Heute Vormittag wurden die Ergebnisse der Games-Studie auf dem Messegelände Berlin veröffentlicht, an der 61 Unternehmen aus der Games-Wirtschaft in Berlin und Brandenburg zwischen dem 25. Oktober bis 14. November 2022 teilgenommen haben. Schwerpunkte der Erhebung waren Branchenstruktur, Altersstruktur (der Firmen), Beschäftigte, Umsatzstruktur, Umsatzrendite und Standortfaktoren.

Durch die Präsentation führte Juliane Müller, Geschäftsführerin der beauftragten Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia Gmbh Strategy Consulting. In einem anschließenden von Sven Oswald (rbb Multimedia Experte, radioeins-Moderator, freier Journalist) moderierten Panel äußerten sich Wirtschaftsstaatssekretär Michael BielJeannine Koch, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende medianet berlinbrandenburg e.V., und Helge Jürgens, Geschäftsführer New-Media-Förderung Medienboard Berlin-Brandenburg, zu den Ergebnissen. Rund 25 Branchen- und Pressevertreter*innen wohnten der Veröffentlichung bei.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der Kernergebnisse:

1. Die Games-Branche in Berlin-Brandenburg umfasst derzeit 301 Unternehmen, davon 182 im Kernmarkt (Entwickler und Publisher). Damit befindet sich rund jedes fünfte in Deutschland ansässige Games-Unternehmen in der Capital Region. Knapp 40 Prozent aller deutschen E-Sport-Unternehmen haben ihren Sitz in Berlin-Brandenburg. So viele wie in keinem anderen Bundesland.

2. Das Durchschnittsalter der Kernmarkt-Unternehmen in Berlin-Brandenburg beträgt ca. 6,4 Jahre. Es handelt sich demnach um eine sehr junge Branche.

3. Im Kernmarkt arbeiten rund 2.600 Beschäftigte. Damit sind 22 Prozent aller Beschäftigten der deutschen Games-Branche in Berlin-Brandenburg tätig. Rund 30 Prozent aller Beschäftigten sind nicht männlich. Von den zehn Unternehmen mit den meisten Beschäftigten in Deutschland kommen fünf aus Berlin.

4. Der Kernmarkt in Berlin-Brandenburg hatte 2021 einen Gesamtumsatz von 446 Mio. €. Das entspricht in etwa 12 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche in Deutschland. Hervorzuheben ist die hohe Exportquote der Branche.

5. Die fünf größten Unternehmen erzielten 70 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche in der Capital Region Berlin-Brandenburg. Mehr als jedem vierten Unternehmen gelangen dabei hohe Renditen (> 15 Prozent).

6. Der Standort Berlin-Brandenburg wird vor allem wegen seiner guten Vernetzungs-möglichkeiten geschätzt. Als wichtigster Faktor werden die Fördermöglichkeiten angesehen, die aber nur von rund der Hälfte aller Unternehmen als gut oder sehr gut eingestuft werden.

Michael Biel, Staatssekretär für Wirtschaft in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe:

„Ich habe große Lust daran mitzuwirken, dass Berlin Games-Standort Nr. 1 in Deutschland wird – dafür werden wir alles tun! Die Marke Games Capital Berlin wollen wir mit der neuen Regierung noch einmal neu angehen und damit die Games-Wirtschaft in eine erfolgreiche Zukunft führen. Wir sind sehr stolz auf die vielen Unternehmen, die bereits so tolle Dinge auf die Beine stellen.“

Jeannine Koch, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende medianet:

