Bei der Frühjahrsauktion des Berliner Auktionshauses Jeschke Jádi konnte das Deutsche Literaturarchiv eine kostbare Kreidezeichnung von Max Liebermann erwerben. Das Porträt des Dichters Arno Holz war bisher nur als Lithografie bekannt, die Liebermann 1922 in kleiner Auflage für die Arno Holz-Stiftung hatte drucken lassen. Die signierte Original-Zeichnung ließ Holz in eine bibliophile Ausgabe seines Langgedichts Die Blechschmiede von 1917 einbinden und schenkte sie im Januar 1922 seinem Mäzen Rudolf Janzen.

Der prachtvolle Band ist ein repräsentatives Beispiel moderner Buchkunst der Zwischenkriegsjahre: Handeinband aus Ganzleder mit blauen Intarsien und goldgeprägtem Rückentitel, Goldschnitt, Vorsätze aus Marmorpapier. Die Titelzeichnung – ein weiteres Porträt von Arno Holz – stammt von Rudolf Büttner, die Illustrationen sind von Julius Diez. Innerhalb der Sammlung ›Bilder & Objekte‹ des Marbacher Literaturarchivs ergänzt das Porträt von Arno Holz bereits vorhandene Werke Liebermanns: ein Porträt des Verlegers Samuel Fischer in Öl (1916) sowie Zeichnungen der Schriftsteller Harry Graf Kessler (1916) und Thomas Mann (1925). Für die Marbacher Bibliothek stellt der Band mit dem fest eingearbeiteten Porträt ein in dieser Kombination ungewöhnliches Exemplar dar.

Arno Holz, eine Gründerfigur des literarischen Naturalismus, war um 1900 als Dramatiker und Lyriker einflussreich, sein Hauptwerk ist der mehrfach überarbeitete riesige Gedichtzyklus Phantasus (1898/99). Die Blechschmiede – eine Satire auf den zeitgenössischen Literaturbetrieb – erschien erstmals 1902 im Insel Verlag. Sein Porträtist Max Liebermann zählt bis heute zu den wichtigsten Vertretern der Klassischen Moderne. Vor dem Ersten Weltkrieg plante Holz ein Drama, in dem Liebermann als literarische Figur auftreten sollte. Auch wenn der prominente Künstler sich mit dieser Idee nicht anfreunden konnte, ist der Kontakt zu Holz wohl nie ganz abgerissen. Sein Porträt kann auch als generöse Geste gegenüber Holz aufgefasst werden, der lebenslang mit finanziellen Nöten zu kämpfen hatte und sich mit Liebhaberausgaben seiner Werke über Wasser hielt.

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