sollen von jeweils 6 auf 5 Wochen gekürzt werden und auch eine im letzten Staatsexamen verpflichtende Prüfung in der Allgemeinmedizin ist nicht vorgesehen. Vorstandsvorsitzende Dr. Susanne Bublitz kommentiert: „Die Kürzung von Praktika geht aus unserer Sicht komplett an dem eigentlichen Ziel vorbei, die Praxisnähe des Studiums zu erhöhen und die Allgemeinmedizin zu stärken. Auch dass die Reform nun erst 2027 greifen soll, ist eigentlich schon viel zu spät. Trotzdem ist auch dieser Entwurf eine Verbesserung zum aktuellen Zustand. Wichtig ist jetzt, dass die Neuregelung der ärztlichen Ausbildung zügig umgesetzt und nicht noch weiter aufgeweicht wird und so noch mehr Elemente, die die Allgemeinmedizin stärken sollen, verloren gehen. Es muss klar sein, dass eine Aufwertung der Allgemeinmedizin im Studium eine notwendige Investition in unsere Gesundheitsversorgung von Morgen ist.“

Über Hausärztinnen- und Hausärzteverband Baden-Württemberg

Der Hausärzteverband Baden-Württemberg ist einer von 18 Landesverbänden des Deutschen Hausärzteverbands. Er vertritt die Interessen von über 4.000 Hausärztinnen und Hausärzten in Baden-Württemberg gegenüber der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, den Krankenkassen und den Landesministerien. Alle Aktivitäten des Hausärzteverband Baden-Württemberg sind auf der Website des Landesverbands (hausarzt-bw.de) ersichtlich.

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