„Berlin als Games-Standort Nr. 1 liegt, angesichts dieser Studie, in nicht allzu ferner Nähe. Schon heute befindet sich jedes fünfte in Deutschland ansässige Games-Unternehmen in Berlin-Brandenburg. Im Bereich E-Sports sind es sogar 40%. Das bestätigt das Vorhaben des „House of Games“, welches wir mit dem game Verband auf den Weg bringen, um Berlin als wichtigsten Games-Standort in Deutschland zu etablieren, einmal mehr. Wir freuen uns, dass dies bereits Einzug in den Koalitionsvertrag gehalten hat und damit auch in Zukunft der Anspruch der Hauptstadtregion als Dreh- und Angelpunkt dieser innovativen Branche untermauert wird. Außerdem ist erfreulich, dass gerade die Vernetzungsmöglichkeiten von den Studienteilnehmer*innen als Attraktivitäts-Faktor für die Region angesehen werden. Das spricht für die gute Arbeit am Standort, unter anderem auch durch das medianet, welches seit nunmehr 11 Jahren Netzwerkarbeit für die Games-Branche leistet.“

Helge Jürgens, MBB Geschäftsführer New-Media-Förderung:

„Games ‘Made in Berlin-Brandenburg’ sind auf Erfolgskurs – mit innovativen Geschichten, diversen Perspektiven, neuester Technik, als Image-Faktor für den Medienstandort der Zukunft und als Industrie mit wachsenden Unternehmen und Arbeitsplätzen. Das enorme Wachstum der Games- und XR-Branche spiegelt sich auch beim MBB in der Antragssituation wider. Die Länder Berlin-Brandenburg unterstützen den Trend und haben für 2022 die New-Media-Fördermittel erhöht. Nun gilt es dies zu verstetigen, das Potenzial der Branche voll auszuschöpfen und Berlin als Games-Standort Nr. 1 zu etablieren.

Auch national zeigt sich das große Potential der Gamesbranche. Durch das hohe Antragsvolumen bei der Bundesgameförderung in 2023 musste das BMWK gestern einen erneuten Antragsstopp in Kürze verkünden. Um den Wachstumsprozess nicht zu dämpfen und weiterhin verlässliche Rahmenbedingungen für die Gamesbranche zu schaffen, muss die Bundesförderung als Äquivalent zur Länderförderung dringend weiter ausgebaut werden.“

Die vollständigen Studienergebnisse mit allen Zahlen und Grafiken finden Sie ab sofort hier zum Download.

Möchten Sie mit Jeannine Koch oder Helge Jürgens zu den Ergebnissen der Games-Studie ein Interview führen oder haben Rückfragen, so wenden Sie sich jederzeit gerne an Alexander Fuchs, fuchs@medianet-bb.de.

Über Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH:

Das Medienboard Berlin-Brandenburg ist die 1. Anlaufstelle für die Film- und Medienwirtschaft in der deutschen Hauptstadtregion. Der Geschäftsbereich New-Media-Förderung unterstützt die Entwicklung und Produktion Innovativer Audiovisueller Inhalte (u.a. Games, Multiplattform-Content, Virtual und Augmented Reality) sowie Serieller Formate aus den Bereichen Factual, Entertainment und Fiction. Der Geschäftsbereich Filmförderung unterstützt Filme und High End Serien, berät Filmschaffende in Finanzierungsfragen und fördert die Weiterbildung der Filmwirtschaft. Darüber hinaus unterstützt das MBB medienbezogene Maßnahmen und Veranstaltungen, um ein vielfältiges und qualitatives Film-, Fernseh- und Medienschaffen zu ermöglichen und den Nachwuchs zu fördern.

Über den media:net berlinbrandenburg e.V.

medianet berlinbrandenburg e.V. ist ein Netzwerk-Verein der Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft mit rund 450 Mitgliedsunternehmen. Die sich daraus ergebenden über 2.000 Multiplikator*innen bilden einen wichtigen Teil dieser Branchen ab. medianet gestaltet gemeinsam mit den Mitgliedern des Netzwerks, der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ein Miteinander auf Augenhöhe in der Metropolregion Berlin-Brandenburg und über die Landesgrenzen hinaus. Es stärkt die Standorte als Arbeitgeberregionen, ist Impulsgeber*in, Unterstützer*in, Macher*in und vernetzt Akteure interdisziplinär auf dem gemeinsamen Weg in die digitale Zukunft. Mehr Infos unter www.medianet-bb.de.

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