„Bücher, das wissen wir jetzt, kann man nicht verbrennen“ – das Zitat von Erich Kästner steht als Motto über dem Festival „Hamburg liest verbrannte Bücher“, das sich in diesem Frühjahr einem der symbolträchtigsten Akte der nationalsozialistischen Unterdrückung und Verfolgung Andersdenkender widmet: der „Aktion wider den undeutschen Geist“, bei der die Nazis nach der Machtübernahme 1933 auch in Hamburg die Schriften von Autoren und Autorinnen verbrannten, die ihrem Weltbild nicht entsprachen. Das Festival, das federführend von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Behörde für Kultur und Medien organisiert wurde, stellt die geächteten Schriftsteller und Schriftstellerinnen in Lesungen, Vorträgen und Ausstellungen vor, bei Poetry Slams und Liederabenden, in einem Festival-Magazin, auf künstlerisch gestalteten Plakaten und in animierten Poetry Clips, zu Wasser und per Fahrrad. Wenig bekannte Namen wie Grete Berges oder Heinz Liepman tauchen im Programm ebenso auf wie Heinrich Heine, Mascha Kaléko oder Joachim Ringelnatz.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Ein breites Netzwerk erinnert unter dem Motto ,Hamburg liest‘ mit einer Fülle an Veranstaltungen an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Schulklassen, Studierende, Literaturorte, Buchhandlungen und die Autoren und Autorinnen der Stadt haben sich tiefgründig mit den Geschehnissen vor 90 Jahren auseinandergesetzt, um daraus Konsequenzen für die Gegenwart zu ziehen. Dabei ist das entstandene Programm so abwechslungsreich und kreativ wie unsere Kulturszene und bespielt die Stadt von Volksdorf bis nach Harburg.“

Kultursenator Carsten Brosda eröffnet am 10. Mai um 11 Uhr die traditionelle Marathonlesung aus verbrannten Büchern am Platz der Bücherverbrennung am Kaiser-Friedrich-Ufer. Abends liest der Senator zur offiziellen, bereits ausverkauften Eröffnung des Festivals im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek, gemeinsam mit den Autorinnen Kirsten Boie und Simone Buchholz, der Musikerin Anna Depenbusch, dem Universitätspräsidenten Hauke Heekeren, der Literatur-Bloggerin Karla Paul und dem Rapper Torch. Darüber hinaus wirken am Programm von „Hamburg liest verbrannte Bücher“ bekannte Autoren und Autorinnen wie unter anderem Bas Böttcher, Katharina Hagena, Saša Stanišić und Henning Venske mit. Den visuellen Aspekt von „Hamburg liest verbrannte Bücher“ betreuen die lllustrationsstudierenden der HAW, die die Bücherverbrennungen als Semesterthema behandelt haben. Die bemerkenswerten Ergebnisse – Plakate, Zines und Comics, aber auch szenisch inszenierte Puppen – sind unter anderem in der Ausstellung „feuerfest“ in der Stabi zu sehen.

Das vollständige Programm ist als Programmflyer in den teilnehmenden Institutionen und online auf www.hamburgliest.de einsehbar.

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